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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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doch die Tür gab nur wenige Zentimeter nach, wobei das verbogene Metall unwillig kreischte.
    Egal, das Fenster war offen, das reichte. Er warf einen nervösen Blick in beide Richtungen, noch immer kein Fahrzeug zu sehen.
    Er schraubte den Kanister auf und goss den Inhalt durchs Fenster. Dabei schüttete er soviel Benzin wie möglich über Kopf und Körper der alten Frau.
    Als er leer war, schraubte er den Deckel wieder zu, stellte den Kanister in den Rucksack, verschloss die Schnallen und nahm ihn auf den Rücken.
    Dann entfernte er sich einige Meter von dem umgekippten Lieferwagen, holte ein Päckchen Zigaretten heraus und steckte sich eine in den Mund. Seine Hände zitterten so sehr, dass er kaum das Rädchen des Feuerzeugs betätigen konnte. Endlich flackerte eine Flamme auf, doch der Wind blies sie aus.
    »Verdammte Scheiße! Das kann doch nicht wahr sein!«
    Er versuchte es wieder, schirmte das Feuerzeug mit der Hand ab und konnte die Zigarette endlich anzünden. Er nahm zwei tiefe Züge und hielt wieder Ausschau nach Scheinwerfern.
    Scheiße.
    Ein Fahrzeug kam den Hügel herunter.
    Er legte sich flach auf den Boden. Hörte das Dröhnen des Motors. Die Scheinwerfer strichen über ihn hinweg, bevor die Dunkelheit zurückkehrte.
    Das Motorengeräusch entfernte sich.
    Er stand auf. Die roten Rücklichter waren noch zu sehen, dann verschwanden auch sie.
    Er wartete noch ein paar Sekunden, bevor er zum Lieferwagen ging und die Zigarette durch das offene Fenster warf. Er rannte ein Stück weg, blieb stehen und drehte sich um.
    Nichts passierte. Keine Flamme. Gar nichts.
    Er wartete eine Ewigkeit. Noch immer nichts.
    Das kann doch nicht wahr sein!
    Jetzt näherten sich Scheinwerfer aus der anderen Richtung.
    Bitte lass es nicht das Auto von vorhin sein. Mach, dass der Fahrer nicht gewendet hat, um durch das Loch in der Hecke zu schauen!
    Zu seiner Erleichterung fuhr der Wagen, der nicht auf allen Zylindern zu laufen schien, stotternd den Berg hinauf. Die schwachen Rücklichter verrieten ihm, dass es irgendeine alte Kiste war, deren Elektrik die Feuchtigkeit nicht mochte.
    Er wartete eine weitere Minute und atmete den Geruch von Benzin ein, doch es passierte noch immer nichts. Er zündete sich eine zweite Zigarette an, ging vorsichtig zum Wagen und warf sie ebenfalls hinein. Nichts.
    Allmählich überkam ihn Panik. Was war denn mit dem Benzin los?
    Ein dritter Wagen fuhr vorbei.
    Er holte ein Taschentuch heraus, leuchtete vorsichtig in den Lieferwagen und sah die beiden Zigaretten durchweicht in der Benzinpfütze auf dem Dach des Wagens liegen. Scheiße, was sollte das? Im Film konnte man Benzin immer mit Zigaretten anzünden! Er tränkte das Taschentuch mit Benzin, trat zurück und zündete es an.
    Die Flamme loderte so heftig auf, dass er das Taschentuch vor Schreck fallen ließ. Es brannte so stark, dass er nur zusehen konnte, wie die Flammen es verzehrten.
    Das nächste Auto! Eilig trat er das brennende Taschentuch aus. Mit pochendem Herzen wartete er, bis Lichter und Motorengeräusch verschwunden waren.
    Wieder nahm er den Rucksack ab, zog den Anorak aus, rollte ihn zusammen, und tauchte ihn in die Benzinpfütze. Dann hielt er ihn auf Armeslänge von sich und schüttelte ihn auseinander. Er drehte am Feuerzeug, und sofort schossen die Flammen hoch.
    Sie versengten ihm das Gesicht. Ohne auf den Schmerz zu achten, schleuderte er den brennenden Anorak durchs Fenster, und diesmal funktionierte es sofort.
    Der gesamte Innenraum des Lieferwagens loderte wie ein Hochofen. Er konnte Molly Glossop noch einige Sekunden lang sehen, bevor ihr Haar verschwand und ihre Haut sich dunkel färbte. Wie gebannt beobachtete er die Flammen. Dann geschah das, worauf er gehofft hatte. Der Benzintank explodierte und verwandelte den gesamten Lieferwagen in ein flammendes Inferno.
    Er schnappte sich den Rucksack, taumelte zurück zu seinem Fahrrad und fuhr durch die wunderbar kühle, stille Nachtluft zurück nach Brighton.
    Bis zur Hauptstraße begegnete ihm kein Auto mehr. Er horchte angespannt auf das Geheul einer Sirene, doch es war nichts zu hören.

62
Jetzt
Dienstag, 13. Januar
    Mauerblümchen saß an einem Fenstertisch im Café und machte sich über einen gewaltigen vegetarischen Salat mit Brunnenkresse und buntem Frisée her, der über den Rand der Schale quoll.
    Sie kaute nachdenklich, griff nach ihrem iPhone und starrte beim Essen auf den Bildschirm. Ihr langes, blondiertes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Einige

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