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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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blickte Toby scharf an.
    »Der Junge hat mir nicht viel erzählt - er hatte gar nicht die Zeit dazu, bevor er ging. Aber er sagte etwas von Journalen und einem Indianer, der gute Ohren hat. «
    »Ich glaube, Hears Good ist sein Begleiter. Hears Good wird auf ihn aufpassen. « Hoffentlich, setzte sie in Gedanken hinzu.
    Toby stellte keine weiteren Fragen mehr und wandte sich zum Gehen. Dann sah er noch einmal über die Schultern zurück. »Oh, noch etwas - die Goldgräber, an deren Claims Sie sich beteiligt haben, sind zurückgekommen. Sie haben diese Steine gefunden. « Toby streckte die Hand aus, auf der vier schwarze Steine lagen.
    »Was ist das? «
    »Blei hauptsächlich. «
    »Sind sie etwas wert? «
    »Nicht viel. «
    Maddie richtete den Blick wieder auf die Straße. Es war ihr gleichgültig, ob die vier Männer Gold fanden oder nicht. Sie wünschte sich nur, daß ihre Schwester und ’Ring wohlbehalten zu ihr zurückkamen.
    Am dritten Tag gaben die Goldgräber ihre Bemühungen auf, sie zum Singen zu überreden.
    Sie gingen auf der Straße an ihr vorbei, tippten mit dem Finger an ihre Hüte, sagten aber nicht viel.
    Maddie versuchte gar nicht zu ergründen, warum die Männer sie in Ruhe ließen, aber sie war froh darüber. Sie ahnte nicht, daß Sam und Toby auf dem Hügel über ihr Posten bezogen hatten und über sie wachten wie ein Paar Schutzengel. Toby hatte sich so mit Waffen behängt, daß er aussah wie ein Pirat, und Sam hatte die nötige Figur, um jeden abzuschrecken, der vorhatte, Maddie zu belästigen.
    Am Abend des dritten Tages begann sie die Hoffnung aufzugeben. Sie fürchtete, daß ’Rings Glückssträhne zu Ende gegangen war. Diesmal hatte er sich nicht aus einer lebensbedrohlichen Gefahr retten können. Maddie versuchte, wütend auf ihn zu sein. Sie hatte ihn vor den Männern, die Laurel in ihrer Gewalt hatten, gewarnt, aber er hatte ja nicht auf sie hören wollen. Nein, dachte sie, er weiß ja alles besser. Er glaubt, alles meistern zu können. Er meint, daß er allmächtig ist und daß er niemanden braucht und alles allein schafft.
    Sie versuchte, sich in Rage zu bringen, aber es gelang ihr nicht. Sie sagte sich, daß sie bisher ihr Leben ohne ’Ring verbracht hatte und deshalb auch ohne ihn wieder ganz zufrieden leben würde, aber sie konnte sich selbst nicht davon überzeugen. Sie hatte sich früher nie für einen einsamen Menschen gehalten, aber jetzt erschien ihr das ganze Leben öde und einsam.
    Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Sie würde seinetwegen keine Tränen vergießen. Er hatte sich zu diesem Unternehmen entschlossen, und wenn es sein Wille war, dann mußte er es auch selbst verantworten.
    Sie versuchte nüchtern zu überlegen, was sie tun konnte. Wenn er am nächsten Tag noch nicht zurück war, würde sie zu ihrem Vater reisen und ihn und seine Männer bitten, ihr zu helfen, Laurel wiederzufinden… und ’Ring. Was von ihm übriggeblieben war, setzte sie in Gedanken hinzu. Wenn er am nächsten Tag nicht zurück war, wußte sie, daß er tot war.
    Vielleicht konnte ihr Vater seine Spur aufnehmen und ihn wiederfinden. Vielleicht wurde ’Ring irgendwo gefangengehalten.
    Ein eisernes Band legte sich um ihre Brust. »O ’Ring«, flüsterte sie.
    Sie lehnte sich an einen Baum und schloß die Augen. Egal, wie sie die Sache auch betrachtete - sein Tod würde sie zerschmettern.
    Sie war sich nicht bewußt, daß Toby auf dem Hügel seine alten Augen zusammenkniff und auf die lange, mit Furchen übersäte Straße starrte. Sie hatte keine Ahnung, daß Sam, der in die gleiche Richtung blickte wie Toby, sich erhob. Maddie war zu sehr in ihren Kummer vertieft, um noch etwas anderes zu bemerken.
    Sie spürte seine Gegenwart, bevor sie ihn sah. Langsam drehte sie sich um, und da stand er. ’Ring war von oben bis unten mit Schmutz bedeckt, und seine Kleider waren zerrissen. Er trug ein in eine Decke gewickeltes Bündel auf dem Arm. Aber sie sah nur ihn. Sie ging auf ihn zu und legte ihm die rechte Hand auf die Wange. Er war zerkratzt - lange Striemen liefen ihm seitlich am Gesicht hinunter, und manche davon bluteten noch immer.
    Sie berührte ihn schweigend, blickte ihn nur an, bis sich Tränen in ihren Augen bildeten.
    Er grinste sie an. »Ich bin ausgezogen, um mit dem Drachen zu kämpfen. «
    Sie war zu froh, ihn lebend vor sich zu sehen, um seine Worte zu verstehen.
    »Hier«, sagte er und ließ das schwere Bündel in ihre Arme fallen.
    Sie schwankte unter dem Gewicht; aber

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