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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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sein Vater.“ In Cordelias Stimme hatte sowohl Stolz als auch eine gewisse Resignation mitgeschwungen. „Aber zumindest hat er aus den Fehlern seines Vaters gelernt. Er sagt, er wolle nie heiraten und eine Familie gründen.“
    Emma kehrte in die Gegenwart zurück. „Wie auch immer“, sagte sie und verdrängte die Erinnerung an die Fotos und Roccos durchtrainierten muskulösen Oberkörper, „es muss jedenfalls etwas geschehen.“
    Der Tee war fertig, und Emma griff nach dem Tablett … gleichzeitig mit Rocco. Ihre Hände berührten sich, und ein Stromstoß durchzuckte Emma. Es fühlte sich an, als hätte sie sich verbrannt.
    Plötzlich ging die Tür auf, und Cordelia kam herein. „Ich wollte mal nachsehen, wo der Tee bleibt!“, erkundigte sie sich liebenswürdig. Emmas hochrotes Gesicht schien sie nicht zu bemerken.
    „Ich wollte ihn gerade in den Salon bringen“, verkündete Rocco. Nichts verriet den Aufruhr, in dem er sich befand. Er verspürte das Bedürfnis, die Hände in Emmas seidigem Haar zu vergraben. Und ihm gefiel die herbe, frische Note ihres Parfüms. Es war so viel dezenter als diese teuren Designerdüfte seiner sonstigen Begleiterinnen. „ Nonna , was ist eigentlich aus der Haushälterin geworden, die ich für dich eingestellt hatte?“
    „Ach, die! Die habe ich schon vor Ewigkeiten rausgeworfen. Sie hat gestohlen. Eine schreckliche Person! Ich bin sicher, sie hat von der ersten Sekunde an geklaut wie ein Rabe. Zumindest fehlt die Hälfte des Silberbestecks.“
    Rocco seufzte tief. „Warum hast du mir denn nichts davon gesagt? Du weißt doch, dass ich mir Sorgen um dich mache seit deinem Sturz letztes Jahr. Du darfst nicht mehr allein hier draußen leben.“ Befriedigt registrierte er aus den Augenwinkeln Emmas schuldbewusste Miene. Jetzt dürfte ihr wohl klar sein, dass ich Cordelia nicht im Stich gelassen habe! Hoffentlich hält sie sich in Zukunft mit ihren Vorverurteilungen etwas zurück. Andererseits hatte sie natürlich recht, er hätte seine Großmutter wirklich innerhalb der letzten drei Monate besuchen sollen.
    „Ich wollte dich nicht beunruhigen“, erklärte Cordelia. „Du hast mit der Firma wirklich genug zu tun. Und dann noch der Tod deines Vaters …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass mein Schwiegersohn gestorben sein soll. Enrico war doch höchstens Anfang sechzig. Und er sah immer noch so stattlich aus. Hatte er nicht gerade einen Film abgedreht, als der Krebs diagnostiziert wurde?“
    Rocco nickte bestätigend. „Zumindest hat er nicht lange leiden müssen. Das hätte er nicht ertragen.“ Sein Vater war wirklich kein einfacher Patient gewesen. Enrico D’Angelo, ein gefeierter italienischer Filmstar, erwartete von seinem Sohn, für den er selbst nie Zeit gehabt hatte, dass dieser ständig an seinem Bett saß. Tag und Nacht. Rocco fühlte sich so hilflos, aber er konnte seinen Vater nicht retten. Ebenso wenig wie damals seinen Bruder oder seine Mutter, die durch einen schrecklichen Autounfall ums Leben gekommen war.
    Rocco riss sich aus seinen düsteren Gedanken. Er kannte seine Großmutter. Sie versuchte gerade, von sich abzulenken. „Trotzdem, nonna , du hättest mir das von der Haushälterin sagen müssen! Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass du in guten Händen wärst.“
    „Ich brauche niemanden! Das solltest du allmählich wissen: Mich wirft so schnell nichts um. Und …“, sie warf ihrem Enkel einen beinah trotzigen Blick zu, „… ich werde Nunstead Hall nicht verlassen. Hier bin ich geboren, und ich gedenke auch hier zu sterben.“
    Emma sah zu Rocco hinüber. Fast tat er ihr leid. Seine Großmutter maß zwar nur knapp einen Meter fünfzig und sah aus, als wöge sie nicht mehr als ein Spatz – aber sie war stur wie ein Maultier. Da stand ihm noch ein schweres Stück Arbeit bevor.
    Ihre Blicke trafen sich in stummem Einverständnis. Emma würde sich bei ihm entschuldigen müssen.
    „Vielleicht sollten wir ins Wohnzimmer zurückgehen?“, schlug sie Cordelia vor und vermied es, Rocco anzusehen, weil sie sich schämte, ihm derart unrecht getan zu haben. „Ich möchte mir deine Hand ansehen.“
    Erleichtert atmete sie auf, sich der starken Ausstrahlung dieses unwiderstehlichen Mannes entziehen zu können. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie fühlte sich, als hätte sie den Boden unter den Füßen verloren. Sie hatte seinen muskulösen Oberschenkeln und den schmalen Hüften nicht mehr als einen flüchtigen

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