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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Versicherung, Lizenz, Werbung, ein zweiter Telefonanschluss bei den Wexlers, um die Aufträge entgegenzunehmen, und die laufenden Kosten für ein halbes Jahr. Das da ist die Gesamtsumme.« Er tippte auf eine Zahl ziemlich weit unten auf dem Blatt.
    Bob war schon einige Male mit guten Ideen angekommen, die dann letztlich doch nie funktioniert hatten, aber dieses Mal war James gegen seinen Willen beeindruckt. Sein Bruder hatte nicht nur die Anschaffungskosten für die beiden Autos überschlagen und es dabei belassen. Offensichtlich hatte er sich auch ein paar Gedanken darüber gemacht, was notwendig war, um das Geschäft zum Laufen zu bringen und dann in Gang zu halten. Bobby hatte ein Händchen für alles, was mit Mechanik zu tun hatte, und dieser Vorschlag machte fast den Eindruck, als könnte es klappen.
    »Wir könnten einen Darlehensvertrag miteinander schließen, wenn du willst. Ich hab mir gedacht, dass du bestimmt weniger Zinsen verlangst als einer von den Geldverleihern.«
    »Halt dich bloß von irgendwelchen Kredithaien fern, Bobby. Hast du das denn immer noch nicht kapiert?« James sah seinen Bruder ärgerlich an. Es war immer wieder dasselbe: Bob lieh sich Geld von diesen Gangstern, die horrende Zinsen verlangten und ihre Schuldner krankenhausreif schlagen ließen, wenn sie die Kredite nicht zurückzahlen konnten. »Ich gebe dir das Geld. Deine Zinsen kannst du behalten.« Er stand auf und kramte in dem Durcheinander in der Schreibtischschublade nach seinen Kontoauszügen und seinem Scheckbuch. Als er beides gefunden hatte, sah er seinen Bruder über die Schulter an. »Klingt, als ob das was für dich wäre, Bobby. Ich hoffe, dass du es hinkriegst.«
    »Das werde ich«, erwiderte Bobby entschlossen. »Mensch, Jimmy, ich bin neununddreißig. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich endlich mal was auf die Reihe kriege. Ich werde zur Abwechslung mal meinen Verstand benutzen und mein Geld in eine Sache stecken, von der ich wirklich etwas verstehe. Ich werde sogar vorsichtshalber meinen Job in der Werkstatt behalten, bis wir wissen, ob es läuft. T. J. behält seinen Job auch. Wir denken, dass die Limos hauptsächlich vom Abend bis drei, vier in der Früh gemietet werden, und in der übrigen Zeit macht seine Frau Telefondienst. Und wenn wir tagsüber einen Auftrag haben, nimmt sich T. J. dafür frei.«
    James stellte einen Scheck aus und ging damit zu seinem Bruder. Er hielt ihn ihm entgegen. »Warte bis morgen, bevor du ihn einlöst, okay? Ich muss erst noch was umschichten, damit er gedeckt ist.«
    Bob nahm den Scheck, faltete ihn in der Mitte und steckte ihn in seine Hosentasche. »Danke, Jimbo.« Er streckte die Hand aus und tippte mit dem Finger auf das Beil, das aus der Stirn seines jüngeren Bruders ragte. »Du warst schon immer ein merkwürdiger Knabe«, sagte er. »Ich hab dich nie richtig verstanden, das ist die Wahrheit. Aber ich hab dich trotzdem gern.« Er verzog das Gesicht zu einem Lächeln, und einen kurzen Augenblick lang war die Familienähnlichkeit unübersehbar. »Kein Mensch glaubt mir, wenn ich erzähle, dass ›Mit anderen Augen‹ von meinem kleinen Bruder stammt.«
    »Nein? Die haben einfach keine Ahnung, was?« James war gerührt, dass sein Bruder mit ihm angab, und zum ersten Mal seit langem erinnerte er sich wieder daran, wie Bob ihn früher immer beschützt hatte, wenn er, damals ein magerer kleiner Junge, in Terrace den kleinen Ganoven und Dealern in die Quere gekommen war. »Bleib noch einen Moment«, sagte er. »Setz dich und trink dein Bier aus.« Er ging zu seinem Zeichenbrett und ließ sich davor nieder. Mit raschen Strichen warf er ein winziges Selbstporträt aufs Papier, einschließlich Beil. Er kolorierte es, schrieb in großen, markanten Druckbuchstaben darüber: Für meinen großen Bruder Bob, und signierte es mit: Alles Liebe, Jimmy (alias J. T. Ryder). »Steck das in deine Brieftasche. Dann kannst du es den Leuten nächstes Mal unter die Nase halten, wenn jemand dein Wort anzuzweifeln wagt.« Er grinste selbstironisch. »Das und ein Dollar dürften dir schon ein Bier einbringen.«
    »Mensch«, sagte Bob und grinste ebenfalls. »Mir fallen auf Anhieb ein paar Schuppen ein, in denen das und ein Dollar schon fast ein ganzer Kasten sind.« Er verstaute die Karikatur sorgfältig in seiner Brieftasche und erhob sich. »Ich mache mich dann mal wieder auf den Weg. Jetzt wo ich meinen Teil der Anzahlung habe, können wir in ein paar von den Highschool-Zeitungen inserieren. Die

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