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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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seinem Zeichenbrett ein, ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen und griff nach einem Bleistift. Zehn Minuten später warf er den Bleistift zur Seite und trommelte nervös gegen die geneigte Platte. Es wollte ihm einfach nichts einfallen. Verdammt noch mal. Er war unruhig und gereizt und konnte sich nicht richtig konzentrieren.
    Er holte sich eine Flasche kaltes Dos Equis aus dem Kühlschrank und lief mit der geöffneten Flasche in der Hand unruhig durch seine Wohnung, es gab jedoch nichts, was seine Aufmerksamkeit länger als ein paar Sekunden auf sich gezogen hätte. Das Buch, das er letzte Nacht noch spannend gefunden hatte, kam ihm auf einmal langweilig vor, im Fernsehen lief nichts Interessantes, und die seligen Zeiten, als im Radio ein DJ mit sanfter Stimme seine Ansage machte und dann eine Seite einer LP ohne Unterbrechung durchlaufen ließ, waren auch schon lange vorbei. Er fand noch nicht einmal etwas zu essen in seinem Kühlschrank, worauf er Lust gehabt hätte.
    James trank das Bier aus und griff nach seiner abgetragenen Lederjacke. Er musste für eine Weile hier raus, sonst drehte er noch durch.
    Er machte kurz Halt beim Lebensmittelladen und kaufte ein paar Vorräte ein, wobei er mit Bedauern auf das Pfefferminzeis mit Schokosplittern verzichtete. Er hatte keine Lust, gleich wieder nach Hause zu fahren, und in der Zwischenzeit würde das Eis auf dem Rücksitz seines Jeeps nur zu einer klebrigen Pfütze zerlaufen. Nachdem er seine Einkäufe verstaut hatte, machte er sich auf den Weg in eine nahe gelegene Kneipe, in der es hervorragende Sandwichs mit kaltem Braten gab.
    Sandwich, Bier und die Atmosphäre in der verrauchten, lauten Kneipe begannen Wirkung zu zeigen, und seine ungewohnte Anspannung ließ allmählich nach. Er legte einen Vierteldollar auf den Billardtisch, um sich in der Schlange der wartenden Spieler eine Partie mit dem derzeitigen Champion zu sichern, und bestellte sich noch ein Bier. Einen Ellbogen auf den Tresen gestützt, nippte er hin und wieder daran, während er die Gäste in der Bar beobachtete.
    Die kleine Blonde neben der Musicbox erinnerte ihn ein bisschen an seine neue Mieterin, die Südstaatenschönheit. Sie hatte tatsächlich vor sich hin gesummt, als sie heute Nachmittag die Wand abgeschliffen hatte. Zwar konnte sie keine Melodie länger als ein paar Töne halten, aber wer hätte gedacht, dass jemand mit so viel Heiterkeit Staub schluckte? Vor allem jemand wie sie. Otis hatte Recht: Er hatte es ihr nur deshalb angeboten, weil er sie in Verlegenheit bringen wollte. Dass sie sofort darauf eingegangen war und sich so eifrig ans Werk gemacht hatte, hatte ihn umgehauen. Sie hatten Recht, Mister Ryder. Beim Abschleifen wird einem wirklich schön warm.
    Ihm fielen auf Anhieb ein Dutzend andere Beschäftigungen ein, bei denen ihr warm geworden wäre und die wesentlich mehr Spaß gemacht hätten.
    James holte tief Luft und verschluckte sich dabei so an seinem Bier, dass er husten musste. Wie zum Teufel kam er denn auf einmal auf solche Ideen? Zierliche, verletzlich wirkende Frauen waren nicht sein Typ, er stand auf große, vollbusige Frauen, die wussten, wo es langging, und nicht klüger waren als unbedingt nötig. Umkomplizierte, nette Frauen, die nicht mehr von ihm erwarteten als eine lustvolle Nacht.
    Verdammt, er war einfach scharf, das war alles. Die nervöse Unruhe, die ihn aus seiner Wohnung getrieben hatte, rührte nur daher, dass er zu lange keinen guten, unkomplizierten Sex mehr gehabt hatte. Das war der einzige Grund, warum vor seinem geistigen Auge plötzlich lebhafte Bilder von dem Südstaatenzwerg in strahlendem Technicolor erschienen waren.
    Er nahm einen Schluck von seinem Bier und hielt die kühle Flasche an seine erhitzte Stirn.
    »Hallo, James.«
    James ließ die Flasche sinken und sah sich unvermittelt einem wahrhaft beeindruckenden Dekolleté gegenüber, das sich ihm aus einem dünnen, eng anliegenden Top unter einer offenen Jacke entgegenwölbte. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und überzog es mit unzähligen Falten. Sehr gut. Das kam der Sache schon näher. Er hob seinen Blick. »Shelley! Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen. Setz dich. Darf ich dich auf einen Drink einladen?«
    Sie lächelte erfreut und ließ sich auf den Barhocker neben ihm gleiten. »Danke, gern. Ich nehme ein Glas Weißwein.«
    James winkte dem Barkeeper.
    Je weiter der Abend voranschritt, desto mehr fand er zu seinem normalen Zustand zurück. Er flirtete, lachte und

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