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Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Titel: Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: unknown
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Frage. Viereinhalb Jahre zieht er umher, um den Gral zu
finden. An einem Karfreitag kehrt er bei dem Einsiedler Trevrizent
ein. Dieser klärt ihn sowohl über die Geschichte des Grals als auch
über Details seiner Familiengeschichte auf: Trevrizent, Anfortas und
Herzeloyde sind Geschwister. Auch ein Ritter, den Parzival getötet
hat, um seine Rüstung zu erhalten, war mit ihm verwandt. Trevrizent überzeugt den erschütterten Parzival von der Barmherzigkeit
Gottes.
    Bei seinem nächsten Kampf unterliegt Parzival. Der Sieger ist, wie
sich herausstellt, sein Halbbruder Feirefiz, Sohn Gahmurets und
der Heidenkönigin Belakane. Gemeinsam ziehen sie zum Artushof, wo erneut Cundrie erscheint - diesmal aber, um zu verkünden,
dass Parzival zum Gralskönig berufen worden sei. Parzival findet die
Gralsburg wieder, stellt die erlösende Frage und wird neuer Gralskönig. Der Gral, bei Wolfram ein Stein, der Speisen und Getränke nach Wunsch herbeibringt, aber auch den Willen Gottes in Inschriften zeigt, kann als Symbol für die (utopische) Aufhebung des Dualismus von Gott und Welt gedeutet werden.

    In der Gawan-Erzählung bricht auch Gawan, der vorbildliche
Artusritter, vom Artushof auf. Auf seinem Weg wird er in mehrere
Kämpfe und Abenteuer verwickelt. Ohne sich gegenseitig zu erkennen, kämpfen Parzival und Gawan gegeneinander und können nur
mit Mühe getrennt werden. Dann gelingt es Artus, alle Feindschaften zu beenden.
    Wirkung Die große Wirkung des Parzival im Mittelalter lässt
sich aus der Zahl der Handschriften ebenso erschließen wie aus
Bildzeugnissen, Erwähnungen in anderen Werken und der Tatsache, dass Adlige ihre Kinder nach Figuren des Epos benannten. Im
14. Jahrhundert entstand eine erheblich erweiterte Neubearbeitung.
Auch die Meistersinger verehrten Wolfram als einen ihrer zwölf alten Meister.
    Ab 1783 sorgten Editionen und Übersetzungen für ein reges Weiterleben des Stoffs, wobei die Übersetzungen des 19. und frühen
20. Jahrhunderts eine oft erstaunliche Anzahl von Auflagen erreichten. Noch höher ist die Zahl der dichterischen Bearbeitungen, unter
denen die von Johann Jacob Bodmer, Friedrich de la Motte Fouque,
Ludwig Uhland, Gerhart Hauptmann, Tankred Dorst, Dieter Kühn
und Adolf Muschg die literaturwissenschaftlich bekanntesten, wenn
auch nicht immer folgenreichsten sind. Hinzu kommen eigene Fassungen für die Jugend, mindestens 15 Dramatisierungen und etwa
ebenso viele lyrische, aber auch zwei parodistische Bearbeitungen.
    Eine Bühnenfassung mit Musik von D. L. Meinecke (1905) ist
heute so gut wie vergessen; anders natürlich das »Bühnenweihfestspiel« Parsifal von Richard Wagner (UA 1882), in dem der Komponist zwar - wie in allen seinen Bearbeitungen mittelalterlicher
Stoffe - massive individuelle Umdeutungen vornahm, zugleich aber
das Interesse am Stoff bis in unsere Zeit wachgehalten hat.

     

englischer Schriftsteller 1 * um 1340 in London 1 t25.10.1400
in London 1 ab1357 Page 1 Soldat in Frankreich 1359/60
1367 Junker im Hofstaat König Edwards III.

    Geoffrey Chaucer steht mit seinem Werk an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance. Der Übergang zur neuen Epoche zeigt sich
in seinem bedeutendsten und dauerhaftesten Werk, den - unvollendeten - Canterbury-Erzählungen. Mit der plastischen, variantenreichen Sprache sowie seiner realistischen und humorvollen Weltsicht
setzte er Maßstäbe für die nachfolgende englische Literatur.
    Von 1357 an diente Chaucer, Sohn eines wohlhabenden Londoner
Weinhändlers, als Page im Hause, der Gräfin von Ulster, Ehefrau des
dritten Sohns von König Edward III. (1327-77), und kam dadurch
schon früh mit dem Hof in Berührung. Im Hundertjährigen Krieg
zwischen England und Frankreich (1337-1453) war er 1359/60 als Soldat in Frankreich, geriet dort in Gefangenschaft und wurde mithilfe
des Königs freigekauft. 1367 wurde er Junker im Hofstaat und erhielt
königliche Ämter, unter anderem als Zollinspektor des Londoner
Hafens. In diplomatischer Mission reiste er nach Flandern, Frankreich und Italien (1372/73 und 1378) und lernte das Werk der italienischen Dichter Boccaccio und Petrarca kennen. Vermutlich verlor er
Ende 1386 die Gunst des Hofes. Erst König Richard II. (1367-1400)
gewährte ihm 1394 eine Pension, die dessen Nachfolger Heinrich IV.
(1367-1413) erhöhte.
    In der frühen Phase seines Werks übersetzte Chaucer den altfranzösischen Rosenroman (entstanden im 13. Jh.). In der zweiten Phase
griff er

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