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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Elkeles
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mejor amigo bestimmt aus der Schule. Mach dir keine Sorgen, er wird niemandem verraten, dass er dich hier gesehen hat.«
    »Meine Lippen sind versiegelt«, sagt Paco, dann tut der Gehirnamputierte so, als würde er seinen Mund abschließen und den Schlüssel wegwerfen.

    »Hallo, Paco!«, sagt Brittany lachend.
    Jorge stellt sich zu uns. Er trägt einen weißen Tuxedo und eine rote Rose im Revers.
    Ich schlage meinem Cousin auf die Schulter. »Du siehst toll aus, Mann.«
    »Du siehst auch nicht schlecht aus. Willst du mich deiner Freundin vorstellen oder nicht?«
    »Brittany, das ist Jorge. Er ist der arme Kerl … ich meine, der Glückspilz, der meine Cousine Elena heiraten wird.«
    Jorge umarmt sie. »Alle Freunde von Alex sind auch unsere Freunde.«
    »Wo ist die Braut?«, fragt Paco.
    »Sie ist oben, im Schlafzimmer ihrer Eltern, und heult sich die Augen aus.«
    »Vor Glück?«, rate ich.
    »Nein, Mann. Ich bin reingegangen, um ihr einen Kuss zu geben, und jetzt denkt sie darüber nach, die Hochzeit abzusagen, weil es Pech bringt, wenn der Bräutigam die Braut vor der Trauung sieht«, erzählt Jorge schulterzuckend.
    »Na dann, viel Glück«, wünsche ich ihm. »Elena ist schrecklich abergläubisch. Sie wird dich wahrscheinlich irgendeinen verrückten Scheiß tun lassen, um das Pech abzuwenden.«
    Während Paco und Jorge darüber nachgrübeln, wozu Elena ihn wohl zwingen wird, um dem drohenden Schicksal ein Schnippchen zu schlagen, nehme ich Brittanys Hand und führe sie in den Garten. Eine Band spielt. Auch wenn wir pochos sind, halten wir unsere Traditionen und Kultur hoch: Unser Essen ist scharf, unsere Familien sind groß und der Familienzusammenhalt geht uns über alles. Und wir tanzen gerne zu Musik, die uns so richtig in die Glieder fährt.
    »Ist Paco dein Cousin?«, fragt Brittany.

    »Nein, er hält sich nur gern dafür. Carlos, das ist Brittany«, sage ich, als wir auf meinen Bruder stoßen.
    »Ja, ich weiß«, erwidert Carlos. »Erinnerst du dich, ich habe euch Speichel austauschen sehen.«
    Brittany ist sprachlos.
    »Pass gefälligst auf, was du sagst«, ermahne ich Carlos und verpasse ihm eine Kopfnuss.
    Brittany legt ihre Hand auf meine Brust. »Schon okay, Alex. Du musst mich nicht vor allen beschützen.«
    Carlos baut sich großspurig vor mir auf. »Das stimmt, Bruderherz. Du musst sie nicht beschützen. Außer vielleicht vor mamá .«
    Das reicht. Ich liefere mir ein heißes Wortgefecht mit Carlos auf Spanisch, damit Brittany uns nicht versteht. » Vete, cabrón no molestes. « Versucht er, meinem Date den Tag zu vermiesen? Mit einem wütenden Schnauben verabschiedet sich Carlos zum Büfett.
    »Wo ist dein anderer Bruder?«, will Brittany wissen.
    Wir sitzen an einem der vielen kleinen, gemieteten Tische mitten im Garten. Ich lege meinen Arm auf ihre Stuhllehne.
    »Luis ist da vorne.« Ich zeige in eine Ecke des Gartens, wo mein kleiner Bruder Tierstimmen nachmacht und damit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Ich habe ihn noch nicht darüber aufgeklärt, dass er mit diesem Talent kein Mädchen mehr aufreißen wird, wenn er erst mal auf der Junior High ist.
    Brittanys Blicke sind auf die vier kleinen Kinder meiner Cousine gerichtet, die im Garten herumtoben. Die zweijährige Marissa hat beschlossen, dass ihr Kleid unbequem ist und es in die Ecke geschmissen.
    »Für dich sehen sie wahrscheinlich wie ein Haufen wilder mojados aus.«
    Sie lächelt. »Nein. Sie sehen wie ein Haufen Leute aus, die so
richtig Spaß an einer Hochzeit unter freiem Himmel haben. Wer ist das?«, fragt sie, als ein Typ in Militäruniform an uns vorbeigeht. »Noch ein Cousin von dir?«
    »Yep. Paul ist gerade aus dem Nahen Osten zurück. Ob du’s glaubst oder nicht, er war mal bei den Python Trios, einer Gang aus Chicago. Mann, bevor er zu den Marines gegangen ist, hatte er ein krasses Drogenproblem.«
    Sie wirft mir einen Blick zu.
    »Ich hab dir schon gesagt, ich hab nichts mit Drogen am Hut. Zumindest nicht mehr«, sage ich fest, weil ich möchte, dass sie mir glaubt. »Und ich deale auch nicht.«
    »Versprochen?«
    »Ja«, sage ich und denke an den Abend am Strand, als ich mich mit Carmen zugedröhnt habe. Das war das letzte Mal. »Egal, was du gehört hast, ich lass die Finger vom Koks, denn mit dem Zeug ist echt nicht zu spaßen. Ob du es glaubst oder nicht, ich würde gern alle Gehirnzellen behalten, mit denen ich auf die Welt gekommen bin.«
    »Was ist mit Paco?«, fragt sie. »Nimmt er Drogen?«
    »Ab und

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