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Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
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gewesen.
    Es war ein regnerischer Abend, also blieben wir im Boot und tranken Wein, während wir darauf warteten, dass die Moussaka fertig wurde. Katrina erzählte mir jede Menge Anekdoten über andere Leute, die bei der Studie dabei gewesen waren. Als wir aßen, war es fast elf, und Katrina hatte mir immer noch nicht gesagt, was nun eigentlich so wunderbarwar. Natürlich interessierte mich das zu diesem Zeitpunkt nur noch am Rande. Ich wollte mit ihr ins Bett gehen, Sex mit ihr haben und dann an sie geschmiegt einschlafen. Deshalb sagte ich: »Willst du nicht ins Bett gehen?«
    Wieder hatte sie diesen seltsamen Ausdruck in den Augen. So als wäre sie begeistert und gleichzeitig nervös. »Das ist ja das Wunderbare, Liebling«, sagte sie. »Ich muss überhaupt nicht mehr ins Bett gehen.« Sie schlüpfte aus einem Schuh und ließ ihren Fuß über mein Bein gleiten. »Zumindest nicht zum Schlafen.«
    Nachdem wir einen ganzen Monat getrennt gewesen waren, brachte dieser Fuß mein Blut ziemlich in Wallung. Deshalb fiel es mir schwer, mich auf ihre Worte zu konzentrieren. Sie griff in ihre Jackentasche, holte eine Plastiktüte hervor und legte sie zwischen uns auf den Tisch. Die Tüte war durchsichtig, sodass ich die Pillen darin erkennen konnte.
    »Ist das Viagra oder so was?«, fragte ich. »Denn eins kann ich dir gleich sagen: Das ist völlig überflüssig.«
    Sie schüttelte den Kopf und lachte. Dann griff sie in die Tüte, nahm eine der Pillen heraus und legte sie in meine Hand, nahm meine Finger, schloss sie darum und küsste jeden einzelnen Fingerknöchel. Ich war inzwischen sehr geil, aber auch verwirrt. Wenn das keine Sexpille war, was dann?
    »Wenn du das einnimmst, musst du eine Woche lang nicht mehr schlafen«, sagte sie. Ihre Augen glänzten so, dass ich es ein bisschen mit der Angst bekam. Ich musste an diese Leute an den Straßenecken denken, die einem was von Gott erzählen. Dass man lieber alles bereuen soll, weil man sonst in die Hölle kommt. »Überleg mal, Jeff! Auf diese Weise können wir mehr Zeit miteinander verbringen und uns lieben, wann wir wollen.« Ihre Stimme bekam einen irgendwie verzweifelten, flehenden Klang. »Wäre das nicht toll?«
    Das wäre schon toll, aber nicht der Rest. Eine ganze Wocheohne Schlaf? So was würde mir mein Körper niemals vergeben. Ich öffnete die Hand und starrte auf die Pille. Schließlich ließ ich sie auf den Tisch fallen. »Sind das die Pillen von deinem Experiment?«
    Sie nickte und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
    »Aber … sollten die nicht einfach nur bewirken, dass du schläfst wie ein normaler Mensch?«
    »Ja, ursprünglich schon, aber …« Sie biss sich auf die Unterlippe, so als ob sie genau überlegte, was sie jetzt sagen sollte. »Das Medikament ist viel … besser, als die Forscher gedacht haben.«
    Ich starrte die Tüte auf dem Tisch an. Da waren unheimlich viele Pillen drin. »Woher hast du die denn?«, fragte ich. »Die verteilen doch keine Gratisproben oder?«
    Sie sagte nichts darauf, sondern lachte nur nervös und ging zur Spüle, um ein Glas Wasser zu holen. Sie stellte das Glas vor mich hin, neben die Pille, und setzte sich wieder. Sie lächelte strahlend wie vorher auch, aber irgendwie wirkte es künstlich.
    Ich wollte diese Pille nicht einnehmen. Ich habe in meinem Leben schon ziemlich viel Mist eingeworfen, sogar Klebstoff geschnüffelt. Aber das hier war etwas anderes. Bei Klebstoff, Gras oder Alk weiß man wenigstens, was man da nimmt. Aber das hier … Das hatte ich noch nie gesehen. Ein Medikament aus einem Experiment.
    »Aber … willst du denn nicht wenigstens ab und zu ein bisschen schlafen?«, fragte ich. »Ich finde schlafen manchmal eigentlich ganz schön.« Ich streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. »Und ich liebe es, neben dir einzuschlafen.«
    Das aufgesetzte Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Sie löste sich von mir, und ich sah, dass ihre Unterlippe zitterte. Dann kullerte eine Träne über ihre Wange. Ich fühlte mich entsetzlich schlecht, als ich das sah. Irgendwie hatteich Katrina zum Weinen gebracht, und das war wirklich das Letzte, was ich wollte. Ich versuchte die Träne fortzuwischen, aber sie umklammerte meine Finger und hielt sie fest. So fest, dass es wehtat. Sie zog meine Hand an ihre Brust, dort wo ihr Herz schlug. »Bitte, Liebling«, flüsterte sie, während eine weitere Träne fiel. »Bitte tu es für mich. Tu mir nur diesen einen Gefallen. Lass mich im Dunkeln nicht allein.«
    Ich habe

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