Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)
Großteil in Massentierhaltungen unter grausamsten Bedingungen, gezüchtet. Jährlich sind dies weltweit mehr als 50 Milliarden Tiere! Diese unnatürlich hohe Anzahl an Tieren benötigt ein unnatürlich hohes Maß an Futter. Und genau hier liegt das Problem: Cirka 90 Prozent der weltweiten Sojaernte und die Hälfte der weltweiten Getreideernte werden an unsere „Nutztiere“ der Fleischund Milchproduzenten verfüttert. In den Industrieländern liegt der Anteil des an das Tier verfütterten Getreides sogar bei mehr als zwei Drittel und in Amerika laut amtlichen Angaben des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten bei über 90 Prozent 60 Prozent aller Futtermittel-Importe kommen aus Entwicklungsländern – das heißt, in diesen Ländern werden riesige Flächen für die Viehzucht abgeerntet, während dort gleichzeitig täglich Tausende Menschen sterben, weil sie nichts zu essen haben. So fressen die Tiere der Reichen das Essen der Armen. Das Hauptproblem sind hier aber nicht die armen Tiere, sondern die Menschen, die nicht auf ihr Fleisch verzichten wollen.
Yvo de Boer, Leiter der UNO Klima Agentur (UNFCCC), sagte zum Welternährungs problem: „Die beste Lösung wäre, wenn wir alle Vegetarier werden würden.“ Und er hat Recht! Warum also nicht entsprechend handeln und leben?
Um nur 1 kg Fleisch zu erzeugen, sind je nach Tierart zwischen 7 bis 16 kg pflanzliche Nahrung und bis zu 20.000 Liter Wasser notwendig. Auf 1 Hektar Land können entweder 50 kg Rindfleisch oder 4000 kg Äpfel, 6000 kg Karotten, 8000 kg Kartoffeln, 10.000 kg Tomaten oder 12.000 kg Sellerie erzeugt werden. Fleischessen ist somit eine enorme Verschwendung unserer Nahrungsmittelressourcen auf Kosten der Armen dieser Welt.
Trotz allem fördert die Politik, vor allem die EU, die Fleischund Milchindustrie fleißig mit unseren Steuergeldern, ohne Rücksicht auf soziale und ökologische Kriterien. Und nicht nur das: Da in der EU wesentlich mehr Fleisch und Milch produziert als verbraucht werden, werden die Überschüsse zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländer exportiert, wodurch die Lebensgrundlage der heimischen Bauern vor Ort vernichtet wird. Sie können nicht mit den Billigimporten der EU konkurrieren. Die Folgen reichen bis zu Armut, Hunger, Bürgerkriegen, Krankheiten, Massensterben und Landflucht. (1)
Eine Lösung für den immer mehr ansteigenden Welthunger können wir also nicht im Außen erhoffen, wir können sie nur selbst sein . Durch die Entscheidung, unserem Herzen zu folgen und den heimischen pflanzlichen Produkten den Vorzug zu geben, leisten wir einen sehr wertvollen Beitrag zur Linderung des Welthungers, während wir gleichzeitig unsere Gesundheit stärken und unsere Umwelt und Tiere schützen.
Eine Ernährung auf Herzensbasis ist somit ein sehr wichtiges, ja, sogar essentielles Fundament für ein friedvolleres und gesünderes Miteinander auf unserem wunderschönen Planeten Erde!
Welthunger ist menschengemacht. Die Weltlandwirtschaft könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.“
Jean Ziegler UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung
Tierliebe
„Warum soll ich, der ich glücklich bin,
wenn ich nicht verfolgt werde,
andere Geschöpfe verfolgen oder verfolgen lassen?
Warum soll ich, der ich glücklich bin, wenn ich nicht gefangen werde, andere Geschöpfe fangen oder fangen lassen?
Warum soll ich, der ich glücklich bin,
wenn niemand mir ein Leid zufügt,
anderen Geschöpfen Leid zufügen oder zufügen lassen?
Warum soll ich, der ich glücklich bin, wenn ich nicht verwundet und getötet werde, andere Geschöpfe verwunden oder töten oder für mich verwunden oder töten lassen?
Ist es nicht nur natürlich, dass ich das,
was ich wünsche, dass es mir nicht geschehe, auch anderen Geschöpfen nicht geschehen lasse? Wäre es nicht unedel von mir, wollte ich es doch tun, nur um mir einen kleinen Genuss zu verschaffen, auf Kosten fremden Leids und fremden Tods?
Edgar Kupfer-Koberwitz aus „Die Tierbrüder“
Tiere können Liebe, Freude, Zuneigung, Einsamkeit, Stress, Schmerz, Angst und vieles mehr empfinden, denn sie sind sensible und fühlende Lebewesen wie wir. Für jeden, der sich schon einmal auf eine Beziehung zu einem Tier eingelassen hat, ist dies nichts Neues. Erfahrungen lassen uns erkennen, dass es dabei völlig gleichgültig ist, ob es sich um einen Hund, eine Katze, ein Kaninchen, ein Schwein, einen Vogel oder ein
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