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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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protestiere ich.
    »Yep.«
    Alles, woran ich denken kann, ist, dass Nikki mich angesehen hat, als hätte ich sie verraten. »Ich kann nicht ins F 5 Territorium gehen, ohne dass mir der Kopf weggeblasen wird«, stoße ich hervor.
    »Doch, du kannst. Und ja, du wirst.« Er zeigt auf die Tür. »Deine Süße da draußen sieht echt klasse aus. Ich könnte eine heiße Braut wie sie zum Verkauf drüben bei DePaul gebrauchen. Die Collegejungs kaufen am liebsten bei hübschen Mädchen wie ihr. Hab ich recht, Marco?«
    Marco nickt. »Das stimmt. Mariana macht dort ein Vermögen.«
    Das ist Bullshit. »Nikki ist tabu«, sage ich laut und deutlich, damit keiner auch nur auf die Idee kommt, sie könnte ein lohnendes Ziel für die LB sein. Ich will verdammt sein, wenn ich Nikki in das alles mit reinziehe.
    »Es ist Zeit, dir ein kleines Geheimnis zu verraten«, sagt Chuy und setzt sich kerzengrade hin. »In der Chicago Community Bank existiert ein Schließfach auf deinen Namen. Sobald du achtzehn wirst, hast du Zugriff darauf. Und ich habe den Schlüssel.« Er zieht einen glänzenden silbernen Schlüssel aus der Hosentasche und lässt ihn über die Tischplatte zu mir rüberschlittern. »Nach deinem Geburtstag wirst du mir bringen, was auch immer in dem Kasten ist. Komm heute vom F 5 Gebiet wieder und beweis mir, dass du mit dem Druck umgehen kannst. Loyalität, Luis. Du musst sie dir verdienen. Dann wirst du den Lohn dafür ernten.«
    Ich nehme den Schlüssel und stecke ihn in meine Hosentasche. »Wer hat es auf meinen Namen eingerichtet?«
    »Das ist unwichtig. Wichtig ist, dass du deine Loyalität unter Beweis stellst.« Er bläst eine Rauchschwade aus. »Tu es, und du wirst mehr Geld zu sehen bekommen, als du dir je erträumt hast, Kid.«
    Marco folgt Chuy aus dem Büro. Ich trete ihm in den Weg, bevor er an der Tür ist. »Was hast du damit zu tun, Marco?«, frage ich ihn.
    »Ich befolge bloß Befehle.«
    »Ist es das, was du sein willst? Ein Befehlsempfänger?«
    »Ich habe keine andere Wahl und du auch nicht. Das hier ist groß, Luis. Ich weiß es. Chuy weiß es. Es wird Zeit, dass du es endlich schnallst.« Er schiebt sich an mir vorbei. »Je eher du dich von Nikki trennst, desto besser. Sie macht die Dinge nur komplizierter. Wir treffen uns in einer Stunde beim Lagerhaus.«
    Nachdem er gegangen ist, sehe ich mir den Zettel mit der Adresse noch einmal an. Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt.
    Nikki wartet in der Werkstatt auf mich. Sie redet mit Isa. Ich will sie nicht noch mehr anlügen, als ich es ohnehin schon getan habe, aber ich möchte auch nicht riskieren, sie zu verlieren.
    »Hey«, sage ich, als ich bei ihr bin.
    »Bring mich nach Hause, Luis«, befiehlt sie. »Ich hätte wissen sollen, dass ich dir nicht trauen darf.«

36
    Nikki
    Vertrauen. Er hat mich angefleht, ihm zu vertrauen, während er sich längst der Latino Blood angeschlossen hatte … und Marco. Mein Herz schmilzt nicht. Es zerbricht.
    Ich stürme nach draußen und setze mich rittlings auf sein Motorrad.
    »Lass mich erklären«, sagt Luis. Ich schüttle den Kopf, ich bin nicht bereit, ihm zuzuhören. Mein Misstrauen war die ganze Zeit über berechtigt. »Es ist nicht so, wie du denkst.«
    Liebe. Ist sie nur ein Wort, das Jungs benutzen, um Mädchen zu manipulieren?
    »Ich möchte mir nicht anhören, was du zu sagen hast«, erkläre ich ihm. »Wenn du mich nicht nach Hause bringst, gehe ich eben zu Fuß.« Ich mache Anstalten, vom Motorrad zu steigen. Er flucht unterdrückt, dann sagt er: »Du musst nicht zu Fuß gehen. Ich bring dich nach Hause.«
    Ich steige wieder aufs Motorrad und halte mich hinten am Sitz fest, anstatt an ihm. Wenn ich ihn berühre, knicke ich vielleicht ein und lasse zu, dass er mit einer Erklärung vom Tisch wischt, worauf alles hindeutet: dass er ein Latino Blood ist. Ich habe Angst davor, dass ich ihm glauben werde, weil ich ihm unbedingt glauben möchte. Es ist nicht so, wie du denkst , hat er gesagt.
    Er biegt in unsere Auffahrt. »Nik«, sagt er, als ich vom Sitz springe und auf die Tür zugehe. »Nik?«
    Ich bleibe stehen, drehe mich aber nicht um.
    »Du kommst aus dieser reichen Familie und lebst in dieser guten Gegend. Ich nicht. Typen wie Marco und Chuy … das sind meine Leute.«
    »Ich gehöre auch zu deinen Leuten«, murmle ich leise.
    »Nicht auf die gleiche Weise.« Ich spüre seine Hände auf meinen Schultern. »Ich bin kein Latino Blood, Nikki.« Er dreht mich um und streckt die Arme aus. »Siehst du, ich

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