Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
doch nicht viel.«
Ellie lachte, ehe sie langsam zu mir herüberkam. »Manchmal bist du wirklich unglaublich.«
Ich schnaubte. »Wenn du das sagst.«
»Komm her.« Sie schlang die Arme um mich, wobei ich mir wie immer wie ein kleines Mädchen vorkam, das seine Mutter umarmt, weil sie so groß war. »Ich bin überwältigt. Danke.«
»Das freut mich.« Ich schob sie behutsam zurück und runzelte die Stirn. »Leg dich hin.«
Ellie stöhnte. »Das kann ja heiter werden.«
Während Adam Ellie half, die Schuhe auszuziehen und ins Bett zu kriechen, trat Elodie zu mir. »Der Arzt sagt, du musst darauf achten, dass ihre Verbände nicht nass werden, wenn sie duscht.«
»Sie kann erst einmal baden.«
»Gut. Und sie braucht Ruhe. Sie darf aufstehen, aber nicht ständig herumlaufen.«
»Verstanden.«
»Und sie muss in zwei Wochen wieder ins Krankenhaus, damit der Verband abgenommen werden kann.«
»Okay.«
»Und drei Monate später muss sie zur Nachuntersuchung. Wenn alles in Ordnung ist, dann erst wieder in einem Jahr.«
Ich runzelte die Stirn. »Moment mal.« Ich warf Ellie einen hoffnungsvollen Blick zu. »Hast du die Biopsieergebnisse?«
»Hat ihr niemand etwas gesagt?« Ellie blickte sich anklagend im Raum um.
Braden seufzte. »Vielleicht hätte es jemand getan, wenn sie aufgehört hätte, allem und jedem aus dem Weg zu gehen.«
»Hallo!« Ich schwenkte eine Hand. »Die Ergebnisse bitte.«
Ellie grinste. »Gutartig.«
Ich ließ erleichtert die Schultern sinken, als ich die Bestätigung dessen hörte, was Dr. Dunham vorhergesagt hatte. »Das hätte eigentlich die Einleitung sein sollen.«
»Sorry.«
»Mm-hm.« Ich hob eine Braue in Richtung Elodie. »P. S.: Ich werde mich gut um sie kümmern.« Mein Blick wanderte zu Adam, der es sich zu Ellies anderer Seite bequem gemacht hatte. »Das heißt, wenn Lover Boy es zulässt.«
Adam schnitt eine Grimasse. »Ich bin zu alt, um Lover Boy genannt zu werden.«
»Mir gefällt es.« Ellie grinste boshaft.
»Dann bleibt es dabei.«
»Ich mache uns allen mal Kaffee, bevor ich mich auf Ellies neue Bettwäsche übergebe«, krächzte ich und steuerte auf die Tür zu.
Braden versperrte mir mit ausdruckslosem Gesicht den Weg. »Wir müssen reden.« Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt, verließ den Raum und ließ mir keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
Ich fand ihn in meinem Zimmer, und sowie ich hineinkam, drängte er sich an mir vorbei und schloss die Tür.
»Wir können auch im Wohnzimmer reden«, erinnerte ich ihn ärgerlich. Ich hasste es, ihn hier zu sehen, in dem Raum, mit dem so viele Erinnerungen verbunden waren. Außerdem hatte seine Anwesenheit in meinem Zimmer mich immer geradezu überwältigt.
Zur Antwort stapfte er auf mich zu und blieb erst stehen, als wir uns fast berührten. Ich wollte zurückweichen, gönnte ihm aber den Triumph nicht. Also starrte ich trotzig zu ihm empor, und er senkte den Kopf ein wenig, um mir in die Augen sehen zu können.
»Ich habe versucht, dir Freiraum zu lassen, aber was du aufführst, ist einfach lächerlich.«
Mein Kopf fuhr hoch. »Wie bitte?«
Seine schönen, vor Wut blitzenden Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Du bist nie hier. Triffst du dich mit einem anderen? Dann schwöre ich dir, dass …«
Wütend traf es noch nicht einmal. »Willst du mich verarschen?«, brüllte ich, ohne daran zu denken, dass wir am anderen Ende des Flurs Publikum hatten.
»Also. Was zum Teufel geht hier vor?«
Ich holte zittrig Atem in dem Versuch, mich zu beruhigen. »Du bist ein Arschloch. Kommst hier herein und beschuldigst mich, hinter deinem Rücken etwas laufen zu haben, obwohl du derjenige bist, der seine neue Nachtclubgeschäftsführerin flachlegt!«
Jetzt hob Braden ruckartig den Kopf. Und der Blick, mit dem er mich bedachte? Nun, er war keine höfliche Art und Weise, mir zu verstehen zu geben, dass er dachte, bei mir säße eine Schraube locker. »Isla? Du denkst, ich vögele Isla? Das glaube ich jetzt nicht.«
Okay. Jetzt war ich vollkommen durcheinander. In dem Versuch, den Eindruck zu erwecken, als hätte ich dieses Gespräch unter Kontrolle, verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Ellie hat mir alles erzählt.«
Ihm blieb tatsächlich der Mund offen stehen. Es wäre komisch gewesen, wenn mich die ganze Situation nicht wie ein Messer in den Magen getroffen hätte. »Ellie? Was genau hat Ellie dir gesagt?«
»Sie hat sich mit dir zum Lunch getroffen. Ihr zwei habt euch mit ihr und Adam zum
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