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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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mich auszog, klingelte das Telefon.
    Braden ruft an.
    Ich starrte das Display mit offenem Mund an, während ich überlegte, ob ich mich melden sollte oder nicht. Ich ließ die Mailbox rangehen.
    Es klingelte erneut.
    Woraufhin ich es wieder nur anstarrte.
    Als ich zwei Minuten später in dem Glauben, davongekommen zu sein, in die Wanne sank, hämmerte Ellie an die Badezimmertür. »Braden sagt, du sollst ans Telefon gehen!«
    Mein Handy klingelte, und ich schloss die Augen. »Ist ja gut«, rief ich zurück und griff danach. »Was?«, knurrte ich.
    Sein tiefes Lachen flutete verführerisch über mich hinweg. »Selber hallo.«
    »Was willst du, Braden? Ich bin gerade beschäftigt.«
    »Ellie sagt, du wärst in der Badewanne.« Seine Stimme klang heiser. »Ich wünschte, ich würde mit darin liegen, Babe.«
    Ich konnte ihn fast in der Wanne spüren. »Braden. Was – willst – du?«
    Er schnaubte belustigt. »Dich nur schnell anrufen, um dir zu sagen, dass ich es heute Abend nicht schaffe.«
    Danke, Herr im Himmel.
    »Ich habe ein Problem mit ein paar Zulieferern, das uns einige Wochen zurückwirft. Daher weiß ich nicht, wann ich diese Woche ein paar Stunden freimachen kann, aber sowie ich Zeit habe, komme ich rüber, das verspreche ich dir.«
    »Tu das bitte nicht, Braden.«
    »Nach gestern Abend lässt sich nicht mehr leugnen, dass es zwischen uns gefunkt hat. Ich lasse nicht locker, also solltest du mir nicht mit einer neuen Ausrede kommen – die ich sicher sehr unterhaltsam finden werde –, sondern einfach nachgeben, Babe. Du weißt doch, dass du es letztendlich sowieso tust.«
    »Habe ich schon erwähnt, wie lästig und arrogant du bist?«
    »Ich kann dich noch immer riechen und schmecken, Jocelyn. Und ich bin noch immer steinhart.«
    Mein Magen beschrieb einen Salto, und ich presste die Beine zusammen. »Gott, Braden …«, flüsterte ich, ohne nachzudenken.
    »Ich kann es kaum erwarten, dich das sagen zu hören, wenn ich in dir bin. Wir sehen uns, Babe.«
    Und nach dieser speziellen letzten Bemerkung legte er auf.
    Ich ließ den Kopf mit einem leisen Stöhnen gegen den Wannenrand sinken.
    Ich war so was von geliefert.

Kapitel 12
    D a gibt es diese Naturfilme, in denen die putzige kleine Meerkatze auf ihren putzigen kleinen Meerkatzenbeinen zu ihrem Bau zurückhuscht, wo sie ihre kleine Meerkatzenfamilie samt allen täglichen Dramen erwartet, und dann schwebt da plötzlich dieser riesige Adler über ihr …
    Die schlaue kleine Meerkatze geht in Deckung und wartet, bis der Adler wieder verschwindet.
    Die Zeit vergeht, und die Meerkatze kommt zu dem Schluss, dass der Adler den Schnabel voll hat und weitergeflogen ist, um eine andere putzige kleine Meerkatze zu Tode zu erschrecken. Also kriecht die Meerkatze aus ihrem Versteck und setzt ihren Weg fröhlich fort.
    Und gerade als die kleine Meerkatze denkt, sie wäre gleich in Sicherheit, stößt der riesige Adler herab und fängt sie mit seinen riesigen Klauen.
    Nun … ich wusste genau, wie sich diese kleine Meerkatze gefühlt hat …
    Braden rief weder noch mal an, noch schickte er eine SMS oder eine Email. Ich verbrachte die nächsten drei Tage damit, mich ständig mit irgendetwas zu beschäftigen, kämpfte mit meinem Manuskript, löschte die Kapitel, die ein Achtklässler geschrieben haben könnte, putzte das Apartment von oben bis unten und nutzte zusammen mit Ellie die Abwechslung, die das Edinburgh Festival bot. Wir gingen in das Big-Top-Theater in The Meadows, um uns die Show The Lady Boys of Bangkok anzusehen, und zum Teufel, da waren ein paar verdammt hübsche Jungs dabei. Wir besuchten die Edvard-Munch-Ausstellung in der Scottish National Gallery of Modern Art im Westen der Stadt, und wir kauften billige Karten für einen jungen, vielversprechenden Comedian, der in dem schmuddeligen, altmodischen Gebäude der Studentenvereinigung auf dem Campus auftrat. Wieder dort zu sein brachte mir viele Erinnerungen an die Zeit zurück, als Rhian, James und ich dauernd da rumgehangen hatten. Ich versuchte, Gefallen an den Menschenmassen, den Touristen und dem Duft von Kaffee, Bier und heißen Snacks zu finden, der in der Luft hing. Überall boten fliegende Händler ihre Waren an – Schmuck, Poster, Andenken und Broschüren.
    Ich stattete auch meiner Therapeutin einen traumatisierenden Besuch ab und sprach erstmals über Dru.
    Ja. Ich wollte nicht darüber nachdenken.
    Es genügt, wenn ich sage, dass es mir am Donnerstag gelungen war, mich selbst davon zu

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