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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Wassermelone, und das alles unter dem so überaus durchlässigen Schild des blauen Himmels.
    »Und willst du behaupten, dass das alles nur ein Zufall war?«, fragte Jonesy. »Dass sie zufällig in Jefferson Tract abgestürzt sind und dass ich zufällig gerade dort war? Und auch nicht allein. Mit dir und Pete und Biber. Und Duddits war nur ein paar Hundert Meilen weiter südlich, vergiss das nicht. Denn es war Duddits, der uns zusammengehalten hat.«
    »Duddits – das war immer ein zweischneidiges Schwert«, sagte Henry. »Auf der einen Seite Josie Rinkenhauer – Duddits, der Finder, Duddits, der Retter. Auf der anderen Seite Richie Grenadeau – Duddits, der Mörder. Aber Duddits konnte nur mit unserer Hilfe töten. Da bin ich mir sicher. Unser Unterbewusstsein reichte tiefer. Wir haben ihm den Hass und die Furcht geliefert – die Furcht, dass sich Richie wirklich an uns rächen würde, wie er es angedroht hat. Wir hatten immer mehr dunkle Triebe als Duds. Wenn er mal richtig fies sein wollte, dann hat er beim Cribbage rückwärts gezählt, und das war dann auch eher neckisch gemeint als sonst was. Aber … weißt du noch, als Pete Duddits einmal die Mütze über die Augen gezogen hat und Duddits dann gegen die Wand gelaufen ist?«
    Jonesy erinnerte sich vage. Das war im Einkaufszentrum gewesen. Als sie noch jung waren und man eben unbedingt im Einkaufszentrum rumhängen musste. Selbe Scheiße, anderer Tag.
    »Anschließend hat Pete dann eine ganze Zeit lang beim Duddits-Spiel nur noch verloren. Duddits hat bei ihm immer rückwärts gezählt, und keiner von uns hat das mitgekriegt. Wir haben das wahrscheinlich nur für einen Zufall gehalten, aber angesichts dessen, was ich jetzt weiß, neige ich dazu, daran zu zweifeln.«
    »Du meinst also, Duddits hat sogar gewusst, dass Rache Blutwurst ist?«
    »Das hat er von uns gelernt, Jonesy.«
    »Duddits hat also dafür gesorgt, dass sich Mr. Gray bei mir einnisten konnte.«
    »Ja, aber er hat dir auch zu deiner Festung verholfen – zu einem Ort, an dem du dich vor Mr. Gray verstecken konntest. Vergiss das nicht.«
    Nein, dachte Jonesy. Das würde er nie vergessen.
    »Bei uns hat alles mit Duddits angefangen«, sagte Henry. »Wir waren anders, Jonesy, nachdem wir ihn kennengelernt hatten. Du weißt doch, was ich meine. Diese Sache mit Richie Grenadeau und so, das waren nur die großen, auffälligen Dinge. Wenn du auf dein Leben zurückschaust, fallen dir da bestimmt auch noch andere Sachen ein.«
    »Defuniak«, murmelte Jonesy.
    »Wer ist das?«
    »Der Junge, den ich kurz vor meinem Unfall beim Schummeln erwischt habe. Ich habe ihn dabei ertappt, obwohl ich an dem Tag, an dem der Test geschrieben wurde, gar nicht im College war.«
    »Siehst du? Aber letztlich war es dann auch Duddits, der dem kleinen grauen Mistkerl zum Verhängnis geworden ist. Und ich sage dir noch etwas: Ich glaube, Duddits hat mir da am Ende der East Street das Leben gerettet. Ich glaube, es ist absolut möglich, dass Kurtz’ Kumpel, als er uns hinten im Humvee gesehen hat – beim ersten Mal, meine ich –, einen kleinen Duddits im Ohr hatte, der ihm sagte: ›Keine Sorge, mein Lieber, du kannst weitergehen, die sind tot.‹«
    Aber Jonesy war immer noch bei seinem vorherigen Gedanken. »Und sollen wir jetzt davon ausgehen, dass es reiner Zufall war, dass sich das Byrum ausgerechnet mit uns zusammengetan hat? Denn das war ja Gerritsens Meinung. Er hat es nie so ausdrücklich gesagt, war aber eindeutig dieser Ansicht.«
    »Wieso auch nicht? Viele Wissenschaftler, darunter so brillante Männer wie Stephen Jay Gould, sind der Ansicht, dass wir unsere Existenz als Spezies einer noch viel längeren und unwahrscheinlicheren Kette von Zufällen verdanken.«
    »Siehst du das auch so?«
    Henry hob die Hände. Es fiel ihm schwer zu antworten, ohne auf Gott zu sprechen zu kommen, der sich im Laufe der vergangenen Monate wieder in sein Leben eingeschlichen hatte. Durch die Hintertür, mitten in so mancher schlaflosen Nacht. Aber musste man diesen alten Deus ex Machina ins Spiel bringen, um sich das hier zu erklären?
    »Ich glaube, wir sind Duddits, Jonesy. L’enfant c’est moi …toi … tout le monde. Rasse, Spezies, Gattung; Spiel, Satz, Sieg. Wir alle zusammen sind Duddits, und all unser Sinnen und Trachten läuft letztlich auch nicht auf mehr hinaus als darauf, die gelbe Lunchbox nicht zu verlieren und zu lernen, wie man einen Schuh richtig herum anzieht – Was mahn? Pass nich? Unsere größten

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