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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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groß, aus dickem, bruchsicherem Kunststoffglas und vergittert.
    Jack riss sämtliche Schranktüren und Schubladen auf und suchte nach etwas, was er als Waffe benutzen konnte. Doch er fand nur Plastikschüsseln und -teller, Plastikbesteck und Papierhandtücher. Keine Töpfe, Pfannen oder Messer. Im Kühlschrank entdeckte er Würzsaucen in Plastikflaschen und Gebäck, und das Gefrierfach war mit Obst und Gemüse in Plastiktüten angefüllt. Aber kein Fleisch.
    In einer Schublade lagen schwere Arbeitshandschuhe aus Leder, und in einer anderen einige Bücher mit Mikrowellenrezepten. Gewürze gab es nur wenige und überhaupt keine Konserven. Unter der Spüle waren etwas milde Seife und verdünnter Essigreiniger verstaut, mehr Reinigungsmittel fand er nicht. Wenn er Remote nicht gerade mit einer Handvoll Basilikum blenden wollte, bot die Küche nichts, was er brauchen konnte.
    Beinahe.
    Er stellte einen Plastikbecher mit Senf in die Spüle und drehte heißes Wasser auf. Dabei ließ er die Tür nicht aus den Augen, weil er damit rechnete, dass Remote jeden Moment mit einer Knarre auftauchte.
    »Sie vergeuden Ihre Zeit.« Die Stimme drang aus einem kleinen Lautsprecher, der in die Decke eingelassen war. »Mit dem Wasser. Heißer als jetzt wird es nicht mehr.«
    Jack hielt den Finger in den Strahl. Das Wasser war lauwarm und blieb auch so.
    »Sie wollten es als potenzielle Waffe einsetzen, nicht wahr? Sie wollten den Becher mit siedend heißem Wasser füllen und es mir womöglich ins Gesicht schütten?«
    Jack ließ den Becher volllaufen. »Dann können Sie mich also sehen«, sagte er. Er öffnete die Mikrowelle und stellte den Becher hinein.
    »Und hören, genau. Ich befürchte, die Mikrowelle wird Ihnen auch nicht weiterhelfen.«
    Jack überflog die Knöpfe und Anzeigen und stellte drei Minuten bei hoher Leistung ein. »Warum nicht?«
    »Weil die Mikrowelle mit einem Thermometer versehen wurde. Sobald etwas in ihrem Inneren mehr als achtunddreißig Grad warm wird, schaltet sie sich ab.«
    Das Gerät piepte und ging aus. Jack öffnete die Tür und fasste ins Wasser. Es hatte kaum mehr als Körpertemperatur.
    »Sie sind gut vorbereitet«, sagte Jack.
    »Genau wie Sie. Vermutlich hätte ich das Risiko nicht eingehen sollen, aber je länger ich darüber nachgedacht habe, desto weniger konnte ich der Versuchung widerstehen. Sie sind nicht Parkins.«
    »Nein.«
    »Das habe ich mir gedacht. Guten Tag, Closer. Es ist mir eine Ehre, Ihnen endlich gegenüberzustehen.«
    »Wir stehen uns noch nicht gegenüber.«
    Ein leises Lachen war zu hören. »Streng genommen nicht. Mich überrascht, dass Sie nicht versucht haben, meine Drohne zu fangen.«
    »Warum sollte ich einen Bauern fangen, wenn ich den König mattsetzen kann?« Noch einmal durchsuchte Jack die Schubladen, diesmal jedoch etwas gründlicher.
    »Eigentlich ist er eher ein Springer als ein Bauer. Sehr nützlich, wenn etwas getan werden muss, was ich nicht selbst beaufsichtigen kann.«
    In der Schublade mit den Handschuhen, ganz hinten hineingestopft, fand Jack, was er suchte: eine Einkaufstüte aus Leinen. Damit ging er wieder zum Kühlschrank, öffnete das Gefrierfach und ging den Inhalt durch.
    Er warf einige Quader gefrorenen Tofu, zwei Eiswürfelbehälter und eine Tüte Erbsen in den Beutel und knotete ihn zu. Wenn er ihn bei den Trägern griff, konnte er ihn wie eine Keule schwingen. Er drückte die kalte Tasche gegen die Verbrennungen auf seiner Schenkelinnenseite, was ein wenig half, aber die übrigen Verletzungen waren noch immer sehr unangenehm. Seine Ohrmuscheln, von denen er die Ohrläppchen entfernt hatte, sandten unaufhörliche Wellen von Schmerzen aus.
    »Ich bin sogar froh, dass Sie hier sind«, teilte ihm Remote mit. »Ich nehme Ihnen das Täuschungsmanöver nicht übel – was wäre ich auch für ein Verbündeter, wenn ich mich so leicht an der Nase herumführen ließe?«
    »Gute Frage. Ich denke, dasselbe können Sie auch über mich sagen.« Fest umklammerte Jack seine improvisierte Waffe und lugte in den Gang hinaus. Leer. Vor nicht einmal zehn Minuten war er im Rollstuhl aufgewacht, so dass ihm vielleicht noch fünfzig Minuten blieben, bevor die Benzos wieder wirkten und er das Bewusstsein verlor.
    »Aber wer hat hier wen erwischt, Closer?« Remote klang gespannt und aufgeregt. »Das ist doch die eigentliche Frage, oder?«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Hervorragend. Mal sehen, wie wir uns schlagen …«

Teil 2
    Mechanismus
Die Maschine scheint uns von

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