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Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
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niemand was davon. Mister Mullen ist ein alter Freund des Inhabers. Er ist auf einen Plausch vorbeigekommen und hat beschlossen, für ein paar Sets dazubleiben. Ein improvisiertes Event sozusagen. Ein Glücksfall für uns!« Er grinste. »Und für dich auch, wenn du ein Fan bist. Fünfzehn Pfund Eintritt, die Vorstellung beginnt in acht Minuten.«
    Damien strahlte Cynthia an. »Fünfzehn Pfund für James Mullen live, und es geht gleich los! Das ist doch nicht zu fassen!« Dann musste er ihr erschöpftes Gesicht bemerkt haben, denn seine Mundwinkel sackten nach unten. »Außer … Ich meine … du bist wahrscheinlich zu müde, oder?«
    Sie streichelte seine Wange. »Tut mir leid, Schatz, ich bin echt am Ende. Aber geh du nur, viel Spaß! Ich kann von hier aus zu Fuß nach Hause laufen.«
    Er warf einen sehnsüchtigen Blick zu der abgesperrten Treppe hinüber und schaute dann wieder Cynthia an. »Bist du sicher? Ich meine, ich lasse dich nicht allein nach Hause gehen …« Er biss sich auf die Unterlippe. »Oder wie wär’s, wenn ich dich in ein Taxi setze?«
    Cynthia lächelte ihn liebevoll an. »Ich bin ein großes Mädchen und kann mir durchaus selbst ein Taxi rufen.«
    »Nur, wenn du dir absolut sicher bist …«
    »Ich bin ganz sicher. Jetzt geh schon und mach dir um mich keine Sorgen, amüsier dich!«
    Sein Gesicht leuchtete auf. »Du bist die Beste!«, sagte er, umarmte sie, hob sie hoch und wirbelte sie einmal herum. »Habe ich dir in letzter Zeit eigentlich mal gesagt, dass ich dich liebe?«
    Sie lachte. »Das war das dritte Mal heute.«
    Eine Viertelstunde später ging sie allein durch eine dunkle Straße. Nachdem sie zehn Minuten lang vergeblich versucht hatte, ein Taxi zu ergattern, hatte sie beschlossen, zu laufen. Es war eine warme Frühlingsnacht, und die Bewegung würde ihr guttun. Die Lichter und der Lärm Camdens wurden schwächer, als sie die High Street verließ. Plötzlich war es so still, dass ihre Schritte auf dem Pflaster hallten.
    Sie musste an Mary Davies denken, die nur wenige Blocks von hier erwürgt worden war. Und an Lisa Reeds fatalen Entschluss, allein nach Hause zu laufen. Auf einmal fühlte sie sich unbehaglich. Sie glaubte, eine Bewegung hinter sich wahrzunehmen, und fuhr mit klopfendem Herzen herum. Aber da war nichts, nur geschlossene Geschäfte und parkende Autos. Ihre Fantasie war mit ihr durchgegangen. Sie wurde schneller und versuchte, alle Gedanken an die Morde aus ihrem Kopf zu verbannen. Doch sie ließen sich nicht verdrängen. Was, wenn ihr Gefühl sie doch nicht trog und Mary Davies von derselben Person ermordet worden war, die auch Lisa Reed getötet hatte? Was, wenn ein Serienmörder in London sein Unwesen trieb, der blonden Frauen auflauerte? Cynthia fiel das Gesicht des Gerichtsmediziners wieder ein, als sie seine Geste nachgeahmt und ihre Finger über ihrem Kopf hin und her bewegt hatte. Wir können nur beten, dass es Zufall ist. Was hatte das zu bedeuten?
    Da hörte sie die Schritte. Sie kamen um die Ecke und folgten ihr. Erst waren sie noch ganz leise, dann wurden sie immer lauter, kamen immer näher. Adrenalin schoss in einerÜbelkeit erregenden Welle durch ihren Körper. Sollte sie rennen? Oder würde ihn das erst recht ermutigen, Jagd auf sie zu machen? Sie beschleunigte ihre Schritte, bis sie fast lief. Ihre Gedanken rasten, und ihr Atem ging stoßweise. Die Schritte hinter ihr wurden schneller und rannten jetzt auf sie zu.
    Eine Hand packte sie am Arm.
    Angst durchzuckte Cynthia wie ein glühender Blitz. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Sie spürte, wie sich ihr Hals versteifte, als sie sich zu der überschatteten Gestalt umdrehte, die jetzt direkt hinter ihr stand. Ein Mann, der im Licht der Straßenlaterne riesig wirkte. Sie öffnete den Mund, wollte um Hilfe rufen oder einfach laut schreien. Aber ihr Mund war wie ausgetrocknet, ihre Kehle zugeschnürt.
    Dann sagte der Mann etwas. Es klang höflich und normal. »Entschuldigen Sie, Miss. Ich glaube, Sie haben da was verloren.« Er hielt ihr etwas hin. Einen Geldbeutel. Ihren Geldbeutel. Er musste ihr aus der Manteltasche gefallen sein. Sie sah sich das Gesicht des Fremden näher an: ein absolut freundlich aussehender Typ um die zwanzig, der sie besorgt anlächelte.
    »Danke«, sagte sie verlegen und hoffte, dass er nicht merkte, wie sehr ihre Hand zitterte, als sie nach dem Geldbeutel griff. »Das … das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Sie sollten etwas vorsichtiger sein«, sagte er. »Das ist keine gute

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