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Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Titel: Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: unknown
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weisender Allegorien, z. B. mit einem altarähnlichen,
kristallenen Liebesbett, führen sie ein glückliches Leben. Die Grottenallegorese gilt als Zentrum des Werkes und Schlüssel zur Minneauffassung. Als König Marke die beiden beobachtet, legt Tristan
ein Schwert als Unschuldsbeweis zwischen sich und Isolde. Marke,
erneut getäuscht, lässt die beiden an den Hof zurückkehren. Eines
Tages überrascht er sie eng umschlungen auf einem Bett schlafend.
Tristan flieht in das Herzogtum Arundel und verliebt sich in die Herzogstochter, die ebenfalls Isolde heißt (im Unterschied zur »blonden« Isolde Isolde »Weißhand« genannt). Mit der Darstellung von
Tristans Schwanken zwischen Treue und neuer Liebe endet Gottfrieds Text.

    Zwei Fortsetzungen des 13. Jahrhunderts (Ulrich von Türheim,
um 1230; Heinrich von Freiberg, um 1290) präsentieren einen anderen Ausgang: Tristan stirbt an einer Giftwunde und Isolde an gebrochenem Herzen; über den Tod hinaus lebt ihre Liebe weiter in einem
Rosenstock und einer Weinrebe, die sich über den Gräbern der beiden innig verflechten.
    Wirkung Von Gottfrieds Tristan sind 27 (z. T. sehr fragmentarische) Handschriften erhalten. Beeindruckend ist v. a. Gottfrieds in
Vers und Sprachduktus eleganter Stil. Konrad von Würzburg
und Rudolf von Ems (t vor 1254) nennen ihn explizit als Vorbild und
sind bemüht, seinen Stil nachzuahmen. - Gottfrieds Name blieb das
Mittelalter hindurch bekannt. Sein Tristan erfuhr ein zwischen moralischer Verdammung und sprachästhetischer Anerkennung gespaltenes Urteil. Seit der Wiederentdeckung des Originaltexts im
18. Jahrhundert haben sich Autoren um Neugestaltungen und Nachdichtungen in Vers und Prosa bemüht. Ein eigenes Kapitel der Rezeption stellt die Oper Tristan und Isolde (UA 1865) von Richard
Wagner (1813-83) dar.

     

deutscher Schriftsteller 1 *um1170 1 t nach 1220 (?) 1 stammte vermutlich aus Franken und war Ministeriale 1 wirkte auch am Thüringer
Hof des Landgrafen Hermann 1.

    Komplizierte Werkvergleiche ermöglichten es, die Lebenszeit Wolframs zwischen 1170 und 1220 anzusetzen. Sein Beiname »von Eschenbach« deutet auf eine Herkunft aus dem Fränkischen. Er lebte daneben wohl auch in Bayern und Thüringen. Umstritten ist Wolframs
Bildung. Im Parzival behauptet er, »keinen einzigen Buchstaben« zu
beherrschen, womit er sich wohl von der betonten Buchgelehrsamkeit anderer Autoren abgrenzen wollte.
    Wolfram von Eschenbach zählt als Verfasser des Parzival zu den
herausragenden Dichtern der mittelhochdeutschen höfischen Klassik. Er ist der meistüberlieferte mittelhochdeutsche Epiker (über
9o Handschriften nur vom Parzival). Er verfasste auch Lyrik (Tagelieder), das Versepos Willehalm und die Verserzählung Titurel (beides Fragmente).

    Wolframs von Eschenbach 25810 Verse umfassendes Epos zählt zu
den meistgelesenen Dichtungen des Mittelalters. Es stützt sich auf
französische Vorbilder, Wolframs Beitrag liegt v. a. in der Verbindung des höfischen Artusrittertums, dessen Grenzen er aufzeigt, mit
dem Gralsrittertum, das eine religiöse Komponente mitbringt. Typisch ist außerdem die Vielfalt der Schauplätze und Handlungsketten sowie v. a. Wolframs Neigung zum Konkreten und Sinnlichen,
sichtbar besonders in der Zeichnung der Figuren, die alle durch Verwandtschaftsbeziehungen miteinander verbunden sind.

    Entstehung Hauptquelle von Wolframs Parzival ist das Werk Perceval ou li Contes del Graal (1180/90) des Franzosen Chretien de
Troyes.
    Inhalt Das Epos untergliedert sich in eine Parzival-Erzählung und
eine Gawan-Erzählung, benannt nach den beiden Hauptprotagonisten. Beiden Teilen vorangestellt ist in einer Vorgeschichte das Leben
der Eltern Parzivals. Vater Gahmuret stirbt im Kampf. Die Mutter
Herzeloyde isoliert den Sohn vom höfischen Leben (er lebt einsam
im Wald!), um ihm ein ähnliches Schicksal zu ersparen.
    In der Parzival-Erzählung führen verschiedene Stationen, wie das
Erlangen einer Rüstung, was ihn zum »roten Ritter« werden lässt,
oder v. a. die Erziehung durch Gurnemanz, den Titelhelden doch
an den Artushof. Er findet auch die Gralsburg Munsalvaesche, fragt
aber den kranken Gralskönig Anfortas nicht nach dessen Leiden,
was Anfortas' Erlösung bedeutet hätte. Am nächsten Morgen ist die
Gralsburg verschwunden. Parzival kehrt wieder zum Artushof zurück und wird in die Tafelrunde aufgenommen. Bei einem Fest erscheint die Gralsbotin Cundrie und verflucht ihn wegen der unterlassenen

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