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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wie es ein Mann mit seinem Temperament überhaupt fertig bringen konnte, als er ihr eine in Zellophan gehüllte Schachtel überreichte. »Das ist für dich.«
    »Ein Anstecksträußchen«, sagte sie matt. Sie würde nicht lachen ... nein, auf keinen Fall. Sie konnte Anstecksträußchen nicht ausstehen, aber sie hätte sich eher die Zunge abgebissen, als das laut zu sagen. James benahm sich, als würden sie miteinander zum Abschlussball der Highschool gehen, und das fand sie so rührend, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie senkte den Kopf und ließ sich Zeit damit, das Sträußchen aus der Schachtel zu nehmen, um sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu haben, bevor sie ihn ansah. »Es ist wunderschön«, flüsterte sie schließlich. »Danke.«
    Er nahm es ihr ab und fasste nach ihrer Hand. »Schau, es passt an dein Handgelenk«, sagte er, streifte es ihr über und bewunderte, wie hübsch es auf ihrer hellen Haut aussah. »Die anderen, die sie hatten, fand ich irgendwie unpraktisch, weil sie beim Tanzen nur zerdrückt worden wären.«
    Aunie hielt sich das Sträußchen an die Nase und sog den zarten Duft ein, dann streckte sie die Hand aus, um das Gesteck zu betrachten. Na gut, zugegeben: Das hier war anders. Es machte sich gut an ihrem Handgelenk, und es gefiel ihr. Im Gegensatz zu den großen, protzigen Anstecksträußchen, die sie in der Vergangenheit getragen hatte, war das, das James ausgesucht hatte, klein und dezent, nur zwei winzige weiße Gardenien zwischen dunkelgrünen Blättern. Es hatte etwas Altmodisches und Anmutiges. Lächelnd sah sie ihn an. »Danke, James.« Sie stellte sich auf die Fußspitzen und gab ihm einen Kuss, dann trat sie einen Schritt zurück und strich ihm mit dem Finger über das glatt rasierte Kinn. »Du siehst toll aus.«
    So war es. Für konservative Kleidung hatte James Ryder nur wenig übrig, und seine Abendgarderobe war deshalb so individualistisch wie er selbst. Aunie hatte ihn bisher noch nie in etwas anderem als Jeans und T-Shirt gesehen, aber heute trug er ein rosefarbenes Hemd zu einer schwarzen Hose mit Bügelfalten. Über seine breiten Schultern und seine Brust spannte sich ein Paar überflüssiger, aber schicker dunkelblauer Hosenträger. Dazu trug er eine witzige Krawatte: blau, passend zu den Hosenträgern, und an der Spitze eine Eistüte mit vier pastellfarbenen Eiskugeln. Mit derselben Nonchalance, mit der er sonst ein T-Shirt trug, trug er jetzt ein Jackett aus Rohseide, in dessen Knopfloch eine winzige pinkfarbene Rosenknospe steckte.
    Aunie fuhr mit den Händen über seine breiten Schultern, rückte den Knoten der Krawatte zurecht und strich das Ende über seiner Brust glatt. »Ich habe dich noch nie mit Krawatte gesehen«, murmelte sie. »Ich habe dich überhaupt noch nie in so einer eleganten Aufmachung gesehen.« Sie klimperte kokett mit den Wimpern. »Und ich muss schon sagen, du siehst zum Anbeißen aus.«
    »Oh, vielen Dank, Miss Scarlett«, erwiderte er, schob einen Finger durch eine ihrer schimmernden Locken und zog sanft daran. »Du aber auch. Es freut mich, dass du dieses Kleid angezogen hast.«
    Es war dasselbe wie an dem Abend, als sie mit Mary ausgegangen war, um ihre Prüfungen zu feiern. Sie hatte lange überlegt, ob sie etwas anderes anziehen sollte, das er noch nicht kannte, aber nachdem sie verschiedene Kleider anprobiert und wieder verworfen hatte, war ihre Wahl letztlich doch auf das hier gefallen. Sie hatte sich Locken in die Haare gedreht, mit viel Sorgfalt etwas mehr Make-up aufgelegt als sonst, einschließlich glänzenden roten Lippenstifts, und ihre dünnsten Strümpfe und hochhackigsten Schuhe angezogen.
    »Gib mir schnell noch einen Kuss für unterwegs und dann lass uns gehen«, sagte James. »Ich habe für acht einen Tisch reserviert.«
    Über eine Bemerkung lachend, die James machte, als er ihr die Eingangstür aufhielt, schlüpfte Aunie unter seinem Arm durch. Sie griff nach seiner Hand, um ihn hinter sich die Treppe hinunterzuziehen, und blieb im nächsten Moment wie angewurzelt stehen, als sie die lang gestreckte weiße Limousine erblickte, die am Straßenrand parkte. Bobby, mit Uniform und Mütze, stieg auf der Fahrerseite aus, ging um die Motorhaube herum und hielt ihr die Tür auf. Sie drehte sich zu James um, und ihre dunklen Augen funkelten vor Entzücken. »Für uns?«
    »Niemand anderen.« Er half ihr beim Einsteigen und grinste seinem Bruder zu, als dieser respektvoll die Hand an die Mütze legte, bevor er die

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