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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Bobby im Wohnzimmer, trank Kaffee und unterhielt sich mit den beiden Frauen. Er ließ sich vorsichtig auf dem Sofa nieder, und als Aunie ihm schweigend einen Becher Kaffee reichte und sich danach wieder abwenden wollte, packte er sie am Handgelenk und hielt sie fest. Es fühlte sich unter seinem Griff zart und zerbrechlich an.
    »Tut mir Leid«, sagte er steif, als sie ihn stumm ansah. Sie zuckte mit der Schulter und drehte sich weg, so dass er gezwungen war, ihre Hand loszulassen. Er starrte ihren Rücken an. Er hatte sich doch gerade entschuldigt, oder etwa nicht? Was erwartete sie denn, einen Strauß Rosen?
    »Die haben wirklich ganze Arbeit geleistet, was, Kleiner?«
    James blickte zu Bob, der ihn forschend ansah. »Ja«, sagte er. »Die haben gewusst, was sie tun.«
    »Keine Gehirnerschütterung?«
    »Nein.«
    »Blut im Urin?«
    »Nein.«
    »Na, dann können wir wohl davon ausgehen, dass du es überlebst. Aber ich wette, es tut verdammt weh.«
    James knurrte zustimmend.
    Bob rutschte unbehaglich hin und her. Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und kratzte sich unter dem Hemdkragen am Hals, bevor er seinem Bruder schließlich in die Augen sah. »Paul ist im Krankenhaus.«
    Jeder Muskel in James' Körper erhob schmerzerfüllt Protest, als er in die Höhe fuhr. »Was? Warum?«
    »Es hat ihm keine Ruhe gelassen, dass er einfach abgehauen ist, und deshalb ist er zurückgefahren, um dich zu suchen.«
    »Und das hast du zugelassen?«
    »Gott, du klingst schon genauso wie Aunie. Du weißt doch, wie er ist, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, Jimmy. Was glaubst du, wie ...«
    »Aunie hat das gewusst?«
    Aunie kam aus der Küche zurück, in die sie sich geflüchtet hatte, um ihm aus dem Weg zu gehen. Ruhig erwiderte sie seinen anklagenden Blick. »Ich habe nicht gewusst, dass er im Krankenhaus ist, bis Bob kam, aber ich habe gewusst, dass er verschwunden ist.«
    »Und Sie haben mir nichts davon gesagt?«
    »Weshalb hätte ich das tun sollen?«, erwiderte sie kühl. Sie hatte sein ungehobeltes Benehmen allmählich satt, Schmerzen hin oder her.
    »Weshalb? ... Mein Gott, ich hätte ...«
    »Hey!«, unterbrach ihn Bobby ärgerlich. »Hör auf, ihr Vorwürfe zu machen. Ich habe ihr gesagt, sie soll dir nichts erzählen. Mensch, Jimmy, bist du nicht derjenige, der laut verkündet hat, er hätte die Schnauze voll davon, sich um die Probleme anderer zu kümmern? Außerdem, was zum Teufel glaubst du, hättest du machen können? Nach allem, was ich gehört habe, hättest du es ohne die Hilfe der kleinen Lady hier nicht mal bis ins Haus geschafft.«
    James starrte verdrossen vor sich hin. Musste ihm das eigentlich dauernd jemand unter die Nase reiben?
    »Als ich ihn schließlich gefunden habe«, fuhr Bob in ruhigerem Ton fort, »waren mir diese Schläger zuvorgekommen. Aber eins dürfte dich interessieren, Jimmy. Gestern Nacht habe ich zum ersten Mal erlebt, dass Paul darauf verzichtet, sich Nachschub zu besorgen. Er hat seinen Stoff verloren, weißt du, als er vor dem Dealer geflüchtet ist, den er übers Ohr hauen wollte. Und du weißt genauso gut wie ich, dass er sich normalerweise sofort auf die Suche nach einer neuen Quelle gemacht hätte. Aber zum ersten Mal in seinem Leben war es ihm wichtiger, wie's jemand anderem geht. Er war ziemlich durch den Wind, deswegen haben sie ihn auch erwischt, nehme ich an, aber trotzdem ...«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Harborview.«
    James erhob sich mühsam. »Fahren wir.«
    Bob verzichtete wohlweislich darauf, ihn daran hindern zu wollen. Eher ging James mit dem Kopf durch die Wand, als sich von einem einmal gefassten Entschluss abbringen zu lassen, und Bob wusste aus Erfahrung, dass es reine Zeitverschwendung war, ihm zu widersprechen. Er stand langsam auf.
    Auch Aunie hätte ihm sein Vorhaben am liebsten ausgeredet, biss sich jedoch auf die Zunge. Er gehörte ins Bett, aber was immer an gesundem Menschenverstand er jemals besessen haben mochte, hatte man offenbar in der vergangenen Nacht aus ihm herausgeprügelt. Sie knirschte mit den Zähnen, die Gefühle, die sie für James T. Ryder hegte, waren im Moment nicht besonders freundlich. Trotzdem zog sich unwillkürlich ihr Herz vor Mitleid zusammen, als sie sah, wie schwer diesem Mann, der sonst so flink und geschmeidig wie eine Katze war, jede Bewegung fiel. Schweigend ging sie zum Schrank, um seine Lederjacke herauszuholen. »Versuchen Sie, keinen Unfug zu machen«, sagte sie, als sie ihm half, sie anzuziehen.
    Bob verbarg sein

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