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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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(ein scheußlich aussehendes orangefarbenes Zeug) und dann wieder zum Spielen hinausläuft.
    Henry hat größtenteils das Reden übernommen und erzählt Mrs. Cavell, die Jungs hätten Duddits »nur so rumgeschubst«. Er sagt, sie seien ein bisschen grob zu ihm gewesen und hätten sein Hemd zerrissen, und deshalb hätte Duddits Angst bekommen und angefangen zu weinen. Er erwähnt nicht, dass Richie Grenadeau und seine Freunde ihm die Hose ausgezogen haben, und auch nicht, was für einen widerlichen Nachmittagssnack sie Duddits essen lassen wollten, und als Mrs. Cavell sie fragt, ob sie wüssten, wer denn diese großen Jungs gewesen seien, zögert Henry kurz und sagt dann, nein, ein paar große Jungs von der Highschool halt, sie hätten keinen von ihnen gekannt und wüssten nicht, wie sie hießen. Sie schaut Biber, Jonesy und Pete an, und die schütteln alle den Kopf. Das ist vielleicht nicht richtig – und langfristig gesehen vielleicht auch gefährlich für Duddits –, aber sie können die Regeln, die ihr Leben bestimmen, nicht so weit übertreten. Biber weiß schon gar nicht mehr, wie sie überhaupt die Traute aufgebracht haben, sich da einzumischen, und das werden die anderen später auch sagen. Sie wundern sich über ihren Mut; und sie wundern sich auch, dass sie nicht im Krankenhaus gelandet sind.
    Mrs. Cavell schaut die Jungs für einen Moment traurig an, und Biber wird klar, dass sie vieles von dem weiß, was sie ihr verschweigen, wahrscheinlich genug, um heute Nacht kein Auge zuzubekommen. Dann lächelt sie. Sie lächelt Biber an, und dabei empfindet er ein Kribbeln bis in die Zehenspitzen. »Du hast aber viele Reißverschlüsse an deiner Jacke!«, sagt sie.
    Biber lächelt. »Ja, Ma’am. Das ist meine Fonzie-Jacke. Die hat früher meinem Bruder gehört. Die Jungs machen sich immer darüber lustig, aber ich mag sie trotzdem.«
    »Happy Days«, sagt sie. »Das schauen wir auch gern. Duddits guckt das gern. Vielleicht magst du ja abends mal rüberkommen und es mit uns gucken. Mit ihm.« Ihr Lächeln hat jetzt etwas Wehmütiges, als wüsste sie, dass so etwas nie stattfinden wird.
    »Ja, das wäre nett«, sagt Biber.
    »Das wäre es wirklich«, pflichtet Pete bei.
    Sie sitzen für eine Weile da und sagen nichts und schauen ihm nur zu, wie er im Garten spielt. Da steht eine Doppelschaukel. Duddits steht hinter den beiden Schaukelbrettern, stößt sie an und lässt sie allein schwingen. Ab und zu hört er damit auf, verschränkt die Arme vor der Brust, hebt das zeigerlose Zifferblatt seines Gesichts gen Himmel und lacht.
    »Scheint ja alles wieder gut zu sein«, sagt Jonesy und trinkt seinen Eistee aus. »Er hat das bestimmt schon alles vergessen.«
    Mrs. Cavell wollte eben aufstehen. Jetzt setzt sie sich wieder hin und wirft ihm einen fast entsetzten Blick zu. »O nein, im Gegenteil«, sagt sie. »Er erinnert sich. Vielleicht nicht so wie du und ich, aber er erinnert sich durchaus. Heute Nacht wird er wahrscheinlich Albträume haben, und wenn wir – sein Vater und ich – in sein Zimmer kommen, wird er es nicht erklären können. Das ist für ihn das Schlimmste; er kann nicht erzählen, was er sieht und denkt und fühlt. Ihm fehlt dazu der Wortschatz.«
    Sie seufzt.
    »Aber diese Jungs werden das mit ihm ja nicht vergessen. Was ist, wenn sie ihm jetzt auflauern? Und was ist, wenn sie euch jetzt auflauern?«
    »Wir können uns wehren«, sagt Jonesy und klingt dabei zwar beherzt, schaut aber beklommen aus der Wäsche.
    »Kann sein«, sagt sie. »Aber was ist mit Duddits? Ich kann ihn zur Schule bringen – das habe ich früher immer gemacht, und jetzt muss ich das wohl eine Zeit lang wieder tun –, aber er geht doch so gern allein nach Hause.«
    »Dann fühlt er sich wie ein großer Junge«, sagt Pete.
    Sie langt über den Tisch und berührt Petes Hand, und er wird rot. »Ja, das stimmt, dann fühlt er sich wie ein großer Junge.«
    »Wissen Sie, wir könnten ihn zur Schule bringen«, sagt Henry. »Wir gehen alle zur Junior High, und aus der Kansas Street wäre es kein großer Umweg für uns, hier vorbeizukommen.«
    Roberta Cavell sitzt nur da und sagt nichts, eine kleine, zierliche Frau in einem bunten Kleid, und schaut Henry aufmerksam an, als würde sie auf die Pointe eines Witzes warten.
    »Wäre Ihnen das recht, Mrs. Cavell?«, fragt Biber. »Wir machen das gern. Aber vielleicht wollen Sie das ja nicht.«
    Da geht etwas Kompliziertes mit Mrs. Cavells Gesicht vor sich – viele kleine Zuckungen,

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