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Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

Titel: Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meisters Wanderjahre
(1821) ebenso wie am Faust 11 (1832).

    Die Leiden des jungen Werthers OA 1774 1224 Seiten 1
Form Briefroman 1 Epoche Sturm und Drang
    Als Ausdruck radikaler, leidenschaftlicher Subjektivität schlug Goethes Briefroman Generationen von Lesern in seinen Bann und verkörpert die emotionale Kompromisslosigkeit des Sturm und Drang.
    Entstehung Als Goethe 1772 in Wetzlar lebte, warb er vergeblich
um Charlotte Buff (1753-1828), die Braut von Johann Christian Kestner. Im selben Jahr erschoss sich dort der ebenfalls unglücklich verliebte Legationssekretär Carl Wilhelm Jerusalem. Nach Goethes
Heimkehr nach Frankfurt kam es zu Reibereien mit dem Kaufmann
Peter Brentano, für dessen junge Frau Maximiliane La Roche Goethe
entbrannt war. Im Kontext dieser biografischen Details schrieb Goethe 1774 innerhalb von vier Wochen den Roman nieder. Er betrachtete dies als Befreiungsschlag, der ihn aus dem »stürmischen Elemente« gerettet habe. In einer 1787 erscheinenden Neufassung, die
Goethe, da er selbst kein authentisches Exemplar mehr besaß, auf
der Grundlage eines unrechtmäßigen Nachdrucks herstellte, milderte er den impulsiven Sturm-und-Drang-Stil.
    Inhalt Werther, ein intelligenter, hochsensibler, schwärmerischer
junger Mann, schreibt zwischen dem 4.5.1771 und dem 23.12.1772
seinem Freund Wilhelm Briefe aus »Wahlheim«, in denen er ihm
sein Innerstes eröffnet, seine Begeisterung über Natur und Liebe,
seine Verzweiflung über deren Aussichtslosigkeit und über gesellschaftliche Zurücksetzung. Werther verliebt sich in Lotte, die zumindest seine aus der empfindsamen Literatur gespeiste Gefühls sprache erwidert. Als ihr Verlobter, der brave Albert, von einer Reise
heimkehrt, schließt man Freundschaft, doch Werthers Eifersucht
wird, wie seine Briefe verraten, immer drängender. So schlägt die anfangs enthusiastische Stimmung allmählich um in Pessimismus und
Todessehnsucht, symbolisiert durch das Lesen in James McPhersons
Ossian. Als er die Geliebte allein antrifft, kommt es noch einmal zu
einer harmonischen Szene; beide sind »fürchterlich« bewegt, doch
begegnet Lotte Werthers Küssen durch die Flucht ins Nebenzimmer.
Der junge Mann schreibt einen Abschiedsbrief, leiht von Albert ein
Paar Pistolen, kleidet sich wie beim Kennenlernen Lottes - es ist die
nachmals berühmte Werther-Tracht mit blauem Frack und gelber
Weste - und erschießt sich.

    Die zunächst unkommentierte Abfolge von Werthers Briefen erlaubt das unmittelbare Mitempfinden des seelischen Auf und Ab
und die Einsicht in seine Verblendung. Der aufsteigenden Linie des
1. Buches mit der Gewitterszene als Gipfel, die zum scheinbaren Einklang der Herzen führt, folgt der Weg in die Katastrophe des 2. Teils.
Schließlich schaltet sich der Herausgeber mit seinem Bericht ein,
um die letzten Tage Werthers zu schildern.
    Wirkung Mit dem Aufbegehren der jungen Generation, dem
Recht auf Gefühle statt Vernunft und dem vorrevolutionären Affekt gegen die Ständehierarchie traf Goethe den Nerv seiner Zeit.
Werther wurde zur Kultfigur. Zur Publizität des zunächst anonym
veröffentlichten Buchs trug der Skandal bei, dass hier ein Selbstmord gerechtfertigt wurde. Angeblich kam es zu Nachahmungstaten
(Werther-Effekt). Nach Jahrzehnten erschienen noch Bücher, die
deutliche Spuren des Vorbilds tragen wie Letzte Briefe des Jacopo Ortes (1802) von Ugo Foscolo und Obermann (1804) von Etienne Pivert
de Senancour. Thomas Mann griff ein Wiedersehen Goethes mit seiner Jugendliebe in Lotte in Weimar (1939) auf. Das Scheitern eines
jungen Mannes an der restriktiven Gesellschaft der DDR schilderte
Ulrich Plenzdorf 1972 in Die neuen Leiden des jungen W. (mehrfach
verfilmt, u. a. 2008 unter der Regie von Uwe Janson).

     

deutscher Schriftsteller 1 *31 12.1747 in Molmerswende (Harz) 1
t8. 6.1794 in Göttingen 1 Studium der Rechtswissenschaft 1
bis1783 Provinzamtmann 1 ab 1784 Privatdozent in Göttingen

    Als Lyriker und Begründer der deutschen Kunstballade gehört Gottfried August Bürger zu den wichtigen Figuren der
Sturm-und- Drang-Epoche. Schillers Kritik an der mangelnden Idealisierung
seiner Gedichte, der Distanzlosigkeit zu den Gegenständen und der
Anpassung an die »Fassungskraft des großen Haufens« traf ihn nicht
nur persönlich schwer, sondern minderte auch die Wirkung seines
Werks beträchtlich. Bürger, der bekennender Anhänger der frühen
Werke Goethes war, beabsichtige mit seinem Werk, Bildungs- und

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