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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Verkäuferin gesagt. Den Ladies Lunch, bei dem sie eine Rede halten musste. Den Ladies Lunch, für den sie sich eigens ein göttliches blaues Kleid und jetzt noch die passenden Schuhe gekauft hatte.
    Es wäre schön, wenn Dee Burchmore jetzt aus der Haustür käme.
    Sehr praktisch, dass sie auf ihrer Internetseite und bei Facebook ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen ankündigte. Und auch auf Twitter konnte ihr die Welt auf Schritt und Tritt folgen, manchmal sogar stündlich. Sie war wirklich hilfsbereit!
    Auf ihrer Internetseite und bei Facebook hatte sie bestätigt, dass am nächsten Donnerstag eine weitere wichtige gesellschaftliche Verpflichtung anstand. Die weibliche Crème de la Crème von Brighton and Hove würde zugegen sein, darunter auch die Ehefrau des derzeitigen Lord Lieutenant von Sussex.
    Der Lunch fand im Grand Hotel statt, das eine eigene große Tiefgarage besaß.
    Wie überaus praktisch!

60
Jetzt
Montag, 12. Januar
    Mit seiner üblichen dreisten Art betrat Kevin Spinella um zehn vor zwölf das Büro von Roy Grace, nahm sich unaufgefordert einen Stuhl und setzte sich. Der ehrgeizige junge Reporter hatte etwas Provozierendes, besaß aber gleichzeitig Qualitäten, die Grace insgeheim schätzte.
    Spinella lehnte sich lässig auf dem Stuhl zurück und kaute wie immer Kaugummi. »Und, was haben Sie für mich, Detective Superintendent?«
    »Sie wissen doch immer so gut Bescheid«, stellte Grace ihn auf die Probe. »Was haben Sie für mich?«
    Der Reporter legte den Kopf schief. »Wie ich höre, ist der Schuh-Dieb wieder da.«
    »Sagen Sie mal, Kevin, wer ist eigentlich Ihre Quelle?«
    Der Reporter lächelte und tippte sich an die Nase.
    »Sie wissen, dass ich es irgendwann herausfinde«, meinte Grace ernst.
    »Ich dachte, Sie wollten geschäftlich mit mir reden.«
    »Das will ich auch.«
    »Und?«
    Grace wahrte mit Mühe die Fassung und beschloss, das Thema zu wechseln. »Ich brauche Ihre Hilfe. Wenn ich Ihnen etwas unter der Hand sage, geben Sie mir dann Ihr Wort, es für sich zu behalten, bis Sie mein Okay haben? Ich muss mich absolut auf Sie verlassen können.«
    »Können Sie das nicht immer?«
    Nein, ganz und gar nicht, dachte Grace. Andererseits musste er zugeben, dass Spinella im vergangenen Jahr Gold wert gewesen war. »Meistens«, gestand er ein.
    »Was springt denn für den Argus dabei heraus?«
    »Möglicherweise ein Interview, wenn Sie uns helfen, den Täter zu fassen.«
    »Gibt es nur einen?«, fragte Spinella schnell.
    Scheiße, dachte Grace. Woher hatte er das nun wieder?
    »Zurzeit gehen wir davon aus, dass nur ein Täter für sämtliche Angriffe verantwortlich ist.«
    Spinellas Blick verriet, dass er ihm nicht glaubte.
    Grace fuhr fort: »Nun, hier ist mein Angebot.« Er zögerte, wohl wissend, dass er ein gewaltiges Risiko einging. »Ich habe zwei exklusive Informationen für Sie. Die erste dürfen Sie nur drucken, wenn ich es Ihnen sage, die zweite sofort. Ich werde beide nicht auf der Pressekonferenz bekanntgeben.«
    Es herrschte kurzes Schweigen, während die Männer einander mit Blicken maßen. Einen Moment lang hörte der Reporter auf zu kauen.
    »Abgemacht?«
    Spinella zuckte mit den Schultern. »Abgemacht.«
    »Nun, die erste Information ist die, dass wir in dieser Woche mit einem weiteren Überfall rechnen. Das dürfen Sie nicht drucken. Er wird sich vermutlich im Stadtzentrum ereignen, womöglich in einem Parkhaus.«
    »Man braucht nicht gerade ein Einstein zu sein, wenn es in den vergangenen zwei Wochen schon drei Überfälle gegeben hat«, konterte Spinella sarkastisch.
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung.«
    »Nicht gerade exklusiv. Darauf wäre ich auch selbst gekommen.«
    »Wenn es wirklich passiert, kommen Sie groß raus. Sie können etwas in der Art schreiben wie: ›Ein leitender Ermittler hatte den Argus vorgewarnt, dass etwas Derartiges passieren könnte.‹ Diese Meldungen haben Sie in der Vergangenheit doch immer so gut erfunden.«
    Spinella errötete anstandshalber. »Parkhaus? Sie meinen also, er geht nach dem gleichen Schema vor wie damals?«
    »Der Kriminalpsychologe glaubt das.«
    »Dr. Proudfoot gilt als ziemlicher Vollidiot.«
    »Das haben Sie gesagt«, meinte Grace augenzwinkernd.
    »Und was unternehmen Sie, um den nächsten Angriff zu verhindern?«
    »Wir tun alles, was wir können, aber wir können nicht das gesamte Stadtzentrum absperren. Wir werden alle verfügbaren Ressourcen einsetzen, aber hinter den Kulissen. Wir wollen ihn nicht vertreiben, sondern

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