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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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tiefer Schock, dass er einer Katatonie ähnelte. Man bedenke nur, dass sie sich kaum bewegt hatte, als der Scout um Haaresbreite an ihr vorbeigeschleudert war. Und doch hatte sie sich noch nicht so tief in sich selbst zurückgezogen, dass man sie nur mit einem injizierten Aufputschmittel hätte wiederbeleben können; sie hatte auf sein Fingerschnipsen reagiert und etwas gesagt. Hatte sich nach einem gewissen Rick erkundigt.
    »Henry …«
    »Sei mal kurz still.«
    Er zog sich wieder die Handschuhe aus und klatschte vor ihrem Gesicht schnell in die Hände. Es war sehr leise, verglichen mit dem steten Tosen des Winds in den Bäumen, aber sie blinzelte wieder.
    »Stehen Sie auf!«
    Henry nahm sie bei den behandschuhten Händen, und es ermutigte ihn, dass sie sich reflexartig um seine schlossen. Er beugte sich vor, kam dabei ihrem Gesicht nahe und roch wieder diesen ätherartigen Gestank. Wer so roch, konnte nicht gesund sein.
    »Stehen Sie auf! Auf die Beine! Mit mir! Bei drei! Eins, zwei, drei! «
    Er stand auf und hielt ihre Hände. Sie erhob sich, ihre Knie knackten, und sie rülpste wieder. Dann furzte sie auch noch. Die Mütze rutschte ihr über ein Auge. Als sie keine Anstalten machte, sie zu richten, sagte Henry: »Setz ihr die Mütze richtig auf.«
    »Hä?« Pete war ebenfalls aufgestanden, sah aber nicht sonderlich sicher auf den Beinen aus.
    »Ich will sie nicht loslassen. Rück ihr die Mütze zurecht, dass sie ihr nicht übers Auge hängt.«
    Mit spitzen Fingern richtete Pete ihr die Mütze. Die Frau neigte leicht den Kopf, verzog das Gesicht und furzte wieder.
    »Herzlichen Dank«, sagte Pete säuerlich. »Ihr wart ein wunderbares Publikum. Gute Nacht.«
    Henry spürte, wie sie weiche Knie bekam, und packte fester zu.
    »Gehen Sie!«, schrie er und kam nun wieder ihrem Gesicht nahe. »Gehen Sie mit mir! Bei drei! Eins, zwei, drei! «
    Er ging nun rückwärts auf den Scout zu. Sie sah ihn an, und er hielt Blickkontakt zu ihr. Ohne Pete anzusehen – er wollte nicht riskieren, ihre Aufmerksamkeit zu verlieren –, sagte er: »Pack mich beim Gürtel. Führ mich.«
    »Wohin?«
    »Um den Scout herum.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das …«
    »Du musst, Pete. Mach schon.«
    Für einen Moment tat sich nichts, und dann spürte er, wie Petes Hand unter seinen Mantel glitt, dort nestelte und seinen Gürtel packte. Wie bei einer Polonaise schlurften sie unbeholfen über die schmale Straße, durch den glotzenden, gelben Scheinwerferstrahl des Scouts. Hinter dem umgestürzten Fahrzeug waren sie zumindest teilweise vor dem Wind geschützt, und das war gut so.
    Die Frau zog abrupt ihre Hände aus Henrys Griff und beugte sich mit offenem Mund vor. Henry trat einen Schritt zurück, wollte nicht davon getroffen werden, was sie von sich geben würde … doch statt zu kotzen, rülpste sie, noch lauter als zuvor. Dann ließ sie, immer noch vorgebeugt, einen weiteren Furz. Das Geräusch dabei ähnelte nichts, was Henry je gehört hatte, und dabei hätte er geschworen, in den Krankenhäusern des westlichen Massachusetts schon alles gehört zu haben. Immerhin blieb sie auf den Beinen und schnaufte laut durch die Nase wie ein Pferd.
    »Henry«, sagte Pete. Seine Stimme klang heiser vor Entsetzen, Ehrfurcht oder beidem. »Mein Gott, schau dir das an. «
    Er starrte mit offenem Mund zum Himmel. Henry folgte seinem Blick und konnte kaum glauben, was er da sah. Strahlend helle Lichtkreise, neun oder zehn, zogen langsam über die niedrig hängenden Wolken. Sie waren so hell, dass Henry blinzeln musste. Er dachte kurz an die Strahler, die in Hollywood bei Filmpremieren den Nachthimmel furchten, aber natürlich gab es hier draußen im Wald keine solchen Scheinwerfer, und hätte es welche gegeben, dann hätte er auch die Lichtstrahlen in der Schneeluft gesehen. Was auch immer diese Lichter aussandte – es befand sich über oder in den Wolken, nicht darunter. Sie bewegten sich hin und her, anscheinend ziellos, und Henry spürte, wie sich plötzlich eine Urangst in ihm breitmachte, sich aus seinem tiefsten Innern zu erheben schien. Mit einem Mal fühlte sich sein Rückenmark wie eine Eissäule an.
    »Was ist das?«, fragte Pete, den Tränen nah. »Herrgott, Henry, was ist das?«
    »Ich habe keine …«
    Die Frau sah hoch, sah die tanzenden Lichter und fing an zu kreischen. Sie kreischte erstaunlich laut, und es klang so entsetzt, dass Henry fast mitgekreischt hätte.
    »Sie sind wieder da!«, schrie sie. »Sie sind wieder da! Sie sind wieder

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