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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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einem Zweig des Heimatschutzes entführt worden, wahrscheinlich einem verdeckt operierenden CIA-Team, das illegalerweise innerhalb der Grenzen arbeitete. Über solche Dinge wusste Goliath bestens Bescheid, denn seine Lektüre bestand neben Zeitschriften über Choppers und Harleys aus Soldiers of Fortune, einem Magazin rund um Krieg und Soldaten.
    Doch er wurde nicht verhört. Vielmehr unterzog man ihn einer Gehirnwäsche. Es überraschte ihn, dass vor seinen Augen keine Monitore installiert waren, auf denen Bilder von Leichen und der Schriftzug GEHORCHE erschienen. Aber vermutlich wollten sie ihn erst weichkochen. Wenn er ein paar Tage verbracht hatte, ohne liegen oder schlafen zu können, würden sie ihn in eine zombiehafte Tötungsmaschine verwandeln.
    Fickt euch, dachte er. Das müsst ihr erst einmal hinbekommen. In gewissen Kreisen war Goliath für seine Kokain- oder Amphetaminexzesse berüchtigt, während deren er oft eine Woche oder länger nicht geschlafen hatte. Darum wusste er genau, was ihn erwartete. Diesem Sturm hatte er schon mehr als einmal getrotzt. Auch wenn er es nicht gerade genoss, war er sogar regelrecht süchtig danach, wegen des Wahns, der Paranoia und der Halluzinationen. Wie in einem entgleisten Zug geradewegs in die Hölle zu rasen. Nur in diesem Zustand verspürte Goliath noch so etwas wie Angst, und was war ein Kick ohne eine Prise Angst?
    Die ersten achtundvierzig Stunden waren ein Kinderspiel. In der dritten Nacht mischten seine Entführer der Kochsalzlösung etwas bei, das ihn wach hielt. Er spürte es im Blut und musste eine geschlagene halbe Stunde lachen. Das ist, wie wenn man zum Partymachen nach Tijuana aufbricht und in seiner Tasche einen Hundert-Dollar-Schein findet.
    In der vierten Nacht schalteten sie die Monitore ein, die er in dem Helm vermutet hatte. Anfänglich zeigten sie ihm nur Blinklichter, aber das war bestimmt irgend so eine supermoderne Spionage-Hirnabtast-Scheiße. Bald schon saugten sie Bilder aus seinem Kopf und mischten seine Gedanken und Erinnerungen mit bizarren Alptraumsequenzen.
    An diesem Punkt begriff er, dass er es nicht mit der CIA zu tun hatte.
    Sondern mit den Gottesanbeterinnen, den Raubinsekten, die den Gottficker anbeteten. Von dem Gottficker hatte Goliath eines Nachts erfahren, als er auf LSD und Angel Dust war und irgendwo mitten in der Pampa auf einem Feld stand und schrie, bis die Sterne rot anliefen und anfingen zu bluten. Der Gottficker war die größte und böseste Macht im ganzen Universum, der kosmische Vernichter, der Luschen wie Allah, Jahweh oder Vishnu in die Eier trat. Er war die Personifizierung der Vergeltung, die Rache eines jeden Wesens, das jemals von den höheren Mächten verarscht worden war.
    Doch den Gottficker betete man nicht an – außer man war selbstmörderisch veranlagt, denn er tötete jeden, der um seine Existenz wusste. Deshalb waren die Gottesanbeterinnen so gefährlich. Sie waren fiese kleine Drecksviecher, die unter deine Haut krochen und dem Gottficker Nachrichten sandten. Wenn der die Nachrichten empfing, glaubte er, sie stammten von dir. Und dann warst du gefickt.
    Goliath hatte das alles begriffen, auch wenn es im Nachhinein nicht mehr ganz so klar und in manchen Punkten widersprüchlich war. Lachend hatte er es als paranoide Wahnvorstellung abgetan, schließlich war es nicht die erste gewesen.
    Aber jetzt … jetzt war alles wieder da, und so klar und scharf, als würde es ihm mit Nadeln auf die Netzhaut gestichelt. Die Gottesanbeterinnen hielten ihn gefangen, sie wollten ihn einer Gehirnwäsche unterziehen. Mit ihren klauenbewehrten Unterarmen würden sie ihm das Hirn aufsägen, um es nachher auf andere Weise wieder zusammenzusetzen. Dann wäre er einer von ihnen, könnte sich unsichtbar machen oder in ein Insekt verwandeln, konnte sich unter die Haut von Leuten graben und, indem er zum Gottficker betete, dafür sorgen, dass dieser sie vernichtete. Dann stünden ihm viele geheimnisvolle Kräfte zur Verfügung.
    Am achten Tag erschien ihm der Gottficker selbst.
    »GORDON FREDERICK MASON, AUCH ALS GOLIATH BEKANNT, AUCH ALS DAS ARMSELIGE ARSCHLOCH BEKANNT, DESSEN LEBEN NICHTS ALS EIN STÜCK SCHEISSE IST!«, brauste eine Stimme. Wie Donnerhall über einer plappernden Menge durchdrang sie das anhaltende Thrash-Metal-Gestampfe. Vor ihm erschien das Bild einer tausend Fuß großen Tarantel, deren Kopf das Gesicht einer seiner Ex-Frauen trug. »ICH BIN DAS ENDE ALLEN SEINS. DU BIST DER VERKÜMMERNDE FURZ EINER

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