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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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hat er vor Wut gezittert. Außerdem kann ich Ihnen sagen, dass er nervös ist und unter Druck steht. Sie haben ins Schwarze getroffen. Entspricht diese Information eigentlich den Tatsachen? Haben Sie es den Aussagen der Opfer entnommen?«
    »Nicht so präzise, aber ich habe in den Aussagen von 1997 und heute zwischen den Zeilen gelesen.«
    »Aus welchem Grund haben Sie das an den Argus weitergegeben, Roy?«, wollte Emma-Jane Boutwood wissen.
    »Weil ich vermute, dass dieser Irre sehr clever ist. Er ist damals ungeschoren davongekommen und geht davon aus, dass es ihm auch diesmal gelingen wird. Falls Dr. Proudfoot recht hat und er auch die Vergewaltigung in der Geisterbahn begangen hat, steigert er eindeutig sowohl das Tempo als auch die Dreistigkeit seiner Angriffe. Ich wollte sein Ego erschüttern, ihn wütend machen. Wütende Menschen machen eher Fehler.«
    »Oder gehen brutaler gegen ihre Opfer vor«, gab Bella Moy zu bedenken. »Ist das nicht riskant?«
    »Wenn er beim letzten Mal getötet hat, was ich für wahrscheinlich halte, besteht das Risiko, dass er auch ohne Wut noch einmal tötet. Wenn jemand einmal ein Leben genommen hat, hat er eine persönliche Grenze überschritten. Beim zweiten Mal ist es schon viel einfacher. Vor allem, wenn derjenige beim ersten Mal Gefallen daran gefunden hat. Wir haben es mit einem ganz üblen, verkorksten Freak zu tun – der aber nicht dumm ist. Wir müssen ihm irgendwie eine Falle stellen. Ich will nicht nur verhindern, dass er brutaler gegen seine Opfer vorgeht, es soll überhaupt keine Opfer mehr geben, Schluss, aus. Wir müssen ihn fassen, bevor er wieder zuschlägt.«
    »Kann jemand was mit seinem Akzent anfangen?«, fragte Nick Nicholas.
    »Klingt für mich wie ein Einheimischer«, sagte DC Foreman, »ist aber bei den Hintergrundgeräuschen schwer zu beurteilen. Vielleicht könnten wir die Aufnahme bearbeiten lassen.«
    »Sie ist schon in Arbeit«, erwiderte Grace und wandte sich an Proudfoot. »Können Sie das Alter des Mannes schätzen?«
    »Das ist schwierig. Irgendwo zwischen dreißig und fünfzig, würde ich sagen. Ich denke, Sie müssen das an ein Labor wie JP French geben, das sich auf die Profilerstellung von Sprechern spezialisiert hat. Aus einem solchen Anruf kann man durchaus Informationen herausfiltern. Beispielsweise den regionalen und ethnischen Hintergrund des Mannes.«
    Grace nickte. Er hatte schon früher mit dieser Spezialfirma zusammengearbeitet, und die Ergebnisse waren durchaus hilfreich gewesen. Außerdem konnte er von diesem Labor einen Stimmabdruck erhalten, der ebenso einzigartig war wie Fingerabdrücke oder DNA. Fraglich war nur, ob das in so kurzer Zeit möglich war.
    »In manchen Städten hat man DNA-Massentests durchgeführt«, sagte Bella Moy. »Warum versuchen wir das nicht auch mal zusammen mit dem Stimmabdruck?«
    »Wir müssen nur jeden Kerl in Brighton and Hove dazu bringen, dieselben Wörter zu sagen, Bella«, sagte Norman Potting. »Kein Problem, es gibt ja nur um die 140000 Männer in der Stadt. Es dürfte nicht länger als zehn Jahre dauern.«
    »Könntest du es bitte noch mal laufen lassen, Chef?«, bat Glenn Branson, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte. »Es gibt doch diesen Film Der Dialog mit Gene Hackman. Darin findet man anhand der Geräusche im Hintergrund heraus, wo sich jemand aufhält.«
    »Konnten wir den Anruf zurückverfolgen, Sir?«, fragte Ellen Zoratti.
    »Die Nummer wurde unterdrückt. Aber wir arbeiten dran. Es ist eine schwierige Aufgabe, weil zurzeit so viele Anrufe in der Zentrale eingehen.« Er ließ das Band noch einmal laufen.
    Danach sagte Glenn Branson: »Es klingt nach Stadtzentrum. Wenn sie die Nummer nicht nachverfolgen können, haben wir immer noch die Sirene und die Uhrzeit – es hört sich an, als wäre das Fahrzeug ganz in seiner Nähe vorbeigefahren. Wir müssen überprüfen, welcher Einsatzwagen exakt um 13.55 Uhr mit Martinshorn unterwegs war und welche Route er gefahren ist. Möglicherweise hat eine Überwachungskamera in der Nähe jemanden gefilmt, der gerade telefonierte.«
    »Gute Idee«, meinte Grace.
    »Es könnte auch ein Festnetzanschluss gewesen sein«, gab Michael Foreman zu bedenken. »Dieses Geräusch, bevor er einhängte.«
    »Denkbar wäre auch, dass er vor Nervosität sein Handy hat fallen lassen«, erklärte DC Boutwood.
    »Oder er war in einer öffentlichen Telefonzelle«, schlug Foreman vor. »In diesem Fall hat er vielleicht Fingerabdrücke hinterlassen.«
    »Wenn

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