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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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korrigierte er seinen Freund. »Du dachtest, sie wäre zu etepetete, um dich beim Wort zu nehmen, und deshalb könntest du dich gefahrlos über sie lustig machen. Vielleicht solltest du die Kleine erst mal ein bisschen besser kennen lernen, Jimmy, bevor du weiterhin voreilige Schlüsse über sie ziehst.«
    James stieß einen leisen Fluch aus und wandte sich ab. Er kam sich ziemlich blöd vor. Na gut, vielleicht hatte er die Absicht gehabt, sie ein bisschen hochzunehmen. Ihr Verhalten ihm gegenüber ging ihm einfach gegen den Strich.
    Aunies strahlendes Gesicht, als sie kurz darauf wieder auftauchte - die Jacke hatte sie gegen ein Sweatshirt vertauscht -, bewirkte, dass er sich noch mieser fühlte, und gegen jede Vernunft gab er ihr auch daran die Schuld.
    »Was soll ich machen?«, fragte sie.
    »Wickeln Sie das Schleifpapier um ein Stück Holz und schleifen Sie damit die ver... - äh, die Wand ab«, murmelte er wenig hilfreich, und als das Leuchten in ihren Augen schwächer wurde, hätte er sie am liebsten angeblafft, sie solle gefälligst aufhören, ihm dauernd das Gefühl zu vermitteln, dass er ein Mistkerl sei.
    »Okay«, sagte sie leise und sah sich um. Sie nahm ein Blatt Schleifpapier mit grober Körnung in die Hand und fuhr mit dem Daumen darüber. »Das hier ist also Schleifpapier.«
    James starrte sie an. Sie hatte noch nie in ihrem Leben Schleifpapier zu Gesicht bekommen? »Wo zum Teufel haben Sie denn bis jetzt gelebt?«, fragte er entgeistert.
    »In verschiedenen Städten in Georgia, und dort habe ich ein völlig nutzloses Dasein geführt«, erwiderte Aunie erstaunlich fröhlich. »Aber das wird sich von nun an alles ändern, Mister Ryder, warten Sie's nur ab. Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu.«
    »Komm, Aunie«, sagte Otis freundlich und fasste sie mit seiner riesigen Hand am Ellbogen, um sie zu dem Teil der Wand zu führen, an dem er arbeitete. Auf dem Weg dahin bückte er sich, um ein Stück Holz aufzuheben, und warf James dabei über die Schulter einen grimmigen Blick zu. »Du kannst mir hier helfen. Du wickelst das Papier um den Holzklotz, siehst du, und reibst damit über die unebenen Stellen auf dem Putz.« Er führte es ihr vor, und dann drückte er ihr den Klotz in die Hand. »So, jetzt versuch's mal.«
    Aunie befolgte eifrig seine Anweisungen. Einige Sekunden später trat sie einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten. Sie warf James am Ende des Flurs einen raschen unsicheren Blick zu, dann drehte sie sich zu Otis. »Es ist nicht so glatt und eben wie bei dir«, sagte sie leise.
    »Du hast ja auch nicht so viel Kraft in den Armen wie ich, Mädchen«, sagte Otis und grinste. »Du brauchst dafür einfach nur ein bisschen länger, das ist alles.«
    »Ach so, gut.« Sie bedankte sich mit einem Lächeln dafür, dass er so geduldig war und ihr nicht das Gefühl gab, tatsächlich zu ungeschickt zu sein, wie sie sich vorkam, und dann machte sie sich mit frischem Eifer über die Wand her. Sie arbeitete unermüdlich, bis Otis ihr schließlich auf die Schulter tippte.
    »Du bist jetzt schon fast eine Stunde hier zugange«, sagte er und nahm ihr den Holzklotz aus der Hand. »Vielleicht solltest du dich jetzt besser an den Berg Hausaufgaben machen, von dem du vorhin erzählst hast. Ich will nicht daran schuld sein, wenn du schlechte Noten kriegst.«
    »Stimmt, das hätte ich beinahe vergessen.« Aunie streckte ihre verkrampften Finger und klopfte sich den Gipsstaub von Armen und Beinen. Dann schüttelte sie den Kopf wie ein nasser Hund, sodass es nach allen Seiten staubte. Sie strich sich die Haare aus der Stirn und sah zu Otis hoch. »Das hat Spaß gemacht. Wieder etwas dazugelernt, vielen Dank, Otis.«
    »Es war mir ein Vergnügen.«
    Sie lachte. »Du bist wirklich ein netter Mann.« Dann blickte sie ans Ende des Flurs und nickte James zu, der das Schleifen unterbrochen hatte, um sie zu beobachten. »Mister Ryder, Sie hatten Recht. Beim Abschleifen wird einem wirklich schön warm.« Mit diesen Worten überließ sie die beiden Männer ihrer Arbeit.
    Wenig später stand sie vor dem Spiegel im Badezimmer und lachte über den Anblick, den sie bot. Ihre Mutter würde vermutlich in Ohnmacht fallen, wenn sie sie so sähe, von oben bis unten mit Staub bedeckt. Sie stellte sich rasch unter die Dusche und zog Jeans, warme Socken, einen Rollkragenpullover und darüber noch eine dicke Strickjacke an. Anschließend goss sie sich ein Glas Saft ein, breitete ihre Bücher und Notizen auf dem Esstisch aus und

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