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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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Augen.
    »Länger zurückliegende Schwerverbrechen?«, fragte Greg.
    Troy sah, dass sein rechtes Lid zuckte. Dann wanderte Gregs Blick zu der Metallmarke, die Troy an der Brust trug.
     
    Als das Taxi vor der Bodenschwelle bremste, wurde Nicky nach vorn geworfen. Sie hatte das Fenster geöffnet. Die Luft, die hereinkam, war zum Schneiden. Ein Sturm zog auf, der Luftdruck sank, ihr Kopfschmerz nahm zu. Zwei Straßen von ihrem Haus entfernt spürte sie, dass sie einer Panikattacke nahe war. Sie musste raus, raus und durchatmen in dieser stickigen Stadtluft. Rasch bezahlte sie den Fahrer, stieg aus und blieb auf dem Fußweg stehen. Sie zitterte. Nach einer Weile setzte sie sich in Bewegung und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Maria sagte gelegentlich, Journalisten und Polizisten seien vom selben Schlag. In beiden Jobs ging es darum, Verbindungen herzustellen und Menschen so zu sehen, wie sie tatsächlich waren. Es ging darum, die richtigen Fragen zu stellen. Das Problem war, dass sie, Nicky, zu viele Fragen hatte. Sie überschlugen sich in ihrem Kopf und ließen sich in keine Ordnung bringen. Was alldem zugrunde lag, war Grace, ein Bild von ihr. Hatte Maria recht und es gab gar keinen Zusammenhang zwischen dem, was ihr selbst passiert war, und Grace’ Tod? Keine Punkte, die sich verbinden ließen?
    Was dieser Detective Inspector Webster gesagt hatte, ließ ihr keine Ruhe, und sie rief Grace im Stillen zu:
So war es nicht. Wir wussten nicht, was kommt. Greg und ich haben uns erst ineinander verliebt, nachdem du von uns gegangen warst.
    Sie erreichte die Stelle, an der die Straße einen leichten Bogen machte und etwas abschüssig weiterging. Noch zehn Häuser, dann kam ihres. Doch sie entdeckte etwas, das sie instinktiv hinter einen der großen Bäume am Straßenrand treten ließ. Ein warmer Windstoß fegte den Hügel herauf und blies ihr Staub in die Augen. Plötzlich sah sie nur noch verschwommen. Da stand Greg in der geöffneten Haustür und redete mit einem Mann. Die Entfernung war immer noch relativ groß, aber seine Statur, die Schulterpartie, die Haarfarbe ließen keinen Zweifel zu. Das war der Mann, dem sie auf der Landstraße bei Hayersleigh in den Wagen gekracht war. Was hatte der an ihrer Haustür so freundlich mit Greg zu bereden?
     
    »Es wäre vielleicht doch einfacher, wenn ich reinkommen könnte, Sir«, sagte Troy.
    Greg gab keine Antwort. Er stand da wie angewurzelt, doch Troy erfasste seine innere Anspannung. Er schien regelrecht auf dem Sprung. Troy spürte den Druck der Waffe im Kreuz.
    »Bei einem der Fälle, die wir untersuchen, könnte es eine Verbindung zu einer Francesca Connor geben. Sagt Ihnen der Name etwas, Sir?«
    Er hätte schwören können, dass Greg blass wurde. Dass sämtliche Farbe aus seinem Gesicht wich.
    »Computer ermöglichen es uns heute, Zusammenhänge und Muster zu erkennen, die früher, als Polizisten allein auf Papier angewiesen waren, niemandem aufgefallen wären. 1999 wurde im West End ein Drogendealer namens Gary Obett ermordet. Er gehörte zu einem ganzen Ring von Dealern, und der Mörder wurde nie gefasst. Die Polizisten haben damals in der Gegend um den Tatort alle Handynummern und alle Gespräche protokolliert, weil sie dachten, der Mörder könnte kurz nach der Tat telefoniert oder zumindest ein Handy bei sich gehabt haben. Sie haben nichts gefunden, aber wir haben uns jetzt noch einmal alle Telefonate vorgenommen, die um den Mord an Obett herum geführt worden sind, und sie mit den Daten anderer Fälle abgeglichen.« Er legte eine kurze Pause ein. »Und wir haben festgestellt, dass eine der Nummern aus dem Obett-Umfeld vom Festnetzanschluss dieses Hauses aus angerufen worden ist und dass sich damals Francesca Connor hier aufhielt.«
     
    Nicky beobachtete die beiden Männer. Greg war offensichtlich gebannt von dem, was der andere sagte. Und dann passierte etwas Unglaubliches: Greg beugte sich vor und umarmte den Mann. Da standen sie auf der Schwelle ihres Hauses, zwei Riesen, und lagen einander in den Armen, wobei sie unwillkürlich die Hinterteile rausstreckten.
    Der schreckliche Augenblick auf der Landstraße fiel ihr wieder ein, als sie dem Kidnapper endlich entkommen war und das Auto des Mannes gerammt hatte, der da jetzt vor ihrer Haustür stand. Dann hatte sie endlich ein Handy zu fassen bekommen, eine Verbindung zu …
    Plötzlich hatte sie das Gefühl zu fallen, so als drehe die Erde unter ihr sich mit einem Mal schneller. Sie erinnerte sich, wie sie das

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