Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition)

Titel: Du sollst nicht schlafen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Parsons
Vom Netzwerk:
wartete – darauf, dass er ihr sagte, sie irre sich, es gebe dort eine riesen Blutlache, die in den Boden gesickert sei. Stattdessen nickte er nur zustimmend.
    Sie sah zu den schwer beschäftigten Beamten der Spurensicherung hinüber und versuchte, ihre Aufregung zu verbergen. Sie durfte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Dass es kein Blut gab, musste nicht heißen, dass die Frau erwürgt worden war. Es gab noch jede Menge andere unblutige Methoden, jemanden zu ermorden. Ertränken zum Beispiel. Sie suchte ihre Umgebung nach Wasser ab, nach einem Fluss, Kanal oder Teich. Aber da war nichts. Der Tudor Park war ein großes, rasenbewachsenes Rechteck, das an drei Seiten von Büschen begrenzt wurde. Er enthielt die Statue eines Mannes, der auf einem sich aufbäumenden Pferd saß, einen kleinen Spielplatz und ein paar Bäume, mehr nicht. Wenn die Frau ertränkt worden war, dann auf keinen Fall hier. Sie konnte natürlich auch vergiftet worden sein. Vielleicht hatte der Mörder dem Opfer etwas in einen Drink gemischt. Cynthia stellte sich vor, wie Phoebe Albertson am Park vorbei nach Hause schlenderte, bevor ihr die Kehle eng wurde. Sie stellte sich vor, wie sie entsetzt an ihren Hals griff, den Mund weit aufriss, vergeblich nach Luft rang. Cynthia schauderte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der Beamte.
    Cynthia nickte. »Ja. Mir ist nur etwas mulmig bei dem Gedanken, dass hier ein Mörder frei rumläuft.«
    »Keine Sorge«, sagte PC Miller und stellte sich ein wenig breitbeiniger hin. »Wir werden ihn schnappen.«
    Sie schenkte ihm ein herzliches Lächeln und spielte mit einer Haarsträhne. »Ich bin neugierig: Was glauben Sie, wie ist sie umgebracht worden?«
    Der Beamte zögerte. »Darüber dürfen wir noch keine Informationen herausgeben. Das wäre voreilig …«
    »Oh, ich wollte nur Ihre persönliche Meinung hören. Die Meinung eines Mannes, dessen Beruf es ist, Verbrechen aufzuklären. Außer, Sie haben nicht die leiseste Ahnung.« Sie biss sich auf die Unterlippe und legte den Kopf schräg, musterteden Polizisten, als müsse sie ihre gute Meinung von ihm noch einmal überdenken.
    Mehrere Sekunden vergingen. Dann sagte er achselzuckend: »Ich würde meinen, sie wurde erwürgt.«
    Das Wort beschleunigte ihren Puls. Eine dritte Frau war stranguliert worden. Das war doch bestimmt kein Zufall? Sie schaute kurz zu Boden und kämpfte ihre Aufregung nieder. Als sie wieder etwas sagte, verriet ihre Stimme nicht mehr als nur ein beiläufiges Interesse. »Wirklich? Wieso glauben Sie das?«
    »Wegen der Hämatome an ihrem Hals. Aber das muss natürlich erst noch vom Gerichtsmediziner bestätigt werden.«
    »Natürlich«, sagte Cynthia, deren Herz wie wild pochte. Noch ein letzter Bluff. »Nur, um auf Nummer sicher zu gehen … Ein Kollegin hat die Leiche gesehen, bevor sie weggebracht wurde. Sie meinte, das Opfer hätte rote Haare gehabt. Stimmt das?«
    Er sah sie verwirrt an. »Tatsächlich? Ich bin nur ein Mann und kein Experte für Haartöne, aber in meinen Augen war sie blond.«
    Drei blonde Frauen. Drei Strangulationen. Jetzt musste Nick doch zugeben, dass da ein Serienmörder frei herumlief? PC Miller sah sie erwartungsvoll an. Cynthia berührte lächelnd seinen Ellbogen. »Schön, Sie kennengelernt zu haben«, sagte sie. »Ich fühle mich sicherer, wenn ich weiß, dass Leute wie Sie an diesem Fall arbeiten.«
    Der junge Beamte errötete.
    Nick ging gleich nach dem ersten Klingeln dran. »Ah, Cynthia! Hast du das Foto von Phoebe Albertson bekommen, das ich dir geschickt habe?«
    Sie warf einen Blick auf den Ausdruck vor ihr: eine Frau von Ende zwanzig mit blondem Haar, das ihr in Wellen auf die Schultern fiel. »Ja. Und ich muss feststellen, dass dieseFrau Lisa Reed und Mary Davies entfernt ähnlich sieht. Alle drei sind blond. Und alle drei wurden erwürgt. Würdest du mir jetzt bitte bestätigen, dass die Polizei davon ausgeht, dass ein und dieselbe Person für diese drei Morde verantwortlich ist?« Schweigen. »Komm schon, Nick, ich habe mit der Mary-Davies-Story gewartet. Aber abgemacht ist abgemacht …« Das nächste Schweigen dauerte so lange, dass sie befürchtete, die Leitung wäre tot.
    »Nick?«, hakte sie nach.
    »Ich bin noch dran«, sagte er leise. »Aber ich kann unmöglich …« Wieder ein Schweigen. Cynthia hörte, wie er atmete, und wartete ab. Ganz offensichtlich überlegte er, ob er ihr etwas anvertrauen sollte. Dann sagte er: »Ich ruf dich zurück« und legte auf. Cynthia saß am Schreibtisch, den

Weitere Kostenlose Bücher