Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
keine guten Manieren an den Tag legen.«
Wieder zog sich mein Magen zusammen. »Ich dachte, das hätten wir bereits geklärt. Dich und mich, das wird es nicht geben.«
Er musterte mich, leicht nach vorne gebeugt, die Ellbogen auf die Knie gestützt und die Hände gefaltet. Seine Hemdsärmel waren schon wieder hochgekrempelt, als wüsste er, welche Wirkung das auf mich hatte. »Wir haben gar nichts geklärt.«
Ich seufzte tief. »Braden, ich mag dich. Wirklich. Du bist zwar ein herrschsüchtiger Mistkerl und sagst, was dir gerade auf der Zunge liegt, ohne vorher die Schweinereien herauszufiltern, aber du scheinst kein schlechter Kerl zu sein, und du bist Ellie ein guter Bruder.« Unsere Blicke trafen sich, und ich wäre fast zusammengezuckt, so stark war die Spannung zwischen uns. »Ellie ist eine echte Freundin geworden, und ich wohne gern hier mit ihr zusammen. Das möchte ich nicht aufs Spiel setzen. Und ich will keine Beziehung. Mit niemandem.«
Er sah mich so lange schweigend an, dass ich mich fragte, ob er überhaupt je antworten würde. Ich hatte gerade beschlossen, dass es das Beste wäre, mich zurückzuziehen und Braden seinen Gedanken zu überlassen, als er sich auf die Couch zurücksinken ließ. Seine Augen verdunkelten sich. Ich kannte diesen Blick. Oh-oh. »Dann ist es ja gut, dass ich gar nicht auf eine Beziehung aus bin.«
Ich konnte mit gutem Gewissen behaupten, aus allen Wolken zu fallen. »Worauf denn dann?«
»Nur auf Sex.«
Was? »Was?«
»Du und ich. Sex. Wann immer wir wollen. Ohne irgendwelche Bedingungen.«
»Nur Sex«, wiederholte ich, dabei spürte ich, wie die Worte in meinem Mund und meinem Kopf herumrollten. Nur Sex. Sex mit Braden, wann immer ich wollte, ohne irgendwelche Bedingungen. »Was ist mit allem anderen? Ellie, dem Apartment und der ganzen Clique?«
Braden zuckte die Achseln. »Daran muss sich nichts ändern. Wir sind Freunde, die gemeinsam ausgehen und Sex miteinander haben.«
»Und was sagen wir den Leuten?«
»Das geht überhaupt niemanden etwas an.«
Ich legte entnervt den Kopf schief. »Ich meinte Ellie.«
»Die Wahrheit.« Er musterte mich forschend. »Ich lüge meine Schwester nicht an.«
»Es wird ihr nicht gefallen.«
Braden kicherte. »Es interessiert mich herzlich wenig, ob Ellie das gefällt oder nicht. Ich würde es sowieso vorziehen, wenn meine kleine Schwester sich aus meinem Sexleben heraushält.«
»Das dürfte schwierig werden, wenn deine anvisierte Sexpartnerin mit ihr zusammenwohnt.«
Das schien ihn nicht im Geringsten zu stören. »Eure Schlafzimmer liegen auf entgegengesetzten Seiten der Wohnung. Und du kannst jederzeit zu mir in mein Bett kommen.«
Hmm. Bradens Apartment. Das würde ich wirklich gern sehen.
Nein! Nein, hör auf! »Ich kann nicht.«
»Kannst du nicht, oder willst du nicht?« Er kniff die Augen gefährlich zusammen.
Mein Magen beschrieb den altbekannten Salto. Ich schloss die Augen. Fast konnte ich spürte, wie sich sein Körper gegen meinen presste, seine Zunge in meinen Mund glitt und seine Hand sich sanft, aber fest um meine Brust schloss. O Gott. Ich schlug die Augen auf und sah, dass sein Blick weicher geworden war. »Nur Sex?«
Ich merkte, dass er versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, als wüsste er, dass er gewinnen würde. »Na ja … fast.«
Bitte? »Fast?«
»Ich brauche jemanden, der mich zu Geschäftsessen und all den öden gesellschaftlichen Veranstaltungen begleitet, die Morag in meinen Terminkalender einträgt. Es wäre eine angenehme Abwechslung, mit jemandem dorthin zu gehen, der am Ende des Abends keinen Heiratsantrag oder ein Diamanthalsband erwartet.«
»Das ist nicht nur Sex. Das klingt nach einem Arrangement. Nach dem Arrangement, das du für gewöhnlich mit diesen Barbies triffst, mit denen du ausgehst. Was mich zu dem ›Warum ich?‹ führt. Braden, du hast einen Haufen Geld und siehst nicht gerade schlecht aus – obwohl ich dir das sicher nicht extra sagen und so dein Ego noch steigern muss. Warum also nimmst du dir nicht eine von diesen großen, dünnen Blonden, die springen, wenn du mit den Fingern schnippst?«
Ein überraschter Ausdruck huschte über Bradens Gesicht, und er senkte den Kopf. »Erstens: Weil sie Ansprüche stellen. Sie wollen über meine Gefühle reden, und sie wollen, dass ich ihnen allen möglichen Scheiß kaufe. Wir streichen das von vorneherein, weil das für uns beide in Ordnung ist. Und zweitens: Ernsthaft?«
Ich runzelte die Stirn. Was meinte er mit
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