Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
Als Grace im Oktober von einer Reise nach New York zurückgekehrt war, hatte er fassungslos vor seinem Garten gestanden, in dem ein Team der Polizei auf Pewes Geheiß nach Sandys sterblichen Überresten grub.
    Zum Glück war er damit zu weit gegangen. Er musste die Kripo Sussex verlassen und kehrte mit eingekniffenem Schwanz nach London zurück.
    Nachdem er Jim Doyle noch einige Fragen gestellt hatte, hängte Grace ein und blieb nachdenklich stehen. Zu diesem Zeitpunkt konnte er die Information unmöglich an sein Team weitergeben. Wenn man einen hochrangigen Beamten verdächtigte, musste man äußerst diskret vorgehen, ungeachtet aller persönlichen Gefühle.
    Er würde diese Spur selbst verfolgen, und zwar mit dem allergrößten Vergnügen.

71
Twitter
jessiesheldonuk
    Arbeite heute lange. Buchprüfung – laaaangweilig! Aber danach geht Benedict mit mir bei Moshi Moshi Sushi essen. Yeah!
     
    Er las die Nachricht, die gerade auf seinem Handy angekommen war. Sushi, dachte er verächtlich. Er verstand dieses Zeug einfach nicht. Warum sollte man in ein Restaurant gehen, um ungekochten Fisch zu essen? Schnell verdientes Geld für den Koch. Er hatte irgendwo gelesen, dass es in Japan Restaurants gab, in denen man Sushi von nackten Frauenkörpern essen konnte. Nun, ihm fielen bessere Dinge ein, die man mit nackten Frauen anstellen konnte.
    Er freute sich schon darauf, diese Dinge mit Jessie Sheldon zu tun.
    Nur schade, dass Jessie heute Abend verabredet war. Aber das machte nichts. Morgen würde Dee Burchmore ihre Rede für das Hospiz halten. Dazu würde sie ihre Manolos aus blauem Satin mit den Diamantschnallen tragen. Er wusste, wo sie parken würde, der Platz war ideal. Er würde sie genießen.
    Bis dahin würde Jessie Sheldon ihn auf dem Laufenden halten. Es gab 320 Leute, die ihr auf Twitter folgten. Es war äußerst rücksichtsvoll von ihr, dass sie dort jeden ihrer Schritte ankündigte.

72
Jetzt
Mittwoch, 14. Januar
    Als Roy Grace nach der Morgenbesprechung in sein Büro kam, war er tief in Gedanken versunken. War es möglich, dass sich hinter dem Schub-Dieb ein Polizeibeamter verbarg?
    Natürlich hatte es immer faule Eier gegeben. Mörder, Vergewaltiger, Diebe, Pornohändler, Drogendealer und Betrüger, die sich hinter der ultimativen Fassade von Anstand und Vertrauenswürdigkeit verbargen. Es kam selten vor, aber allein die Sussex Police beschäftigte fünftausend Menschen, da konnte man nie ganz sicher sein.
    Es passte alles zusammen. Die Insiderinformationen, die die Presse 1997 über den Schuh-Dieb und auch bei der laufenden Ermittlung erhalten hatte, konnten von jedem stammen, der Zugang zum Computernetzwerk der Sussex Police besaß. Diesen Zugang hatte auch Cassian Pewe im vergangenen Oktober gehabt.
    Er wählte die interne Nummer für die London Metropolitan Police. Er hatte sich genau zurechtgelegt, was er sagen wollte.
    Nachdem man ihn zwei Minuten lang weiterverbunden hatte, meldete sich die Stimme von Detective Superintendent Pewe, durchdringend wie ein Zahnarztbohrer und charmant wie Schwefelsäure.
    »Roy, wie schön, von Ihnen zu hören! Brauchen Sie mich wieder?«
    Er kam sofort zur Sache. »Nein, ich benötige Informationen von Ihnen. Als Sie bei uns waren, haben Sie eine Akte zu einem ungeklärten Fall aus dem Archiv angefordert. Sie haben als Letzter auf dem Vordruck unterschrieben. Es geht um eine vermisste Person, Rachael Ryan, die am Weihnachtsmorgen 1997 verschwunden ist. Fällt Ihnen dazu etwas ein?«
    »Ich habe in der kurzen Zeit bei Ihnen an vielen Akten gearbeitet«, sagte Pewe mit klagender Stimme.
    »Nun, Cassian, aus dieser speziellen Akte fehlen zwei Seiten. Ich wüsste nur zu gern, ob Sie sie zufällig weitergegeben haben. Vielleicht an einen Rechercheur?«
    »Mal überlegen. Nein, definitiv nicht. Ich wollte alles selbst prüfen.«
    »Haben Sie die Akte gelesen?«
    »Ich kann mich wirklich nicht erinnern.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Worum geht es, Roy?« Pewe klang plötzlich verhalten.
    »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt. Haben Sie die Akte gelesen? Es ist doch erst ein paar Monate her.«
    »Rachael Ryan – ich erinnere mich schwach.«
    »Wäre es Ihnen aufgefallen, wenn die letzten beiden Seiten gefehlt hätten?«
    »Natürlich.«
    »Also haben sie noch nicht gefehlt, als Sie die Akte gelesen haben?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wissen Sie noch, worum es auf diesen beiden Seiten ging?«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Sie müssen sich aber daran erinnern. Es könnte von

Weitere Kostenlose Bücher