Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)
und Achtung begegnen sollten? Jede Art der Einteilung in Gut und Böse, in Wertvoll und Wertlos, schafft immer Ungerechtigkeit und Leid und kann somit niemals zu einer friedvollen, harmonischen Welt beitragen.
Es hat lange gedauert, bis der Mensch erkannt hat, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf Leben hat, und so hoffe ich, dass nun die Zeit gekommen ist, diese Erkenntnis auch auf unsere Mitgeschöpfe, die Tiere, auszudehnen.
Beobachten wir Tiere, können wir erkennen, dass ihnen ihr Leben genauso wertvoll ist wie uns unsriges. Die meisten Tierarten, die durch den Menschen unsagbares Leid erfahren, sind grundsätzlich sehr friedvolle Wesen, die uns mit offenem Herzen und vorurteilslos begegnen. Sie können wunderbare Wegbegleiter und durch ihre heilende Wirkung auf uns hilfreiche Therapeuten sein. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Tier mit weichem Fell, Flossen, Borsten oder Flügel handelt. Doch auch, wenn sie uns nicht nützlich erscheinen, haben sie ein Recht auf Leben, Unversehrtheit und Respekt. Tiere sind wie wir ein Teil der Schöpfung und nicht unsere Sklaven. Wirklicher Respekt als Basis für Friedlichkeit hat nichts mit dem Nutzen, genauso wenig wie mit der Rasse, der Intelligenz und dem Aussehen zu tun.
Es gibt Tiere, die uns Menschen in mancher Hinsicht weit überlegen sind. Sie haben beispielsweise besser ausgeprägte Sinne und höher entwickelte Wahrnehmungsfähigkeiten. Doch für sie ist dies kein Grund, uns als „minderwertig“ zu behandeln. Anders der Mensch: Er hat kein Problem damit, den Tieren ihre Rechte abzusprechen und ihnen schlimmstes Leid zuzufügen. Wir testen an ihnen Kosmetika, Medikamente, Nahrungszusätze, Reinigungsmittel und vieles mehr, weil wir wissen, dass sie uns ähnlich sind. Wir bedienen uns ihrer Organe, Häute und Felle und töten sie für unsere Lust nach Fleisch. So sterben jährlich weltweit 100 Millionen Tiere bei Tierversuchen und über 50 Milliarden (50 000 000 000) „Nutztiere“ und Billionen Fische durch uns Menschen.
Über 50 Milliarden „Nutztiere“ pro Jahr, das sind umgerechnet etwa 1600 Tiere pro Sekunde! In Österreich sind es pro Jahr 62 Millionen Hühner, 5,5 Millionen Schweine und 1 Million Rinder, das sind 130 Tiere, die in jeder Minute (Schafe, Pferde, Wildtiere, Fische usw. nicht mitgezählt) ihr Leben durch uns Menschen verlieren. (2) Und allein in Deutschland werden täglich(!) rund 1 Million Hühner, 110.000 Schweine, 80.000 Rinder und unzählige andere Tierarten wie Schafe, Enten und Gänse geschlachtet. (3)
Doch wo befindet sich diese enorme Anzahl an Tieren? Wo sind all diese Abermillionen Schweine, Rinder, Hühner und anderen Tiere zu finden? Unsere Almen, Weiden, Wiesen und Wälder müssten doch permanent überfüllt sein? Wenn man sich jedoch umsieht, erkennt man, dass dem nicht so ist. Grund ist, dass 98 Prozent(!) der Tiere in von der Außenwelt sorgfältig abgeschirmten Tierfabriken gezüchtet werden, in denen die schlimmsten Albträume der Menschheit zur bitteren Realität der Tiere geworden sind: Schweine, Rinder, Hühner, Puten, Kaninchen und andere Tiere werden auf engstem Raum entweder sehr kurz angekettet, in nur körpergroßen Eisenkäfigen oder gemeinsam mit unzähligen anderen Artgenossen eingepfercht in kleinen Ställen oder Stahlgefängnissen gehalten. Den Tieren ist es ihr ganzes Leben lang unmöglich, sich zu bewegen. Ihr natürliches Sozialverhalten wird unterbunden, und so ist jede Sekunde ihres Daseins, von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod, geprägt von Leid, Angst, Einsamkeit und Verzweiflung. Viele von ihnen sehen nie das Tageslicht und erhalten artfremdes Futter, gemischt mit den verschiedensten Medikamenten. Dass hinter jedem Einzelnen dieser eingesperrten Tiere ein verletzbares Wesen mit ureigenen Bedürfnissen und dem Wunsch, in Freiheit zu leben, steht, wird ignoriert, denn das einzige Ziel ist, den Konsumenten mit billigem Fleisch zu versorgen und gleichzeitig so viel Profit wie möglich zu machen.
Hier ein kleiner Einblick in das natürliche Leben und Wesen unserer „Nutztiere“.
Wir Schweine sind sehr sensible, anhängliche und intelligente Tiere. Ja, wir sind sogar klüger als Hunde und 3-jährige Menschenkinder! Im Gegensatz zu unserem menschlichen Ruf lieben wir Sauberkeit: In der Natur haben wir getrennte Schlaf-, Ess-und Kotplätze. Der Kotplatz befindet sich möglichst weit weg und ist an einer höher gelegenen Stelle angelegt, damit wir die Ausscheidungen nicht riechen müssen. Wir Schweine
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