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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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haben wir?«, fragte Jenny.
    »Nichts. Wir wissen, dass die Kette abgewischt worden ist, und außer denen von Struan und Louise und der Mutter haben wir keine Fingerabdrücke gefunden. Die Kugel hilft uns auch nicht weiter. Wir werden auf die Faserproben warten müssen. Entweder, sie hat zu viel
CSI
gesehen …«
    »… oder sie war nicht dort.« Jenny überflog die Papiere und gab sie Martin zurück.
    »Zwei Schritte vor und einen zurück.« Lächelnd tänzelte Martin vor und zurück. »Inzwischen haben wir einen Durchsuchungsbefehl für das Haus. Vielleicht finden wir dort etwas Interessantes.«
    »Halt uns auf dem Laufenden«, erwiderte Jenny. »Es war ein langer Tag.« Sie wandte sich an Sondra. »Wir sollten zusehen, dass wir zurückkommen.«
    »Je später ihr fahrt, desto besser«, sagte Martin freundlich. »Am Montag ist Bank Holiday. Der Verkehr wird dieses Wochenende mörderisch sein.«
    Damit ging er, und sie sahen zu, wie er, mit seinen Papieren wedelnd, davontanzte.

41
    E s war sechs Uhr morgens, als Greg aufwachte. Er hatte Herzrasen vor Angst. Der Jetlag und ein gemeiner Kater hatten ihn aus dem Koma geholt. Immer noch drehte sich alles um ihn. Sein Mund war so ausgetrocknet, dass die Zunge am Gaumen klebte. Am schlimmsten war, dass er nichts zu tun hatte. Keine Arbeit, die ihn abgelenkt, kein Publikum, das ihn bei der Stange gehalten hätte. Da lockte der Abgrund gleich wieder.
    Als er anderthalb Stunden später vor seinem Haus aus dem Taxi stieg, waren da so viele Leute, dass er dachte, Nicky hätte bereits die Möbelpacker bestellt und sich in ihr neues Leben ohne ihn aufgemacht.
    Er war schon an der Haustür, als er das erste Mal angesprochen wurde.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte ein Mann, der ein Handy am Ohr hatte.
    »Als ich das letzte Mal hier war, war das noch mein Haus«, fauchte Greg. Er wusste sofort, dass das Polizisten waren. Das Auftreten, die routinierte Selbstverständlichkeit, mit der sie sich durch die Räume bewegten – er kannte das.
    Der Beamte beendete sein Telefonat.
    »Der Ehemann ist da!«, rief er in Richtung Küche, dann sagte er zu Greg: »Kommen Sie bitte hier rein«, und lotste ihn in sein eigenes Wohnzimmer.
    Greg stellte fest, dass gegen seinen pochenden Kopfschmerz weder Ibuprofen half noch Aspirin noch das andere Zeug, das die Apothekerin ihm mitgegeben hatte. Er war äußerst reizbar.
    »Das ist mein Haus, verdammt!«
    »Nur einen Augenblick, bitte, wenn Sie so freundlich sein wollen.«
    »Wo ist Nicky? Wo ist meine Frau?«
    »Momentan durchsuchen wir Ihr Haus. Wir haben einen entsprechenden Beschluss.«
    »Gebt ihr denn niemals Ruhe, verdammt? Was habe ich jetzt wieder getan?«
    Der Polizist sah ihn erstaunt an. »Nichts, soweit ich weiß.«
    Er händigte Greg ein Papier aus, doch der konnte die verschwommenen Buchstaben darauf nicht lesen. Ein weiterer Mann erschien.
    »Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    Greg wedelte bestätigend mit der Hand, weil das einfacher war, als zu reden, dann sah er, wie ein Notizbuch gezückt und eine neue Seite aufgeschlagen wurde.
    »Erkennen Sie diese Kette?«
    »Die gehört Nicky. Ich habe sie ihr geschenkt.«
    »Wo war Ihre Frau am Donnerstag, dem fünfundzwanzigsten August?«
    Greg zuckte die Achseln. »Bei der Arbeit, nehme ich an. Ich war in Los Angeles.« Er hörte oben im Schlafzimmer Schritte. »Was suchen Sie?«
    »Besitzen Sie eine Schusswaffe, Mr. Peterson?«
    »Nein.«
    »Besitzt Ihre Frau eine?«
    »Natürlich nicht. Wo ist sie?«
    »Sie wird zum Mord an Louise Bell vernommen.«
    »Wer ist das?«
    Der Polizist antwortete nicht.
    »Was ist hier eigentlich los, verdammt? Ich will sie sehen. Sofort!«
    »Ich fürchte, das geht nicht. Sie wird noch vernommen.«
    Greg wankte in die Küche, wo eine Beamtin mit einer langen Nadel in den Blumentöpfen stocherte.
    »Wer vertritt meine Frau? Warum bin ich nicht verständigt worden?«
    »Diese Fragen können Ihnen die Kollegen auf der Wache beantworten. Kennen Sie Struan Clarke?«
    »Wen?«
    Greg hatte schon einmal erlebt, wie seine persönlichen Dinge durchforstet worden waren. Damals waren sie in der ganzen Wohnung herumgekrochen, hatten ihm alles Mögliche unterstellt, sein Verhältnis zu Grace seziert, nach der Tatwaffe gesucht, gemeinsame Freunde gefragt, ob Grace und er einander wirklich geliebt hatten. Und wie bei allem in seinem Leben wiederholte sich auch hier der üble Teil, wieder und wieder, wie diese furchtbaren Filme, die auf Langstreckenflügen immer

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