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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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nach einem weiteren möglichen Haltepunkt ab. Jetzt waren die bloßen Füße von Vorteil, was sie als kleinen Triumph empfand. Sie stopfte das Kleid, soweit möglich, in den Bund der Unterhose und plazierte die große Zehe auf einem rauheren Stein. Langsam, Stück für Stück, schob und zog sie sich nach oben. Noch ein Stück, und sie würde beide Hände oben auf der Mauer haben. Verzweifelt tastete sie nach einem nächsten Halt, einer Spalte oder einem Loch, die Wind und Frost in den Stein gegraben hatten, doch sie fand nichts.
    Sie wusste, dass Klettern weniger eine Sache der puren Kraft war als vielmehr eine Art mentales Puzzlespiel. Es kam darauf an, auch in wackligen Positionen die Balance zu wahren und, wenn es nicht weiterging, nicht blindlings draufloszusteigen, sondern einen Schritt zurückzugehen und einen anderen Weg zu suchen. Also stellte sie, unter leisem Stöhnen, einen Fuß wieder auf den Sattel und sah sich die Wand genau an.
    Diesmal begann sie mit der rechten Hand, die an einer Unebenheit Halt fand, und stellte den linken Fuß seitlich auf eine kleine Verdickung im Putz. Dann schob sie sich hoch und schwang die freie Hand oben auf die Mauer. So war es richtig. Als sie den Kopf drehte, entdeckte sie einen Stein, an dem ihr rechter Fuß sich abstützen konnte. Immer weiter schob sie sich nach oben und schürfte sich beide Knie dabei auf. Ein paar Zentimeter weiter holte sie noch einmal aus und hatte endlich beide Hände auf der Mauer. So konnte sie sich ganz nach oben hieven. Bevor sie sich zur anderen Seite abrollte, schaute sie noch einmal in die Richtung, aus der sie gekommen war. Kein Laut, weit und breit keine Bewegung in der nachmittäglichen Hitze. Sie begutachtete den Boden auf der anderen Seite, rutschte, sich mit beiden Händen oben haltend, so weit es ging an der Mauer nach unten und ließ schließlich los. Außer Atem, aber unversehrt landete sie in einem dichten Büschel Farne.
    Und stürmte, halb rennend, halb humpelnd, durch den Wald davon, nur weg von Hayersleigh.

24
    N icky war schon ein ganzes Stück gelaufen, als sie auf Fahrspuren traf. Sie hatte die Orientierung verloren. War das die Zufahrt zum Haus oder ein anderer Weg? Wenn die Zufahrt irgendwo einen Bogen machte, konnte es gut sein, dass sie jetzt darauf stieß. Sie fluchte leise. Adam konnte ganz in der Nähe sein. Die in dieser Jahreszeit fette Vegetation bot nicht nur ihr eine gute Tarnung, die Farne bildeten ein beinahe undurchdringliches Dickicht. Langsam näherte sie sich dem Fahrweg und lauschte angestrengt, doch sie hörte nichts als die Laute des Waldes. Den Weg immer im Blick, ging sie parallel dazu weiter. Nach etwa hundert Metern entdeckte sie an einer Ausweichstelle ein rotes Auto. Gespannt, ob er passte, holte sie den Schlüssel aus der Tasche. Der Wagen war in der Richtung geparkt, aus der sie kam. Sie würde wenden müssen. Wenn sie ihre Deckung aufgab, konnte Adam sie noch erwischen. Sie musste den richtigen Moment abpassen. Noch einmal lauschte sie sehr aufmerksam.
    Nichts.
    Sie richtete den Schlüssel auf den Wagen und drückte den Knopf zum Öffnen. Die Scheinwerfer blitzten auf. Jetzt hielt sie nichts mehr.
    Trotz des schmerzenden Fußes sprintete sie zur Fahrertür, umrundete die Motorhaube, packte verzweifelt den Griff, ließ sich auf den Fahrersitz fallen und rammte den Schlüssel ins Zündschloss. In dem Moment, als sie den Schlüssel drehte und aufs Gaspedal trat, fand sie auch den Knopf, um ihre Tür zu verriegeln. Der Motor gab ein hässliches Knirschen und Gurgeln von sich. Das Scheißding wollte nicht anspringen. Als sie es noch einmal versuchte und die Maschine schließlich doch stotternd zum Leben erwachte, löste sich plötzlich ein großer Schatten aus dem Dickicht gegenüber. Einen riesigen Stock in der Hand, kam Adam auf sie zugestürmt.
    Sie hatte gerade den ersten Gang eingelegt und die Handbremse gelöst, da krachte direkt neben ihr die Scheibe aus Sicherheitsglas. Schon holte er zu einem zweiten Stoß aus. Sie schrie. Der zweite Hieb war noch mächtiger, das Glas barst, aber sie fuhr trotzdem los. Im Rückspiegel sah sie, dass er sie verfolgte. Hinter der nächsten Biegung tauchte das verschlossene Tor von Hayersleigh auf. Fluchend begann sie ein Wendemanöver. Schlug ein, fuhr in die Farnbüschel, knallte den Rückwärtsgang rein. Er war schnell. Das in seiner Hand war nicht einfach ein Stock, wie sie geglaubt hatte, sondern ein Baseballschläger. Wenn er die Windschutzscheibe kaputt

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