Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
zu werfen?«
Er lachte, ein tiefes, widerhallendes Lachen, das mir die Wirbelsäule hinunterlief. »Gut gekontert.« Und dann warf er mir wieder diesen Blick zu – den Blick, der sich anfühlte, als würde er seine langen Finger in mein Höschen gleiten lassen. »Du siehst heute Abend ausgesprochen gut aus.«
Ich errötete innerlich, doch nach außen hin feixte ich. »Deine Freundin auch.«
Die spitze Bemerkung entlockte Braden ein tiefes Seufzen, und er nahm ein paar Gläser von der Theke. »Ich habe auf nichts angespielt, Jocelyn. Es war nur ein Kompliment.«
Nein, das war es nicht. Du spielst Katz und Maus mit mir. Und wenn wir uns öfter sehen müssen, will ich, dass das aufhört. »War es das? Sprichst du mit jedem so wie mit mir?«
»Und wie spreche ich mit dir?«
»Als hättest du mich nackt gesehen.«
Braden grinste. Seine Augen glitzerten vor verhaltener Glut. »Nein. Aber ich habe auch noch nicht jeden nackt gesehen.«
Frustriert schüttelte ich den Kopf. »Du weißt genau, was ich meine.«
Fast wäre ich zusammengezuckt, weil sein warmer Atem über mein Ohr strich, als er sich zu mir beugte, um leise hineinzuflüstern: »Ich mag die Reaktionen, die ich bei dir auslöse.«
Ich wich zurück. Ich war also eine Herausforderung? Gut. Ich hatte verstanden. »Hör einfach auf. Du bist Ellies Bruder, und wir werden uns wahrscheinlich häufiger über den Weg laufen, also wäre ich dir dankbar, wenn du aufhören würdest, dafür zu sorgen, dass ich mich in deiner Gegenwart unbehaglich fühle.«
Zwischen seinen Augen bildete sich eine Falte. »Dass du dich unbehaglich fühlst, möchte ich wirklich nicht.« Seine Augen forschten erneut in den meinen, aber diesmal gab ich nichts preis. Braden nickte mit einem tiefen Seufzer. »Gut. Hör zu, es tut mir leid. Ich möchte, dass wir miteinander auskommen. Ich mag dich. Ellie mag dich. Und ich möchte, dass wir Freunde werden. Von jetzt an werde ich aufhören, mit dir zu flirten. Und ich werde ernsthaft versuchen, zu vergessen, wie du nackt aussiehst.«
Er stellte die Drinks auf die Theke und streckte mir eine Hand hin. Jetzt lag ein neuer Ausdruck in seinen Augen, er war bittend, jungenhaft und unwiderstehlich. Ich traute diesem Blick nicht eine Sekunde lang, aber ich schüttelte den Kopf und musste wider Willen lächeln, als ich seine Hand ergriff. Sowie seine Finger über meine Handfläche glitten, stellten sich die Härchen auf meinen Armen auf.
Ich hatte gedacht, dieser Funke, der übersprang, wenn zwei Leute sich berührten, die sich zueinander hingezogen fühlten, wäre ein für Hollywood und Chick-Lit reservierter Mythos.
Aber nein.
Unsere Blicke versanken ineinander, als eine sengende Hitze an meinem Arm hochschoss. Das Kribbeln zwischen meinen Beinen verstärkte sich, mein Magen krampfte sich vor Verlangen zusammen. Alles, was ich sah, war Braden, alles, was ich roch, war Braden, und sein Körper war dem meinen so nah, dass ich fast meinte, spüren zu können, wie sich all seine harte Kraft gegen mich presste. In diesem Moment wollte ich nichts mehr, als ihn in die Damentoilette zu zerren und mich direkt an der Wand von ihm nehmen zu lassen.
Bradens Hand schloss sich fester um meine, seine hellen Augen verdunkelten sich, und da wusste ich es … er wollte mich auch. »Schön«, murmelte er. Ein raubtierhafter Ausdruck trat auf sein Gesicht, als er sich zu mir hinunterbeugte. Seine Worte streiften meinen Mund, so nah war er mir. »Das kriege ich hin. Wenn du dich verstellen kannst, kann ich es auch.«
Ich riss meine Hand aus der seinen und bemühte mich, nicht zu zittern, als ich nach den restlichen Drinks griff. Braden nahm die, die er weggestellt hatte, als er mir den gottverdammten Handschlag anbot. Ich hasste es, dass er recht hatte. Die erotische Spannung zwischen uns war überwältigend. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Ein Umstand, der Braden Carmichael extrem gefährlich für mich machte.
Und das durfte ich mir auf keinen Fall anmerken lassen. Ich schenkte ihm ein unbekümmertes Lächeln. »Ich verstelle mich nicht.« Ehe er etwas erwidern konnte, wandte ich mich ab, froh, dass die Wand uns vor den Blicken von unserem Tisch geschützt hatte. Ich hätte mich zu Tode geschämt, wenn jemand Zeuge dieses Intermezzos geworden wäre.
Braden setzte sich neben Holly und gab ihr und Adam ihre Drinks. Unsere Blicke trafen sich einen Moment lang, und er lächelte mir spöttisch betont höflich zu, bevor er sich zurücklehnte und den Arm auf die
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