Du oder das ganze Leben
Training?«
»Nicht so prall. Darlene ist keine gute Erste Cheerleaderin und Ms Small weiß es. Du solltest nicht aufhören.«
»Tu ich ja nicht. Ich setze nur eine Weile aus. Aber ich rufe nicht an, um über Cheerleading zu reden. Ich wollte dir erzählen, dass ich mich heute von Colin getrennt habe.«
»Und das erzählst du mir, weil …«
Das ist eine gute Frage, eine, die ich normalerweise ignoriert hätte.
»Ich wollte mit jemandem darüber reden. Klar, ich habe Freundinnen, die ich anrufen könnte, aber ich wollte es einer Person erzählen, die es nicht sofort weitersagt. Meine Freundinnen können die Klappe nicht halten.«
Sierra ist der Mensch, der mir am Nächsten steht, aber ich habe sie, was Alex betrifft, angelogen. Und ihr Freund Doug ist Colins bester Freund.
»Woher weißt du, dass ich es für mich behalten werde?«, fragt Isabel.
»Das weiß ich nicht. Aber du hast mir nichts über Alex erzählt, als ich dich nach ihm gefragt habe, also schätze ich, dass du ein Geheimnis bewahren kannst.«
»Kann ich. Also erzähl.«
»Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.«
»Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, weißt du.«
»Ich habe Alex geküsst«, platze ich heraus.
»Alex? ¡Bendita! War das bevor oder nachdem du dich von Colin getrennt hast?«
Kleinlaut sage ich: »Ich hab es nicht geplant.«
Isabel lacht so schallend, dass ich das Telefon von meinem Ohr weghalten muss. »Bist du sicher, dass er es nicht geplant hat?«, fragt sie, als sie wieder einen zusammenhängenden Satz rausbekommt.
»Es ist einfach passiert. Wir waren bei ihm und dann ist seine Mom nach Hause gekommen und hat uns überrascht …«
»Was? Seine Ma hat euch gesehen? In ihrem Haus? Bendita !« Ein spanischer Wortschwall ergießt sich in den Hörer und ich habe nicht den leisesten Schimmer, was sie gerade sagt.
»Ich kann kein Spanisch, Isabel. Hilf mir.«
»Oh, tut mir leid. Carmen wird im Dreieck springen, wenn sie das hört.«
Ich beginne zu husten.
»Ich werde es ihr nicht verraten«, sagt Isabel schnell. »Aber Alex’ Mom ist ein ganz schön harter Brocken. Als Alex mit Carmen zusammen war, hat er sie schön außer Reichweite seiner mamá gehalten. Versteh mich nicht falsch, sie liebt ihre Söhne. Aber sie ist überfürsorglich wie die meisten mexikanischen Mütter. Hat sie dich rausgeschmissen?«
»Nein, aber sie hat mich mehr oder weniger eine Hure genannt.«
Vom anderen Ende der Leitung ertönt noch mehr Gelächter.
»Es war überhaupt nicht witzig.«
»Tut mir leid.« Eine neue Lachsalve. »Ich hätte zu gern Mäuschen gespielt, als sie euch zwei überrascht hat.«
»Danke für dein Mitgefühlt«, sage ich trocken. »Ich lege jetzt auf.«
»Nein! Es tut mir leid, dass ich gelacht habe. Es ist nur, je länger wir reden, umso mehr zeigt sich, dass du ganz anders bist, als ich dachte. Ich glaube, ich verstehe, warum Alex dich mag.«
»Danke … Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe, ich würde nicht zulassen, dass zwischen mir und Alex etwas läuft?«
»Hm. Nur damit ich nichts durcheinanderbringe, das war, bevor du ihn geküsst hast, richtig?« Sie kichert, dann sagt sie: »Ich mach nur Spaß, Brittany. Wenn du ihn magst, hol ihn dir. Aber sei vorsichtig, denn, obwohl ich denke, dass er dich mehr mag, als er zugeben würde, solltest du trotzdem achtgeben.«
»Ich werde nicht verhindern, dass zwischen mir und Alex etwas läuft, aber mach dir keine Sorgen. Ich gebe immer acht.«
»Ich auch. Na ja, bis auf die Nacht, in der du bei mir geschlafen hast. Ich hab mit Paco rumgemacht. Das kann ich meinen Freundinnen nicht erzählen, weil sie mich dafür zur Schnecke machen würden.«
»Stehst du auf ihn?«
»Ich weiß es nicht. Bisher habe ich nie auf diese Weise an ihn gedacht, aber mit ihm zusammen zu sein war irgendwie schön. Wie war der Kuss mit Alex?«
»Schön«, sage ich, während ich darüber nachdenke, wie sinnlich es war. »Eigentlich, Isabel, war es sehr viel mehr als das. Es war der pure Wahnsinn.«
Isabel beginnt zu lachen und dieses Mal lache ich mit ihr.
34
Alex
Brittany ist heute hinter Eselsgesicht aus der Schule gestürmt. Bevor ich gefahren bin, habe ich sie in ein vertrauliches Gespräch vertieft am Spielfeldrand stehen sehen. Sie hat sich offenbar für ihn entschieden, was mich wirklich nicht überraschen sollte. Als sie mich in Chemie gefragt hat, was sie tun soll, hätte ich ihr raten sollen, dem pendejo den Laufpass zu geben. Dann wäre ich jetzt glücklich anstatt
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