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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadin Matthews
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Rückenmark durch das Hochreißen des Fußes versucht hat, das Schlimmste zu verhindern und das Gehirn danach zum Handy greift, um einen Krankenwagen zu rufen. Direkt vorher, da war was, es lag glitzernd auf der Erde und wird sofort in der Akte notiert. Eigentlich wird der Reflex erst ausgelöst, wenn der Fuß auf die Scherbe tritt. Doch in einem sinnvollen Lernprozess wird bereits das Erblicken der glitzernden Scherbe zum ankündigenden Reiz und bringt den Fuß durch das frühzeitige Auslösen des Reflexes aus der Gefahrenzone. Dieser Lernprozess hat schon so manchen Fuß gerettet und nennt sich Klassische Konditionierung.
     
    Gegenkonditionierung
     
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    Eigentlich eine gute Idee. Aber nicht immer machen solche Konditionierungen einen Sinn, manchmal werden Reaktionen mit Reizen verbunden, die keiner braucht. Sie könnten meinen Lidschlussreflex zum Beispiel mit einer Luftpumpe auslösen, in dem Sie einen Luftstoß auf mein Auge setzen. Mein Lid wird sich schließen, das ist keine Konditionierung und keine große Kunst. Wenn Sie aber kurz bevor Sie die Luftpumpe betätigen einmal pfeifen, beginnt ein Konditionierungsprozess. Bei ausreichender Wiederholung der Verpaarung Pfiff und Luftpumpe wird am Ende der Konditionierung der Pfiff allein genügen, damit sich mein Lid schließt. Kann ja witzig sein, aber für wen? Komplett un-witzig wird es, wenn unangenehme Gefühle wie Angst oder Ekel an bestimmte Reize gekoppelt werden. Wenn einem in der Dunkelheit etwas Furchtbares zugestoßen ist, kann man dabei die ausgelöste Angstreaktion mit der Dunkelheit verbinden. Dann empfindet man diese Angst und versucht zu flüchten, sobald die Dunkelheit kommt, obwohl dieses Mal nichts Schreckliches passiert wäre.
     

    Bei der Gegenkonditionierung wird ein bereits gelernter Reiz mit einer neuen Reaktion verknüpft.
     
    Für solche Fälle gibt es die Gegenkonditionierung. Man versucht mit der Gegenkonditionierung eine klassisch konditionierte Reaktion wieder zu löschen. Wie macht man das? Der alte, gelernte Reiz wird mit einem neuen, gegenteiligen Reiz gepaart und kann so eine neue Reaktion auslösen. Sie pfeifen also wieder und statt des Luftstoßes geben Sie mir Schokolade. Wenn zuverlässig kein Luftstoß, dafür aber Schokolade kommt, wird sich die Reaktion des Lidschlusses mindern und dann gänzlich verschwinden. Gegenkonditionierung funktioniert aber auch umgekehrt: Zum Beispiel läuft uns das Wasser im Mund zusammen, wenn wir hungrig an einem Imbiss vorbeigehen und die Gerüche wahrnehmen. Die Chance, dass wir anhalten und etwas bestellen, steht gut. Würde man uns aber direkt nach der Wahrnehmung des Geruchs ein Brechmittel geben, das sofort wirkt, dann könnte der Imbissgeruch nach und nach Übelkeit und Flucht hervorrufen. Man nennt dieses Verfahren der Gegenkonditionierung Aversionstherapie. Manche Schnellrestaurants bieten eine Aversionstherapie bereits auf ihrer Karte an, sie nennen sie in diesem Zusammenhang allerdings Gerichte.
     
    Gegenkonditionierung in Bezug auf Aggression an der Leine
     
    So weit die Theorie, aber wie weit ist dieses Wissen nutzbar für beziehungsweise gegen die Aggression an der Leine? Die Antwort ist abhängig von den Motiven des Hundes und von dem, was er vorher gelernt hat. Wenn sein aggressives Verhalten durch eine klassische Konditionierung gelernt wurde, ist eine Gegenkonditionierung sinnvoll. Ist das Verhalten jedoch nicht auf einen solchen Lernprozess zurückzuführen, sondern auf andere Faktoren, wird es schwierig.
    Eines der bekanntesten Verfahren der Gegenkonditionierung ist die Systematische Desensibilisierung.
     
    Systematische Desensibilisierung
     
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    Unsere Hebamme hat mir gestern eine Geschichte erzählt, die den Grundsatz des Lernens durch Klassische Konditionierung wunderbar deutlich macht. Sie erzählte, dass sie vor einigen Jahren einen Babyschwimmkurs geleitet hat. Zu dieser Zeit war auch ihre eigene Tochter im Babyalter und sie nahm sie mit. Um vorzumachen, wie man sich verhalten kann, wenn das Baby Wasser geschluckt hat, hob sie ihre Tochter mit ausgestreckten Armen nach oben über ihren Kopf. Eigentlich sollte dies dem Kind helfen, das geschluckte Wasser loszuwerden. Durch die neue Position sollte das Wasser aus dem Rachen über den Mund ablaufen. Das Baby rutschte ihr aber aus den Händen und fiel kopfüber aus einem Meter Höhe ins Wasser, tauchte unter und wurde dann von ihr aus dem Wasser gerissen. Die Kleine bekam einen großen Schreck.
    Bis zu diesem

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