Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
Gewissen hat wie ich.«
    »Aber wenn er dahin zurückfährt und diese Männer noch da sind, dann werden sie ihn auch zusammenschlagen, Bobby.«
    »Das Risiko muss er eingehen. Himmel, Arsch und Zwirn, er ist ein erwachsener Mann von sechsunddreißig Jahren, der immer noch zulässt, dass sein kleiner Bruder für ihn den Kopf hinhält, und ich glaube, das hat er endlich kapiert. Sagen Sie Jimmy nichts davon. Er leidet an einem etwas übertriebenen Verantwortungsgefühl, und daran sind Paul und ich nicht unschuldig, weil es uns ganz gut in den Kram gepasst hat, dass er unsere Angelegenheiten für uns regelt. Aber damit ist jetzt Schluss. Jetzt, wo ich weiß, dass Jimmy bei Ihnen in Sicherheit ist, mache ich mich auf den Weg und suche Paul. Sie sorgen dafür, dass der Kleine eine ruhige Nacht hat, und ich rufe morgen an und erzähle ihm alles, okay?«
    »Okay.«
    »Danke, dass Sie angerufen haben, Aunie, und danke, dass Sie sich um meinen Bruder kümmern. Gute Nacht.«
    »Bobby!«
    »Ja?«
    »Seien Sie vorsichtig.«
    Er lachte. »Sie sind in Ordnung, Aunie. Ich werde vorsichtig sein, zufrieden? Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Aunie kramte in ihrer Kommode leise nach einem Nachthemd. Aus irgendeinem Grund lag ihr Lieblingshemd nicht mehr unter dem Kissen, sondern unter James' Wange. Sie konnte es unmöglich unter ihm wegziehen, ohne ihn aufzuwecken, weil er es mit seinen langen Fingern umklammert hielt.
    Sie hatte vorsichtig das zweite Kissen vom Bett genommen, ein Nachthemd und eine Decke zusammengepackt und wollte das Zimmer gerade auf Zehenspitzen wieder verlassen, als das Telefon läutete. Mit einem leisen Fluch eilte sie über den dicken Teppich zurück, um den Hörer des Telefons auf dem Nachttisch abzunehmen, bevor James aufwachte. Sie kniete sich neben das Bett und hielt den Hörer ans Ohr. »Hallo?«
    Eine Sekunde später legte sie den Hörer zurück. James bewegte sich unruhig, und sie richtete sich auf den Knien auf, um einen Blick auf ihn zu werfen. Sie strich ihm die Haare aus dem Gesicht und zog ihm die Decke wieder über die Schultern. Dann sammelte sie die Sachen ein, die sie beim Klingeln des Telefons hatte fallen lassen, und erhob sich.
    »Wer war das?« Beim Klang seiner Stimme, die heiser durch die Dunkelheit drang, fuhr sie erschrocken herum und presste eine Hand an die Brust.
    »Niemand«, flüsterte sie. »Das heißt ... ich weiß es nicht. Der Anrufer hat einfach eingehängt.«
    »Wahrscheinlich ein Betrunkener«, sagte er mit schwerer Zunge, »oder ein Zwölfjähriger mit einem eigenen Anschluss in seinem Zimmer.«
    »Wahrscheinlich.« Sie trat ans Bett. »Wie fühlen Sie sich?«
    Als hätte mich eine Dampfwalze überrollt, dachte er, aber sein männlicher Stolz hinderte ihn daran, es laut zuzugeben. »Ganz gut. Ein bisschen durstig.«
    »Wollen Sie ein Glas Wasser?«
    »Ja, das wäre nett.«
    Sie verließ das Zimmer, und als sie wenig später mit dem Wasser zurückkam, versuchte er gerade, sich im Bett aufzusetzen. »Warten Sie, ich helfe Ihnen«, sagte sie und eilte zu ihm. Sie stellte das Glas auf dem Nachttisch ab, legte einen Arm um seinen Rücken und half ihm, sich aufzurichten. Seine Haut fühlte sich warm an. Sie zog ihren Arm zurück, schob das Kissen zurecht und griff nach dem Glas Wasser, um es ihm zu geben.
    »Danke«, murmelte er und begann mit großen Schlucken zu trinken. Um nicht unausgesetzt auf das Spiel der Muskeln an seinem Hals zu starren, sah sich Aunie nach ihrem Hemd um, konnte es jedoch nirgends entdecken. Sie zuckte die Achseln. Es musste unter die Decke gerutscht sein, als er versucht hatte, sich zu setzen.
    Er reichte ihr das leere Glas und stöhnte vor Schmerz auf, als er sich wieder ausstreckte. Gerade als sie die Decke ein zweites Mal über seine Schultern zog, klingelte das Telefon erneut. »Verflixt noch mal ...« Sie hob ab. »Hallo?«
    Klick.
    »Was soll denn das!« Sie musste sich zusammenreißen, um den Hörer nicht auf die Gabel zu knallen.
    »Vielleicht sollten Sie besser den Stecker ziehen«, meinte James.
    »Ja, vielleicht.« Sie bückte sich, um seinem Vorschlag zu folgen.
    »Wie spät ist es?«
    »Ungefähr halb vier.«
    »Haben Sie Bobby erreicht?«
    Sie war froh, dass er ihr den Rücken zuwandte und deshalb nicht mitbekam, wie nervös sie seine Frage machte. Sie hatte noch nie besonders gut lügen können. »Ja. Er sagte, dass Sie sich ausruhen sollen, er kümmert sich um alles andere.«
    »Gut.« James seufzte, er fühlte sich furchtbar müde. »Gute

Weitere Kostenlose Bücher