Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
denen zu laufen ich erst noch üben musste, den Flur hinunter und in mein Schlafzimmer gezerrt wurde.
Braden drehte sich um, schlang einen Arm um meine Taille und zog mich an sich.
»Du musst damit aufhören«, beschwerte ich mich.
»Babe, du siehst … sagen wir nur, wenn das Taxi nicht warten würde und der Tisch im Restaurant nicht reserviert wäre, würdest du jetzt schon auf dem Rücken liegen.«
Übersteigertes Selbstbewusstsein?
»Eigentlich …« Er drückte meine Taille, und sein Blick wanderte zu meinem Ausschnitt.
»Braden.«
Er riss den Blick von meinem Dekolleté los. »Du siehst phantastisch aus, Jocelyn.«
Wieder zog sich mein Magen zusammen, und ich lächelte weich. »Danke.«
»Aber du musst dir die Haare aufstecken.«
»Was?« Ich fasste mir an den Kopf und sah erbost zu ihm auf. »Warum?«
Zu meiner Verblüffung verengten sich Bradens Augen gefährlich. »Tu es einfach.«
Ich machte nur pfft , stemmte mich gegen seine Brust und befreite mich aus seinem Griff. »Nicht, wenn du mir nicht sagst, warum.« Meine Haare sahen gut aus. Ich würde mir von ihm nichts anderes einreden lassen.
»Weil …« Er senkte die Stimme zu dem tiefen Schnurren, das dem Schlafzimmer vorbehalten war, weshalb ich es sofort zwischen den Beinen spürte. »… es mir gefällt, der einzige Mann zu sein, der weiß, wie schön deine Haare sind. Und wie du aussiehst, wenn du sie offen trägst.«
Etwas breitete sich in meiner Brust aus. Fast schon ein Schmerz. Nach außen hin lächelte ich spöttisch. »Wie viktorianisch von dir.«
Bradens schmal gewordene Augen begannen zu glitzern. »Jocelyn«, warnte er.
Ich hob die Hände. »Meinst du das ernst?«
»Todernst.«
»Braden …«
»Jocelyn.«
Ich stemmte die Hände in die Hüften und forschte in seinem Gesicht. Seine Miene war unnachgiebig. Großer Gott, er meinte es tatsächlich ernst. Mit einem ungläubigen Schnauben verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Ich bin kein Befehlsempfänger, Braden.«
»Ich erteile dir keine Befehle. Ich bitte dich um etwas.«
»Nein, du verlangst etwas.«
»Ich möchte nur nicht, dass du die Haare offen trägst.«
»Na gut.« Ich legte den Kopf zur Seite und betrachtete ihn meinerseits von Kopf bis Fuß. »Ich nehme keine Befehle entgegen, aber man kann mit mir handeln. Ich stecke die Haare auf, aber dafür schuldest du mir einen Gefallen.«
Er bedachte mich mit einem teuflischen Lächeln. »Klingt gut, Babe.«
»Oh, ich habe nicht gesagt, dass der Gefallen sexueller Natur sein würde.«
Sein Grinsen wurde nur noch breiter. »Wovon reden wir denn hier?«
»Tja, das ist es ja gerade.« Ich trat zu ihm und schmiegte mich an ihn. »Das erfährst du erst, wenn du es erfährst.«
Braden senkte den Kopf, bis seine Lippen fast meine streiften. »Abgemacht.«
»Ein tapferer Mann.« Ich trat lachend einen Schritt zurück. »Du siehst übrigens heute Abend auch ausgesprochen gut aus.«
»Danke.« Er verschlang mich immer noch mit den Augen.
»Und du solltest dem Taxifahrer lieber sagen, dass wir in zehn Minuten da sind. Ich muss meine Haare hochstecken.«
Ich schlang mein Haar zu einem elegant unordentlichen Knoten, verabschiedete mich von Ellie, deren Augen beim Anblick von mir und Braden zusammen feucht geworden waren – offenbar hatte sie das Konzept einer ›Nur Sex‹-Beziehung noch nicht ganz begriffen –, und glitt dann vor Braden in das Taxi. Er stieg ebenfalls ein und nannte dem Fahrer unser Ziel, Bradens französisches Restaurant La Cour, das er von seinem Vater geerbt hatte. Es lag auf der Royal Terrace, in der Nähe der Regent Gardens. Ich war noch nie dort gewesen, hatte aber Wunderdinge davon gehört. Braden lehnte sich zurück, rückte näher an mich heran und griff nach meiner Hand.
Während der gesamten Fahrt starrte ich diese große Männerhand an und unterdrückte den Impuls, mich loszureißen. Aber nicht, weil mir das Händchenhalten unangenehm gewesen wäre. Es war schön. Zu schön.
Zu vertraut.
Es sollte einzig und allein um Sex gehen. Aber da saß er … und hielt meine Hand.
Ich merkte erst, dass wir vor dem Restaurant gehalten hatten, als Braden den Fahrer bezahlte und mir aus dem Taxi half.
»Du bist so still«, murmelte er, während er seine Finger erneut mit meinen verflocht, um mich hineinzuführen.
Ich gab ihm keine Antwort darauf. »Mit wem treffen wir uns denn?«
Doch ehe er etwas erwidern konnte, erschien der Maître d’ mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. »Monsieur
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