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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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Lieblingsbeschäftigung es war, sich auf Partys mit PCP vollzupumpen und kleinen Tieren den Kopf abzubeißen. Für gewöhnlich hatte er ein paar weiße Ratten mitgebracht, aber er griff auch auf Haustiere zurück. Vor allem hasste er Katzen.
    Vergewaltigung und Totschlag waren solchen Männern in Fleisch und Blut übergegangen. Wenn Goliath tatsächlich der war, für den Remote ihn ausgab – und alles, was Jack herausgefunden hatte, schien dies zu bestätigen –, dann würde er sie ohne Zögern umbringen. Und wenn Remote ihm das angetan hatte, was er behauptet hatte, dann würde sich das rationale Denken des Bikers auf Zerstörung beschränken.

    Jack hatte einen weiteren Trumpf im Ärmel.
    Zwar waren die Handschellen um seine Gelenke echt, aber die Kette, die sie verband, nicht. Die hatte er in einem Zaubererladen in Vegas gekauft, und obwohl sie echt aussahen, befand sich unter den Gliedern ein falsches, das es ihm ermöglichte, sich innerhalb von Sekunden zu befreien.
    Als die innere Tür aufschwang, war Jack bereits in Bewegung.
    Er brauchte einige quälend lange Sekunden, um sich von den Bändern zu befreien, die ihn an den Rollstuhl fesselten, Sekunden, während deren er überzeugt war, dass jemand mit einer Waffe durch die Tür treten würde.
    Doch niemand erschien.
    Das Adrenalin, das durch seinen Organismus rauschte, half ihm, die Benzodiazepine zu neutralisieren, doch er wusste, dass es nicht lange anhalten würde. Er ging davon aus, dass die letzte Dosis, die man ihm eben gegeben hatte, geringer war als die erste. Bestimmt wollte Remote nicht, dass sein neuer Besitz für die nächsten zwölf Stunden bewusstlos war. Entweder eine geringere Dosis oder ein schwächeres Benzo. Vielleicht würde er sogar dagegen ankämpfen können – nicht jeder, dem Flumazenil verabreicht worden war, erlitt einen Rückfall in die Bewusstlosigkeit. Manch einer fühlte sich einfach auch nur etwas benommen.
    Falls nicht, müsste er einen Unterschlupf finden, wo Remote oder die Drohne, die ihn hierhergebracht hatte, ihn nicht aufspüren konnten.

    Nikki machte die Tür des Anhängers auf. Wie beim letzten Mal, als sie nachgesehen hatte, war Goliath ein schlafender, schnarchender und an den Boden gefesselter Balg aus Muskeln. Den Schlüssel zu der Kette hielt sie in der Hand, aber sie beabsichtigte nicht, ihn zu benutzen. Für den Fall, dass er erwachte, stellte sie eine Wasserflasche dicht genug neben ihn, dass er sie erreichen konnte. In den Eimer, der in der Ecke stand und dessen Zweck nur zu offensichtlich war, warf sie keinen Blick.
    Und dann fuhr sein Kopf hoch.
    Nikki erstarrte. Obwohl er gefesselt und geknebelt war, fühlte sie sich wie eine Maus, auf die der Schatten eines Falken fiel.
    Sein Blick traf sie, und er knurrte trotz des Ballknebels. Ein tiefes, kehliges Geräusch.
    Nikkis Hand, in der sie die Pistole hielt, zitterte, und sie drückte sie fest gegen ihren Schenkel, um sie ruhig zu halten. »Da ist eine Wasserflasche. Ich habe einen Strohhalm drangeklebt. Mit den Armen kommst du nicht weit genug in die Höhe, aber eigentlich sollte der Halm zwischen dem Knebel und deinem Mundwinkel hindurchpassen. Du hast bestimmt Durst.«
    Er kämpfte sich auf die Knie und von da auf die Füße. Noch immer war der Blick seiner blutunterlaufenen Augen auf sie gerichtet. Sein schmutziges braunes Haar war unordentlich und verfilzt und reichte ihm bis über die Schultern. Tattoos zierten Brust und Oberarme. Er schwankte wie ein Eichenstamm in einem Orkan.
    Und dann urinierte er, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    Der Strahl bog sich zwischen ihnen und prasselte auf den metallenen Boden. Heiße Tropfen spritzten an ihre Beine, und Dampf erhob sich in der kalten Luft und erfüllte den Anhänger mit übelriechendem Dunst.
    Nikki zuckte nicht zurück. Mit der Pistole gegen ihre Hüfte gepresst, hielt sie seinem Blick stand. Zwischen ihren Füßen bildeten sich Urinbäche, die durch die geöffnete Tür rannen. Der Strahl hielt eine ganze Weile an.
    Als er fertig war, richtete Goliath den Blick an ihr vorbei auf die Bäume, hinter denen sie den Anhänger abgestellt hatte. Unvermittelt sackte er wieder zusammen und wandte seine Aufmerksamkeit den gefesselten Handgelenken zu.
    »Na denn«, sagte Nikki. »Ich bringe dir später was zu essen.«
    Er achtete nicht auf sie. Nikki machte die Tür zu und schloss ab.
    Dann ging sie ins Haus, um eine frische Hose anzuziehen.

    Von Anfang an war Jack klar gewesen, dass Remote sich nicht

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