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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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zu tun hat.«
    »Was macht er?«
    »Alles, was ich ihm sage. Ihnen mag ich ohnmächtig erscheinen, aber das ist eine Täuschung. In Wirklichkeit bekommt meine Drohne übers Internet in regelmäßigen Abständen neue Instruktionen, die ich im Voraus arrangiert habe. Ich habe sogar ein ausgeklügeltes Programm geschrieben, das ihm unterschiedliche Anweisungen gibt, je nachdem, wie er auf die Fragen antwortet, die das Programm ihm stellt. Natürlich kann er lügen, aber das wird er nicht machen. Denn erstens weiß er nicht, dass er es nur mit einem Programm zu tun hat. Und zweitens habe ich ihn selbst so programmiert, dass er mir die Wahrheit sagt.«
    »Dann haben Sie also einen weiteren Mord geplant.«
    »Morde, Mr. Closer. Wenn ich die Drohne selbst steuern könnte, könnte ich während der Mission Anpassungen vornehmen. Als Gefangener ist mir das jedoch nicht möglich, stimmt’s? Deshalb muss ich mich auf vorher festgelegte Befehle verlassen, und ich fürchte, die sind nicht so nachsichtig wie ich. Sehr wahrscheinlich werden Unschuldige sterben, denn obwohl ich sehr weit vorausplane, kann ich nicht sämtliche Eventualitäten berücksichtigen. Und meine Pläne interessieren Sie doch am meisten, nicht wahr? Sie interessieren sich weniger für das, was ich gemacht habe, als für das, was ich tun werde.«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich Sie aufhalten werde.«
    »Das muss ganz neu für Sie sein. Schließlich sind Sie eher Gerichtsmediziner als Bulle, denn Sie analysieren, was geschehen ist, Sie sammeln möglichst viele Informationen zu den Verbrechen Ihrer Opfer. Erst werfen Sie einen Blick in die Geschichte Ihres Opfers, bevor Sie ihr ein Ende schreiben. Doch nun haben Sie – wie ich glaube – zum ersten Mal die Gelegenheit, in die Zukunft zu blicken und zu versuchen, diese zu beeinflussen. Sicher haben Sie Leben gerettet, indem Sie Mörder getötet haben, aber wessen Leben das waren, das werden Sie nie erfahren. Wenn Sie meine Pläne allerdings herausfinden und sie vereiteln könnten, bevor sie durchgeführt werden … Tja, dann wären Sie vielleicht in der Lage, tatsächlich auf eine Person zu deuten und zu sagen: Du. Dich habe ich gerettet.« Remote lächelte, doch diesmal lag in dem Lächeln etwas Kaltes. »Wäre das nicht wundervoll, Mr. Closer? Würde damit nicht alles, was Sie durchgemacht haben, einen Wert erlangen?«
    Mit ausdruckslosem Gesicht erwiderte Jack den Blick des Gefangenen. »Ihre Opfer sind mir egal. Außer Sie haben es plötzlich auf völlig andere Leute abgesehen.«
    »O nein, meine Ziele haben sich nicht verändert, Mr. Closer. Doch ich fürchte, dass es bei meinem derzeitigen Projekt zu höheren Kollateralschäden kommen kann, als Sie akzeptieren können.«
    Kollateralschäden. Jack spürte, wie sich seine Hand um die Kurbel zur Faust ballte. Remote sprach über den Tod Unschuldiger, deren Existenz er kaum zur Kenntnis nahm. Jack wusste auch, warum. Leute mit asozialen Persönlichkeitsstörungen waren oft nicht in der Lage, Mitgefühl zu empfinden, und nahmen andere Menschen deshalb nicht als reale Personen wahr. Nicht nur fehlte Remote die Fähigkeit, die Schmerzen anderer zu empfinden, er spürte nicht einmal seine eigenen. Für ihn war das alles nur ein Spiel … und Jack war der Erste, der Remote in diesem Spiel ernsthaft herausfordern konnte.
    »Ich glaube, Sie begreifen nicht, was ich mache«, sagte Jack. »Mir bereitet es kein Vergnügen, Schmerzen zu schaffen, zu verursachen. Das mache ich nur aus der Notwendigkeit heraus, nicht weil ich sadistisch bin. Und im Endeffekt tue ich es, um Schmerzen zu lindern. Um Antworten zu finden, damit die Familien der Ermordeten die Trauer überwinden können …«
    »Notwendigkeit«, unterbrach ihn Remote. »Ja, das leuchtet mir ein. Sie foltern, weil dies die einzige Möglichkeit ist, unter gewissen Bedingungen an präzise Informationen heranzukommen. Doch hier haben wir völlig andere Bedingungen, nicht wahr? Und ich werde diese Bedingungen noch um einiges verschärfen.«
    »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Indem ich aufgebe. Sie haben gewonnen, Mr. Closer. Ich gewähre Ihnen Zugang zu den Dateien über all meine vergangenen Fälle. Was Dokumentation angeht, bin ich etwas pedantisch, deshalb werden Sie massenweise Beweismaterial bekommen. Und zwar umsonst … Doch für Folgendes bräuchte ich eine gewisse Gegenleistung.« Er beugte sich so weit nach vorn, wie es die Fesseln erlaubten. »Die Einzelheiten zu meinem derzeitigen

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