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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Sie das getan haben.«
    »Mumm?«, fragte sie bitter. »Ich habe keinen Mumm. «
    »Und ob.«
    Roxy Pearce schüttelte trostlos den Kopf. »Es ist meine Schuld. Wenn ich wirklich Mumm hätte, wäre es nicht so weit gekommen. Jetzt denken alle, ich hätte es gewollt, ich hätte ihn irgendwie ermutigt. Jede andere hätte ihn aufgehalten, ihm in die Eier getreten oder so, aber ich habe einfach nur dagelegen.«

35
Jetzt
Freitag, 9. Januar
    Darren Spicers Morgen wurde allmählich besser. Er hatte seine Sachen bei Terry Biglow abgeholt und einen Ort für seinen Koffer gefunden. Es war ein großer Spind mit eigenem Schlüssel im St. Patricks Obdach losenheim.
    Die gotische Kirche stand in einer ruhigen Wohnstraße in Hove und hatte sich den Veränderungen in der Gesellschaft angepasst. Da die Gemeinde schrumpfte, hatte man einen großen Bereich des Innenraums abgeteilt und einer Hilfsorganisation für Obdachlose übergeben. Sie bot unter anderem einen Schlafsaal mit vierzehn Betten, in dem Obdachlose maximal achtundzwanzig Nächte bleiben durften.
    Spicer musste die Leitung nun davon überzeugen, dass er ein mustergültiger Bewohner war, um auch länger dort bleiben zu können.
    Wenn man ein mustergültiger Bewohner sein wollte, musste man sich an die Regeln halten – beispielsweise jeden Morgen um 8.30 Uhr das Obdachlosenheim verlassen und nicht vor 19.30 Uhr zurückkehren. In der Zwischenzeit sollte eine Umschulung stattfinden. Er würde sich beim Arbeitsamt melden und hoffentlich einen Hausmeisterjob in einem der schicken Hotels bekommen. Dort könnte er leichte Beute machen und sich ein nettes Polster anlegen. Vielleicht würde er auch über die eine oder andere willige Frau stolpern, so wie gestern Abend.
    Kurz nach Mittag verließ er das Arbeitsamt. Das Gespräch war gut verlaufen, und er war mit einem abgestempelten Vordruck und der Anschrift des eleganten Grand Hotel an der Promenade ausgerüstet, in dem er morgen zur Arbeit erscheinen sollte. Den Rest des Tages hatte er für sich.
    Er schlenderte die Western Road entlang, die Brighton und Hove miteinander verband, und hatte die Hände wegen der Kälte tief in den Taschen vergraben. Er hatte nur noch sieben Pfund bei sich – den Rest der sechsundvierzig Pfund, die er bei seiner Entlassung erhalten hatte, und den Rest des wenigen Bargelds, das er bei der Verhaftung bei sich getragen hatte.
    Im Geiste stellte er eine Einkaufsliste zusammen: Rasierklingen, Rasiercreme, Zahnpasta und etwas Leckeres.
    Es war immer noch ungewohnt, wieder draußen zu sein. Die salzige Seeluft zu riechen. Sich frei unter Frauen zu bewegen. Die Geräusche der Autos und gelegentliche Fetzen von Musik zu hören. Er fühlte sich frei, aber auch verletzlich und angreifbar. Das Leben im Gefängnis hatte ihm eine gewisse Sicherheit vermittelt. Die Welt hier draußen kannte er gar nicht mehr richtig.
    Auch diese Straße hatte sich in den letzten drei Jahren verändert. Sie war viel lebhafter als früher. Als hätte die Welt eine Party gefeiert, zu der man ihn nicht eingeladen hatte.
    Es war Zeit zum Mittagessen, die Restaurants füllten sich. Mit Fremden.
    Für ihn waren alle Fremde.
    Natürlich gab es ein paar Freunde, bei denen er sich melden konnte, das würde er auch machen. Im Augenblick aber hatte er ihnen nicht viel zu sagen. Es lief immer gleich. Er würde sie anrufen, wenn er Koks oder Hero brauchte. Oder wenn er etwas zu verkaufen hatte.
    Ein Polizeiauto fuhr in entgegengesetzter Richtung an ihm vorbei, und er drehte sich automatisch zur Seite und schaute ins Fenster eines Immobilienmaklers.
    Die meisten Polizisten kannten ihn vom Sehen. Die Hälfte hatte ihn das eine oder andere Mal hochgenommen. Er musste sich in Erinnerung rufen, dass er die Straße entlanggehen durfte. Dass er nicht auf der Flucht war. Er war ein Bürger von Brighton and Hove. Er war wie jeder andere!
    Er betrachtete die Häuser, die zum Kauf angeboten wurden. Ein hübsches Anwesen gegenüber dem Hove Park erregte seine Aufmerksamkeit; es kam ihm bekannt vor, vielleicht war er vor einigen Jahren mal dort eingestiegen. Vier Schlafzimmer, Wintergarten, Doppelgarage. Auch ein netter Preis. 750000 Pfund. Nicht ganz seine Liga. Etwa 750000 Pfund zu teuer.
    Vor ihm tauchte ein riesiger Tesco-Supermarkt auf. Er überquerte die Straße und ging an der Warteschlange vor dem Parkplatz vorbei. Viele schicke Autos. Ein BMW-Cabrio, ein netter Mercedes Sportwagen und mehrere protzige Geländewagen. Die Damen von Brighton and

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