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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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unterdrückt. Dann griff ich nach meinen Schlüsseln und meiner Tasche und zwang mich zur Ruhe, als ich Adam und Ellie zurief, dass ich kurz weggehen würde. Durch die Tür erklang ein ›Okay‹, und ich rannte mit erhobener Hand aus dem Haus, um ein Taxi heranzuwinken.
    Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich konnte nicht atmen. Das schlug doch dem Fass den Boden aus! Mein Flugticket zu stehlen!
    Er war tatsächlich ein Höhlenmensch!
    Ich warf dem Taxifahrer sein Geld förmlich ins Gesicht, sprang aus dem Wagen und lief die Quartermile hinunter bis zum Eingang seines Apartments. Ich wusste, dass mich die Überwachungskamera erfasste, als ich klingelte, also starrte ich finster zu ihr hoch. Halb rechnete ich damit, dass er mich nicht hereinlassen würde.
    Er ließ mich herein.
    Es war die längste Aufzugfahrt meines Lebens.
    Ich stieg aus und sah Braden in der Tür stehen, lässig und gleichmütig in Pullover und Jeans und mit bloßen Füßen. Er trat rasch zurück, um mir die Tür aufzuhalten, als ich an ihm vorbeistürmte.
    Ich wirbelte herum, wobei ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, weil die Wut mir zu viel Schwung verlieh.
    Der Idiot grinste mich an, als er die Tür schloss und an mir vorbei ins Wohnzimmer schlenderte.
    »Das ist nicht witzig!«, stieß ich hervor – vermutlich eine Überreaktion, aber ich musste mit einem ganzen Sturm von Emotionen fertig werden, denen er mich während der letzten paar Wochen ausgesetzt hatte.
    Okay, vielleicht hatte ich mich der Hälfte davon selbst ausgesetzt, und ich war auch auf mich selbst wütend, aber ich konnte mich nicht mit mir selbst streiten, also bekam er alles ab.
    Das Grinsen verschwand von Bradens Gesicht und machte der vertrauten finsteren Miene Platz. »Ich weiß, dass das nicht witzig ist. Glaub mir.«
    Ich streckte eine Hand aus. »Gib mir mein Ticket zurück, Braden. Ich meine es ernst.«
    Er nickte und zog das Ticket aus der Gesäßtasche. »Dieses Ticket?«
    »Genau. Gib es mir wieder.«
    Dann löste er in mir einen vulkanischen Wutanfall aus.
    Er zerriss das Ticket und ließ die Fetzen zu Boden fallen. »Was für ein Ticket?«
    Obwohl mir eine leise Stimme im hintersten Winkel meines Verstandes zuflüsterte, dass ich mir jederzeit ein neues ausdrucken konnte, verlor ich die Beherrschung.
    Mit einem animalischen Knurren, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass ich dazu fähig war, warf ich mich mit ausgestreckten Händen auf ihn und versetzte ihm einen Stoß, der ihn stolpern ließ. Plötzlich loderte alles in mir auf – die letzten sechs Monate emotionaler Achterbahnfahrt, die dramatischen Veränderungen, die er in mein Leben gebracht hatte, die Unsicherheit, die Eifersucht, der Kummer und der Schmerz. »Ich hasse dich!«, kreischte ich. Die Worte sprudelten wie von selbst aus meinem Mund. Ich wandte mich mit einem Ruck von ihm ab. »Ehe du kamst, ging es mir gut!« Meine Augen begannen zu brennen, als ich wieder in sein versteinertes Gesicht blickte. »Warum?« Meine Stimme brach, und die ersten Tränen liefen über meine Wangen. »Mir ging es gut. Ich war sicher, und mir ging es gut. Ich bin innerlich zerbrochen, Braden. Hör auf, mich zusammenflicken zu wollen, und lass mich einfach weiter innerlich zerbrochen sein.«
    »Du bist nicht innerlich zerbrochen.«
    Meine Lider flatterten, ich schlug die Augen auf und blickte in sein attraktives Gesicht. Sein attraktives, gequältes Gesicht. »Doch, das bin ich.«
    Jetzt schüttelte er mich ärgerlich. »Nein, das stimmt nicht.« Er brachte sein Gesicht ganz nah an das meine heran, und ich verlor mich in seinen hellblauen Augen mit den silbernen Streifen darin. »Jocelyn, du bist kein gebrochener Mensch, Baby«, flüsterte er heiser. Er sah mich flehend an. »Du hast einen ziemlichen Knacks, aber den haben wir alle.«
    Weitere Tränen strömten über meine Wangen, und meine Lippen zitterten, als ich zurückflüsterte: »Ich hasse dich nicht.«
    Unsere Blicke versanken ineinander. Zwischen uns hatten sich so viele Gefühle, so viel Unsicherheit, so viel von allem Möglichen aufgebaut, dass die Luft um uns herum wie elektrisch aufgeladen war. Bradens Gesichtsausdruck änderte sich plötzlich, seine Augen brannten, als sie sich auf meinen Mund hefteten.
    Ich weiß nicht mehr, wer als Erster nach dem anderen gegriffen hat, aber Sekunden später pressten sich seine Lippen auf die meinen, und seine Hand zog fast schmerzhaft an meinem Haar, als er die Spange löste, die es zusammenhielt, und

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