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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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’Ring… und Laurel abzulenken. «
    »Also gut«, sagte Toby und setzte sich wieder hin. »Das liegt jetzt ungefähr vier Jahre zurück, und wir waren in Fort Breck. Manchmal kommt es mir so vor, als wären wir immer nur dort gewesen. Egal - wir rückten aus zu einem Kommandounternehmen, wie sie es dort nennen, aber eigentlich sollten wir nur schauen, ob wir etwas Feuerholz auftreiben konnten. Bei der Armee gibt es eine Menge solcher Aufträge. Es ist ein wirklich langweiliger Job, und das ist der Grund, warum so viele Männer sie - äh - verlassen, wenn Sie wissen, was ich meine. «
    Maddie nickte. Deserteure.
    »Wir ritten also aus dem Fort, und Captain Jackson ritt mit uns. Wir waren ungefähr fünfzehn - eine Menge, weil die Cheyennes damals richtiggehend böse waren. Offenbar hatten die Cheyennes es satt, daß die Siedler Häuser auf dem Land errichteten, das ihnen gehört, und alles Wild abschossen. Und die Siedler - Himmel, es gibt kein gemeineres Volk auf Erden - hatten die Vorstellung, daß nur ein toter Indianer ein guter Indianer ist, und so nahmen sie sich Indianer als Zielscheiben für Schießübungen. Die Cheyennes hatten dafür wenig Verständnis. «
    Maddie wußte nur zu gut, was die Weißen den Indianern angetan hatten.
    »Da die Armee dafür da war, die Siedler zu beschützen, waren die Soldaten sozusagen Feinde der Cheyennes. Die Indianer beschlossen an jenem Tag, ein paar weiße Soldaten zu töten. « Toby schwieg einen Moment. »Sie tauchten aus dem Nirgendwo auf und rannten einfach auf uns zu und schossen. Captain Jackson war der erste, der zu Boden ging - die Indianer wollten vermutlich seinen prächtigen Rock haben. Ich war einer der nächsten, die es erwischte. Bekam einen Schuß in die Schulter und einen zweiten ins Bein. « Er holte Luft. »Die Männer gerieten in Panik. Himmel, sie waren genausowenig Soldaten wie ich - nur Bauern und Männer, die vor dem Gesetz oder sonst was auf der Flucht waren. Kaum einer von ihnen konnte reiten und noch weniger schießen. Als die Indianer uns attackierten, fiel die Hälfte von unseren Leuten von den Pferden. «
    »’Ring übernahm das Kommando«, vermutete Maddie.
    »Das tat er. « Toby grinste. »Sie haben nichts in Ihrem Leben gesehen, wenn Sie den Jungen nicht in einem Gefecht erlebt haben. Ich schwöre, er wird noch größer. Er brüllte und gab Befehle, und da den anderen nichts Besseres einfiel, gehorchten sie ihm. «
    »Und was geschah mit Ihnen? « Maddie war sich nicht sicher; aber sie glaubte, Tränen in Tobys Augen blinken zu sehen.
    »Er warf mich über die Schulter und trug mich. Ich sagte zu ihm, daß ich zu nichts nütze und schon so gut wie tot wäre, aber er hörte nicht auf mich. Er trug mich auf der Schulter und brüllte gleichzeitig seine Befehle. « Toby schniefte ein bißchen. »Jedenfalls brachte er alle Männer dazu, sich zu einem Kreis zusammenzuschließen. Es gab keine Deckung, aber eine Senke. Er befahl allen, sich hinzulegen, und er ließ keine Panik mehr zu. Er sagte, Hilfe sei bereits unterwegs, und wir würden bald von einer anderen Kompanie unterstützt. «
    »Und war Hilfe unterwegs? «
    »Teufel, nein! Entschuldigen Sie, Madam. Die Soldaten im Fort dachten, daß wir Holz sammeln, und dabei hätte uns doch niemand helfen müssen. «
    »Und das wußten Sie damals? «
    »Ich wußte es, und der Junge wußte es ebenfalls, aber die andern nicht. Sie wollten dem Jungen glauben, schätzte ich, und sie taten es. Der Junge wollte sie nicht eher schießen lassen, bis sie sicher waren, daß sie mit ihrer Kugel jemanden töten konnten. « Toby grinste. »Sie hätten ihn sehen sollen. Er war so locker, wie man nur sein kann, und gab den Männern Schießunterricht. Man hätte glauben können, daß wir auf einem Schießstand gewesen wären. Die Cheyennes nahmen sich Zeit. Ich glaube, sie genossen diesen Sport. «
    »Genauso wie die Siedler es genossen, wenn sie die Cheyennes zum Scheibenschießen benützten? « fragte Maddie.
    »So ungefähr. Wir blieben dort den ganzen Tag und die ganze Nacht. Das Trinkwasser ging uns aus, und die Leute stritten sich um das wenige Wasser, das noch übrig war. ’Ring nahm alle Vorräte an sich und verteilte das Wasser schluckweise. Wir wußten nicht, ob wir verdursten oder von den Cheyennes umgebracht würden. «
    »Warum hat er nicht jemanden losgeschickt, um Hilfe zu holen? «
    »Wen hätte er denn losschicken sollen? Ich war verwundet, und wenn der Junge die Männer verlassen hätte, wären sie

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