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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Blödsinn, er war derselbe gute alte James, der er immer gewesen war. Ein paar Flaschen mexikanisches Bier, einige wenige gute Freunde, gelegentlich eine Nacht mit einer Frau und er war glücklich. Mit Schweinwerferlicht, großen Auftritten und Berichten in der Regenbogenpresse konnte man ihm gestohlen bleiben. Er war keine Person des öffentlichen Lebens und hütete eifersüchtig das wenige an Privatsphäre, was ihm blieb. Das fehlte gerade noch, dass die Leute in seinem Leben herumschnüffelten.
    Dem Übermaß an unerwünschter, kriecherischer Aufmerksamkeit war er schließlich damit begegnet, dass er die Bars und Kneipen wechselte, in denen er verkehrte. Er besuchte nur noch solche Lokale, wo ihn keiner kannte, und fing noch mal von vorne an. Wenn ihn eine Frau, die er neu kennen gelernt hatte, fragte, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, dann erzählte er ihr, er arbeite im Bereich Innenausbau und renoviere gerade ein Mietshaus. Das war vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber es war auch nicht falsch. In den vergangenen drei Jahren war es ihm auf diese Weise gelungen, seine Anonymität zu wahren, was ihm wiederum den Freiraum verschaffte, den er brauchte. Es gab häufig Zeiten, in denen er einfach nur seine Ruhe haben wollte, und wenn das nur dadurch zu erreichen war, dass er mit Informationen über sich selbst sparsam umging, dann würde er das eben tun. Bislang hatte es zu seiner Zufriedenheit funktioniert.
    Das Leben hätte also wundervoll sein können, wie es das alte Filmplakat, das in Lolas Flur hing, behauptete. Aber das war es nicht. Seine Brüder schienen wild entschlossen zu sein, bis in alle Ewigkeit immer wieder die gleichen Fehler zu machen, und er hatte es inzwischen bis oben hin satt, jedes Mal hinter ihnen die Scherben zusammenzukehren. Er wollte, dass sie endlich erwachsen wurden und selbst die Verantwortung für ihr Leben übernahmen. Und als ob ihn das noch nicht genug in Trab gehalten hätte, hatte er jetzt auch noch Aunie mit ihren Problemen am Hals.
    Wie er feststellen musste, fiel es ihm sehr viel schwerer als erwartet, das kleine Intermezzo mit ihr aus seinen Gedanken zu verdrängen.
    Es war ihm unbegreiflich, das hätte einfach nicht passieren dürfen. Er kannte schließlich die Regeln. Verdammt noch mal, er hatte sie selbst aufgestellt, mittlerweile sollte er sie beherrschen, ohne darüber nachdenken zu müssen. Er ließ sich auf nichts ein ... mit niemandem, niemals. Schon allein die Vorstellung trieb ihm den kalten Schweiß auf die Stirn. Das Letzte, was er brauchte, waren die Komplikationen, die eine Beziehung mit irgendeiner Frau, und erst recht mit Aunie Franklin mit sich bringen würde.
    Und doch ...
    Seine Gedanken kehrten immer wieder zu dem Abend in ihrer Wohnung zurück, er erinnerte sich daran, wie sie sich angefühlt hatte, an ihre Reaktion ... und was für eine Reaktion.
    Es machte ihn rasend. Bis jetzt hatte es ihm nie Schwierigkeiten bereitet, eine Frau aus seinem Kopf zu bekommen - warum sollte es dieses Mal anders sein? Schlimm genug, dass er in Aunies Probleme mit hineingezogen werden würde, sollte dieser Wesley jemals hier aufkreuzen. Na gut, wenn er ehrlich war, hatte er gar nicht so viel gegen die Vorstellung, ihren Exmann in die Finger zu kriegen. Er hätte diesem Kerl liebend gern heimgezahlt, was er ihr angetan hatte, und zwar nicht zu knapp.
    Aber das war auch schon alles. Er und Aunie waren nicht einmal Freunde, nicht richtig jedenfalls. Und er hatte nicht die Absicht, etwas mit ihr anzufangen, Schluss, aus, basta. Das hätte ihm gerade noch gefehlt ... eine Affäre mit einer Frau, die im selben Haus wohnte wie er. Er hatte schon jetzt kaum ein Privatleben ... wie wäre das erst, wenn die Betreffende nur eine Tür weiter wohnte. Sie würde von ihm Dinge erwarten, zu denen er einfach nicht bereit war.
    Vorausgesetzt, dass sie überhaupt Interesse an einer Affäre mit ihm hatte, das stand ja keineswegs fest. Er hatte immer noch ihre Stimme im Ohr, wie sie sagte: »Mein Gott, James, Sie sind so was von eingebildet«, und dabei kam er sich wie ein Volltrottel vor.
    Okay, vielleicht hatte sie bei diesem Zwischenfall an ihrer Wohnungstür mehr Eindruck auf ihn gemacht als er auf sie. Sie hatte das Ganze mit einem Lachen abgetan, und die wenigen Male, die er ihr seither begegnet war, hatte nichts in ihrem Verhalten darauf schließen lassen, dass sie sich auch nur daran erinnerte.
    So viel zu ihrer Behauptung, sie hätte gern mal eine heiße

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