Duell der Liebe
in das Haus meines Vaters bringen, und wir werden Laurel dort lassen. «
’Ring bedachte sie mit einem ernsten Blick. »Ich muß Yovington verfolgen. «
»Du willst nur Rache nehmen, das ist alles. «
Er nahm ihre Hand in seine. »Nein, es ist nicht Rache. Ich muß die Sache zu Ende bringen. «
Sie wußte, daß nichts, was sie Vorbringen konnte, seinen Entschluß umstoßen würde, und plötzlich erkannte sie, was Liebe wirklich war. Daß sie bedeutete, den anderen so zu akzeptieren, wie er war. ’Ring war ein Mann, der seine Verantwortung ernst nahm; ein Mann von Ehre, der das tun würde, was seines Erachtens nach getan werden mußte - ohne Rücksicht auf seine eigene Sicherheit.
Sie blinzelte, als ihr die Angst die Tränen in die Augen trieb, und drückte seine Hand.
Er lächelte ihr zu und zog sie dann auf den Baumstamm neben sich nieder.
»Was passiert mit euch beiden? « fragte Jamie in dem Versuch, die bedrückte Stimmung aufzuhellen. Er fragte in einem Ton, als wäre die Antwort bereits eine ausgemachte Sache. Frauen hörten es vielleicht nicht gern, wenn man von Gerechtigkeit sprach, aber seiner Erfahrung nach redeten sie nur zu gern vom Heiraten.
’Ring lächelte. »Oh, das übliche, was eben so aus Liebespaaren wird, schätze ich. Wir sehen zu, was wir mit den Entführern machen können, und wenn ich zurückkomme, werden Maddie und ich im Fort getraut. « Er blickte Maddie an. »Ich schätze, du wirst einen ehrbaren Mann aus mir machen wollen, nicht wahr? Du wolltest doch meine aufrichtigen Gefühle für dich nicht ausnützen, nicht wahr? «
Maddie war noch viel zu aufgeregt über seine Pläne, einen kleinen Krieg zu führen, um ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenken zu können. Sie starrte in ihren Kaffeebecher und nickte. Es war nicht der Heiratsantrag, wie sie ihn sich erhofft hatte, aber nach allem, was sie in den letzten Tagen miteinander getrieben hatten, hatte sie natürlich erwartet, daß er sie heiraten würde. Und wenn er sonst nichts war, dann gewiß doch ein Ehrenmann, dachte sie verbittert.
Toby schaute von ’Ring zu Maddie. »Wo wollt ihr denn wohnen? « fragte er leise.
»In Paris«, sagte Laurel mit verträumter Stimme. »Bailey hat mir alles über Paris erzählt. «
Maddie öffnete den Mund, um ihr zu erklären, daß eine Opernsängerin überall in der Welt zu Hause sei. Aber ehe sie etwas sagen konnte, erwiderte ’Ring für sie: »Wir lassen uns natürlich in Warbrooke nieder. « Er zwinkerte Laurel zu. »Wir werden auch Paris besuchen, und vielleicht darfst du uns dorthin begleiten, aber ich muß ein Geschäft leiten, und deshalb wohnen wir in Warbrooke. « Er drehte sich Maddie zu. »Dir wird es dort gefallen. Es liegt am Meer, und es ist schön dort. «
Maddie schwieg einen Moment. »Wo soll ich singen? «
Er griff nach ihrer Hand, drückte sie und ließ wieder los. »Ich werde dir das prächtigste Opernhaus bauen, das du jemals gesehen hast. «
Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern: »Mit Plüschsitzen? «
»Was immer du willst. Wenn du Seidenbrokat verlangst, werde ich ihn für dich kaufen. «
»Und eine vergoldete Stuckdecke? «
»Natürlich. Ich bestelle Handwerker aus Italien, die Engel in die Decke schnitzen. Es wird das schönste Theater Amerikas, mein Schatz. Himmel, nein - es wird das schönste Opernhaus der Welt werden. «
»Und wer wird mich dort singen hören? « fragte Maddie.
Er lächelte sie an. »Jeder, den du möchtest. Ich glaube, du hast noch nicht recht begriffen, in was für eine Familie du einheiratest. Willst du den Präsidenten als Gast haben? Wir laden ihn ins Opernhaus ein. « Er lächelte noch breiter. »Wir könnten deinen Vetter, den König von Lanconia, einladen. «
Maddie blieb ernst. »Wirst du sie dafür bezahlen, daß sie applaudieren? Besorgst du die Blumen, die sie mir auf die Bühne werfen? Kaufst du mir nach jeder Vorstellung Schmuck? Oder wirfst du mir nur einen Knochen hin wie einem dressierten Hund? «
Das Lächeln erlosch auf ’Rings Gesicht. »Moment mal du hast das falsch verstanden. Ich betrachte dich doch nicht als einen dressierten Hund! Du bist die Frau, die ich liebe, und ich will dich glücklich machen. «
»Indem du mich kaufst? «
’Ring blickte zu Toby, Jamie und Laurel, die ihr Gespräch mit großen Augen verfolgte. »Vielleicht sollten wir das Gespräch woanders fortsetzen. «
»Warum? Damit du mich dazu bringen kannst, meinen gesunden Menschenverstand zu vergessen, mit dem ich geboren wurde? Nein,
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