Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur
Kompendium Über den Geist und Sitten der Nationen (1756) trat Voltaire zudem als Vorläufer moderner Geschichtsschreibung hervor.
1778 reiste Voltaire zur Uraufführung seiner Tragödie Irene nach Pa ris, wo er - nach einem triumphalen Erfolg - wenige Monate später starb.
Voltaire zählt neben Jean-Jacques Rousseau und Denis Diderot zu
den einflussreichsten Autoren der französischen Aufklärung. Das
18. Jahrhundert wird wegen der herausragenden Stellung des Denkers auch das Jahrhundert Voltaires genannt.
Candide OT Candideou L'optimisme 1 OA1759 1 Deutschsprachige
Erstausgabe1776 1 Form Roman 1 Epoche Aufklärung
In seinem philosophischen Roman Candide oder Der Optimismus
kehrt Voltaire die von Gottfried Wilhelm Leibniz aufgestellte These
von »dieser Welt als der besten aller möglichen« ins Ironische um,
indem er die Welt als in sich fragwürdig darstellt. Der Roman ist eines der wichtigsten Werke der französischen Aufklärung.
Entstehung Voltaires Grundüberzeugung von einer vernünftigen
Einrichtung der Welt war durch die Beendigung seiner Freundschaft
mit König Friedrich II., dem Großen, von Preußen (1712-86), durch
Berichte über den Siebenjährigen Krieg (1756-63) sowie durch das
Erdbeben von Lissabon (1755) erschüttert worden. Seine daraus entstehenden Zweifel an einem optimistischen Weltbild der Metaphysik
brachte Voltaire in Candide zum Ausdruck.
Inhalt Candide (von lateinisch »canditus«, aufrichtig), ein neugieriger Beobachter der Geschehnisse seiner Zeit, wird mit der Lebensanschauung seines Lehrers Maitre Pangloss konfrontiert, wonach alles, was in der Welt passiert, den Menschen nur zum Besten gereiche,
auch die Katastrophen.
Die Suche nach seiner geliebten Cunegonde führt Candide quer
durch Europa, über Südamerika nach Portugal, wo er das Erdbeben
von Lissabon miterlebt. Schließlich trifft er Cunegonde wieder: Sie
wurde aus ihrer Heimat vertrieben, von Soldaten geschändet und be findet sich unter der Kontrolle eines Großinquisitors sowie eines Juden. Um weiteres Unheil zu verhindern, tötet Candide beide Gegner.
Immer wieder begegnet er seiner Geliebten, er gerät in die Hände
von Kannibalen und Seeräubern, kann sich aber befreien.
Als Candide den Gelehrten Martin trifft, erklärt ihm dieser, dass
in der Welt nicht alles aufs Beste ausgerichtet sei, sondern dass neben einem guten auch ein böses Prinzip existiere. In Venedig versucht der Edelmann Pococurante dem lernbegierigen Candide zu
vermitteln, die einzige Freude in dieser Welt sei es, zu akzeptieren,
dass man an nichts Freude finden könne. Zuletzt gelangt Candide
nach Konstantinopel, wo er Cunegonde wiederbegegnet und heiratet. Nach dem Erwerb eines kleinen Landgutes entdeckt er eine befriedigende Beschäftigung darin, »seinen Garten zu bestellen«.
Aufbau Candide weist viele Elemente des Barockromans auf:
Schiffbruch, Trennung und Wiederbegegnung der Liebenden, Katastrophen, Erkundung fremder Länder etc. Sie werden episodenartig
dergestalt verknüpft, dass Candide zu der Einsicht gelangt, dass die
Lehren seines Lehrers Pangloss nicht aufrechtzuerhalten sind.
Hinter zahlreichen satirischen Elementen, die sich vordergründig zu einer humoristischen Erzählung fügen, verbirgt sich zum einen die nachdrückliche Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Zeit; zum anderen wird auf diese Weise der
Sinn des Lebens bzw. die Existenz eines alles zum Guten lenkenden
Gottes angezweifelt. Die reale Welt bringt Candide dazu, die theoretische Welt, die Welt der Ideale, zu ignorieren.
Wirkung Voltaires Roman war Vorbild für Werke verschiedenster
Kunstrichtungen.
Der französische Komponist Jean-Benjamin de La Borde (1734
bis 1794) schrieb 1768 die Oper Candide. Im 20. Jahrhundert bildet
Leonard Bernsteins (1918-90) gleichnamiges Musical (1956) einen
der Höhepunkte der Candide-Rezeption. Der Maler Paul Klee (1879
bis 1940) wurde von Candide zu zahlreichen Illustrationen inspiriert.
englischer Schriftsteller 1*24.11.1713 in Clonmell, Irland 1 t18.3.1768
in London 1 Sohn eines Soldaten 1 ab 1735 Studium der Theologie 1
späte Berühmtheit und Leben in London ab176o
Laurence Sterne gilt als wichtiger Vorläufer der Moderne. Er bereicherte mit seinem Roman Leben und Ansichten von Tristram Shandy,
Gentleman die Weltliteratur um ein neues Erzählmodell, das die
Subjektivität gegenüber äußeren Ereignissen betont und Romane
von Kollegen wie Samuel Richardson
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