Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur
savoyardischen Vikars«
(4. Buch) definiert Rousseau seine religiöse Idee eines Menschen,
der im Naturzustand nicht sündig ist, keine religiösen Dogmen und
Konfessionen kennt und für den Gott in der Natur allgegenwärtig
ist. Eine Kurzfassung der im gleichen Jahr wie Emile erschienenen
Schrift Über den Gesellschaftsvertrag ist als Quintessenz der Bildung
des Bürgers Emile im 5. Buch zu finden. An die Reisen, auf denen
seine politische Bildung reift, schließt sich Emiles Hochzeit an, für
Rousseau Ausgangspunkt einer Abhandlung über die weibliche Erziehung.
Wirkung In Frankreich eher kritisiert, hatte Rousseau in Deutschland großen Einfluss auf den Idealismus. So wurde der »Naturmensch« als Ideal des Sturm und Drang angesehen, der sich aus
einer Protesthaltung heraus gegen die nüchterne Aufklärungsphilosophie und den zivilisierten Gesellschaftsmenschen wandte.
Rousseaus Vorstellungen beeinflussten durch die Betonung des
sensualistischen Anteils bei der Erziehung die Reformpädagogen
des 19. und 20. Jahrhunderts in starkem Maße. Sie entwickelten seine
erzieherischen Grundsätze weiter und gelangten zur Herausbildung
toleranterer und psychologisch orientierter Methoden der Kindererziehung.
deutscher Philosoph 1 *22.4.1724 in Königsberg 1 t12. 2.1804
in Königsberg 1 Studium der Philosophie, Theologie, Mathematik und
Physik 1 1746-55 Hauslehrer 1 ab177o Professur in Königsberg
Immanuel Kant zählt zu den führenden Vertretern der Aufklärung.
Seine Philosophie übte großen Einfluss auf die Geistesgeschichte aus.
Sohn eines Sattlers, erhielt Kant in seiner Geburtsstadt Königsberg eine Ausbildung und eine strenge pietistische Erziehung am
Collegium Fridericianum. Er studierte 1740-45 neben Philosophie
auch Theologie, Mathematik und Physik an der Königsberger Universität. Als Hauslehrer sorgte er in den Jahren 1746-55 für den Unterhalt seiner Familie. 1755 schloss er seine Promotion ab, habilitierte und arbeitete anschließend als Privatdozent an der Universität
in Königsberg. Nachdem er 1769 und 1770 Rufe nach Erlangen bzw.
Jena ausgeschlagen hatte, erhielt er 1770 eine Professur für Logik und
Metaphysik in Königsberg. Bis 1796 hielt er Vorlesungen; in den Jahren 1786-88 übernahm er zudem die Funktion des Rektors.
In seinen ersten Arbeiten beschäftigte sich Kant überwiegend mit
naturwissenschaftlichen Fragen und der zeitgenössischen Schulmetaphysik von Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Freiherr von
Wolff (1679-1754). Nach einer Veröffentlichungspause von mehr als
zehn Jahren erschien 1781 das Werk, das seinen Weltruhm begründete: die Kritik der reinen Vernunft. Es folgten weitere Schriften zum
Ausbau der kritischen Philosophie wie die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785), die Kritik der praktischen Vernunft (1788)
und die Kritik der Urteilskraft (1790). In Konflikt mit der preußischen Zensurbehörde geriet der Philosoph mit seiner Schrift über
die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1793). Doch
Kant blieb ein unbeugsamer Aufklärer, der (mit einem Motto des
Dichters Horaz) den Wahlspruch der Aufklärung schlechthin formulierte: »Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!«
Kritik der reinen Vernunft OA 1781 1 856 Seiten 1
Form Sachbuch 1 Bereich Philosophie
Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant markiert eine
Epochenschwelle der Philosophie, und zwar zur Transzendentalphilosophie. Deren Aufgabe ist es nicht, das Wesen der Wirklichkeit zu
beschreiben, sondern sie thematisiert, wie das Erkennen von Gegenständen geartet und strukturiert ist.
Entstehung Erste Überlegungen zu diesem Werk reichen in das
Jahr 1769 zurück. Von entscheidendem Einfluss war laut Kant die
Philosophie von David Hume (1711-76), dessen Skeptizismus den
Begriff der Kausalität, also der Beziehung von Ursache und Wirkung,
hatte fragwürdig werden lassen. Kant versuchte den Begriff der Kausalität zu bewahren, stimmte aber mit Humes Kritik am Rationalismus darin überein, dass das Kausalitätsprinzip nicht evident ist. Für
Kant wird Kausalität zu einem reinen Verstandesbegriff, der Erfahrung erst ermöglicht.
Aufbau Die Schrift besitzt einen streng gegliederten Aufbau. Sie
besteht aus zwei Teilen, einer Elementar-und einer Methodenlehre.
Die Elementarlehre besteht aus der transzendentalen Ästhetik, die
die Anschauungsformen von Raum und Zeit untersucht, und der
transzendentalen Logik. Diese wiederum zerfällt
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