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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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überprüfen, aber das ist der reine Albtraum. Winterschlussverkauf«, sagte Bella Moy. »Ich habe mir einige Aufnahmen der Kameras angesehen, die sich in der Nähe von Schuhgeschäften befinden. Es sind Hunderte Leute im passenden Alter unterwegs und gehen einkaufen. Und es gibt leider auch Hunderte und Aberhunderte Stunden an Aufnahmen.«
    Grace nickte.
    »Sir, viele Geschäfte führen heutzutage Listen für Kundenmailings. Es wäre durchaus möglich, dass das Geschäft, das dem nächsten potentiellen Opfer Schuhe verkaufen wird oder verkauft hat, ihren Namen und ihre Adresse im Computer gespeichert hat.«
    Grace überlegte. »Ja, das wäre einen Versuch wert. Wir haben eine Liste aller Geschäfte in der Stadt, die teure Designerschuhe verkaufen. Es sind insgesamt einundzwanzig. Vermutlich hat das Opfer die Schuhe innerhalb der letzten Woche gekauft – falls sie bereits gekauft wurden. Wir könnten alle Geschäfte abklappern und uns die Namen und Adressen der Kundinnen besorgen, die in dieses Profil passen. Leider würde das angesichts unserer Personalsituation mehrere Tage dauern. Und so viel Zeit haben wir nicht.«
    »Wie wäre es mit einem Lockvogel?«, fragte DC Boutwood.
    »Lockvogel?«
    »Dass einige von uns einkaufen gehen.«
    »Sie meinen, ich soll Sie losschicken, um teure Schuhe zu kaufen?«
    Sie strahlte. »Ich würde mich freiwillig melden!«
    Grace verzog das Gesicht. »Frauen, schöne Schuhe, Winterschlussverkauf. Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen! Wir bräuchten Dutzende von Lockvögeln, um die richtigen Geschäfte zur richtigen Zeit zu erreichen. Dr. Proudfoot glaubt, der Täter werde heute Abend oder morgen wieder zuschlagen.« Er schüttelte den Kopf. »Eine interessante Idee, E-J, aber das können wir uns nicht erlauben. Wir müssen das Gebiet um die Eastern Road heute ab 15.00 Uhr überwachen.« Er sah auf die Uhr. Es war kurz vor neun. Ihm blieben nur noch sechs Stunden.
    Überwachungskameras waren eine clevere Erfindung, dachte er, doch es gab ein großes Problem. Zurzeit filmten Hunderte von Kameras rund um die Uhr in der Stadt. Sie besaßen aber nicht genügend Personal, um die Aufnahmen zu überprüfen – die Hälfte war von der Qualität her ohnehin unbrauchbar. Nötig wäre ein geniales Computerprogramm, das die Aufnahmen automatisch überprüfte – aber das hatte er nicht. Er hatte nur eine begrenzte Anzahl von Menschen mit begrenzter Konzentrationsdauer.
    »Sir, Sie haben damals doch selbst im Fall Rachael Ryan ermittelt, oder?«, fragte Ellen Zoratti.
    Er lächelte. »Das tue ich noch immer. Die Akte wurde nie geschlossen. Ja, ich war sehr in die Ermittlung involviert. Ich habe mehrfach die beiden Freundinnen befragt, mit denen sie an Heiligabend unterwegs war. Rachael war verrückt nach Schuhen, weshalb ich immer den Schuh-Dieb verdächtigt habe. Sie hatte eine Woche zuvor ein sehr teures Paar gekauft, bei Russell and Bromley in der East Street, glaube ich. Ein weiterer Grund, weshalb es uns nichts bringt, wenn wir heute Leute einkaufen schicken. Ich glaube, er plant im Voraus.«
    »Außer, er ist frustriert wegen gestern, Chef«, warf Glenn Branson ein. »Und entscheidet sich willkürlich für ein Opfer.«
    »Unsere einzige Hoffnung besteht im Augenblick darin, dass er nach gestern ein wenig durcheinander ist und unbedacht handelt«, sagte Proudfoot. »Vielleicht haben Sie ihn provoziert, indem Sie seine Männlichkeit öffentlich angezweifelt haben.«
    »Dann müssen wir uns überlegen, wie wir ihn noch stärker provozieren können«, sagte Grace. Sie waren schon dabei.

87
Jetzt
Freitag, 16. Januar
    Mit dem Job im Grand Hotel lief es nicht so, wie Darren Spicer gehofft hatte. Die Sicherheitssysteme hinderten ihn daran, seine eigenen Zimmerschlüssel anzufertigen, und er und seine Kollegen wurden von Arbeitsbeginn bis Feierabend ständig überwacht.
    Sicher, er wurde für seine Arbeit bezahlt, renovierte die antiquierte Elektrik, ersetzte kilometerweise Leitungen im Labyrinth der unterirdischen Korridore, wo Wäscherei, Küche, Heizungsraum, Notstromgenerator und Lagerräume untergebracht waren. Doch er hatte diesen bestimmten Job nur deshalb übernommen, weil er hoffte, dass ein bisschen mehr für ihn dabei herauskäme. Stattdessen wickelte er meterweise Elektrokabel von riesigen Trommeln und suchte nach Kabeln, die von Mäusen angeknabbert worden waren.
    Er hatte sich ausgemalt, freien Zugang zu den zweihundertachtunddreißig Hotelzimmern zu erhalten und damit

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