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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Zeit hatte er den Eindruck gewonnen, dass sie nur noch dann mit ihm schlafen wollte, wenn die Möglichkeit bestand, dass sie schwanger wurde. Der Gedanke schmerzte ihn mehr, als er ihr jemals sagen konnte. Verärgert wandte er sich ab. »Ich muss los«, sagte er schroff. Er nahm seine Jacke aus dem Schrank und ging zur Tür.
    »Otis.«
    Er blieb in der offenen Tür stehen, ohne sich umzudrehen. Lola trat zu ihm, schlang die Arme um seine Taille und lehnte ihren Kopf an seinen warmen Rücken.
    Er stand stocksteif da. »Ich habe es satt, Lola. Wir hatten etwas so Seltenes und Kostbares, und ich merke, dass es uns immer mehr entgleitet. Ich möchte, dass du mich wieder um meiner selbst willen willst, nicht weil es wieder mal an der Zeit ist, dass ich den Zuchthengst spiele. Und ich schwöre dir, wenn uns mein Bruder noch einmal seine Dienste anbietet, dann mache ich ihn platt.«
    »Ich weiß.« Ihre Hände glitten langsam über seine festen Oberschenkel nach unten, dann wieder nach oben. Lange braune Finger strichen verführerisch an seinem Hosenbund entlang. »Tut mir Leid, dass ich mich so albern benommen habe. Ich liebe dich.«
    Ohne sich von der Stelle zu bewegen, streckte er langsam die Hand aus und schloss die Tür.
    »Lass uns noch mal von vorn anfangen«, flüsterte sie. »Sag noch mal ›Guten Morgen, Baby‹.«
    »Guten Morgen, Baby.«
    »Guten Morgen, mein tapferer Soldat. Hast du Lust, ein bisschen mit deinem Inselmädchen rumzumachen ... nur so zum Spaß?«
    »Ja.« Er drehte sich in ihren Armen um. »O ja, Baby.«
    »Fröhliches Halloween, Lola«, sagte Aunie munter, als sich die Tür auf ihr Klopfen hin öffnete. »Ist Otis zu Hause?«
    »Nein. Er hat Bereitschaftsdienst.«
    »Ach schade. Die Lampe in meinem Schlafzimmer funktioniert nicht mehr, und ich hatte gehofft, dass er mir dabei hilft, sie zu reparieren.«
    »Dass er dabei hilft?«
    »Na gut, dass er sie repariert.« Das fröhliche Lächeln verschwand allmählich von Aunies Gesicht, als es nicht erwidert wurde.
    »James ist zu Hause«, sagte Lola kurz angebunden. »Frag ihn, ob er sie dir repariert. Er kennt sich mit diesen Elektrosachen sowieso besser aus.«
    Aunie runzelte die Stirn. »Lola, bist du aus irgendeinem Grund sauer auf mich?« Vom ersten Tag an, seit sie sich kannten, hatte sie das Gefühl gehabt, in Lola eine gute Freundin gefunden zu haben. Bisher hatte sie in ihrem Leben nicht besonders viele Freunde gehabt. Heute jedoch fühlte sie sich nicht gerade willkommen, und ihr Selbstwertgefühl fiel sofort wieder in den Keller. Sie trat einen Schritt zurück.
    »Nein.« Lola fasste sie am Handgelenk. »Tut mir Leid. Ich bin einfach nur schlecht drauf, und das lasse ich an jedem aus, der mir über den Weg läuft.« Ihre dunklen Augen füllten sich mit Tränen. »Erst habe ich Otis wütend gemacht, und jetzt bin ich auch noch ekelhaft zu dir.«
    »Ich werd's überleben. Willst du darüber reden, oder soll ich lieber wieder gehen?«
    Lola zog sie in die Wohnung. »Mir ist eher nach ein bisschen Gesellschaft.«
    »Die Ärzte konnten bei keinem von uns etwas finden«, vertraute sie Aunie einige Zeit später an. Sie hatte die Beine angezogen und das Kinn auf die Knie gelegt und sah sie unglücklich an. »Wir sind jetzt seit sieben Jahren verheiratet, und seit fast vier basteln wir an einem Kind, aber ich werde einfach nicht schwanger. Lange Zeit hat mir das nichts weiter ausgemacht, aber seit ein paar Monaten kann ich praktisch an nichts anderes denken. Das Ganze ist zu einer Obsession geworden. Otis' Schwester Leeanne hat sich ewig nicht getraut, mir zu sagen, dass sie schwanger ist, und das aus gutem Grund. Ich habe mich für sie gefreut, aber gleichzeitig war ich so neidisch, dass ich hätte schreien können. Und allmählich treibt es mich und Otis auseinander, und wenn ich das zulasse, Aunie, wenn ich ihn vertreibe, weil ich nichts anderes mehr im Kopf habe als ein Baby, dann weiß ich nicht, was ich tue. Ich liebe diesen Mann so sehr.«
    »Hast du jemals über eine Adoption nachgedacht?«
    »Davon hat Otis auch schon gesprochen, aber ich weiß nicht recht ... ich möchte ihm so gern ein eigenes Kind schenken.«
    »Ich wollte auch ein Kind, als ich verheiratet war«, sagte Aunie zögernd. Außer mit ihrer Mutter und ihrem Anwalt hatte sie darüber noch nie mit jemandem gesprochen, und es fiel ihr auch jetzt nicht leicht, aber wenn sie Lola auf diese Weise vielleicht begreiflich machen konnte, wie viel Glück sie mit Otis hatte ... »Mein

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