Duell der Liebe
ein bißchen darüber nachgedacht habe, aber ich sehe nicht ein, daß das ein Verbrechen sein soll. Ich liebe dich, und ich möchte mit dir Zusammensein. «
»Wirklich? Kannst du mich… von Edith unterscheiden? Oder paßt es lediglich zu deinem Lebensplan, einen Opernstar zu heiraten? Würde es dir nicht gut anstehen, den illustren Montgomery-Namen mit dem der großen LaReina zu verbinden? «
»Jetzt gehst du zu weit«, sagte er leise.
»Oh, ich soll dem großartigen Montgomery-Namen nicht auf die Füße treten, meinst du? Teufel, ’Ring, warum hast du das getan! Warum hast du so große Mühe darauf verwandt, mich so weit zu bringen, daß ich mich in dich verliebe? «
»Weil ich dich liebe und mir wünsche, daß du meine Liebe erwiderst. « »Ich? « schrie sie ihn fast an. »Ich? Du weißt nichts von mir. Ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, daß du nichts von mir weißt, wenn du mich nicht als Sängerin kennst. Du scheinst zu denken, daß du alles von mir weißt, wenn du meine Lieblingsfarbe oder meine Lieblingsgerichte kennst. Solche Dinge haben nichts mit mir zu tun. «
Sie konnte seinem Gesicht ansehen, daß er nicht ein Wort von dem verstand, was sie sagte. Ihr Zorn verflog, und sie drehte sich zu ihrem Pferd um. »Ich wünschte, du hättest das nicht getan. Wenn du eine Hausfrau haben wolltest-jemand, der die hübschen Kleiderträgt, die du kaufst, jemand, der dich zu Hause erwartet, wenn du heimkommst -, dann hättest du schon längst heiraten können. Du hättest dich entscheiden müssen, eine Frau zu lieben, die das darstellt, was du dir wünschst, und du hättest mich in Frieden lassen sollen. « Sie kämpfte ihre Tränen nieder. »Warum konntest du dich nicht damit zufriedengeben, nur mit mir ins Bett zu gehen? Das ist es doch wohl, was die meisten Männer von einer Frau haben wol
len - aber nicht du. Du wolltest nicht einmal mit mir schlafen, bevor ich etwas für dich empfand. Und nun zwingst du mich, zwischen dir und meiner Musik zu wählen. «
»Ich habe dich nicht gebeten, deine Musikaufzugeben. «
»Nein, du verlangst nur von mir, in einem Käfig zu sitzen und für dich zu singen. « Sie drehte sich zu ihm um. »Verdammt sollst du sein! Zur Hölle mit dir, Christopher Hring Montgomery! Weißt du nicht einmal so viel von mir, daß ich keine leichtfertige Frau bin? Und daß ich, sobald ich jemanden liebe, ihn für immer liebe? Ich habe so viele Sängerinnen gekannt-Sängerinnen mit großen Stimmen -, die nach wenigen Jahren das Singen aufgaben, nur weil ihre Liebe für das Singen erloschen war. Aber sobald ich etwas oder jemanden liebe, ist das für immer. Ich verliere nicht meine Zuneigung für Menschen oder Tiere, oder das, was ich tue. «
Er legte die Hand auf ihren Arm. »Ich weiß nicht, warum du glaubst, ich würde jemanden lieben, den ich nicht kenne. Ich habe schon vor längerer Zeit erkannt, daß ich dich von ganzem Herzen liebe. Maddie, siehst du denn nicht, wie ähnlich wir uns sind? Ich könnte niemals jemanden lieben, der nicht die gleiche Gefühlsstärke besitzt wie ich. Würde ich eine von diesen kleinen Frauen heiraten, die damit zufrieden sind, das Leben ihres Mannes zu führen, würde ich ihr einen tödlichen Schrecken einjagen. «
Seine Hand spannte sich um ihren Arm. »Du kannst mich nicht verlassen. Wenn ich mit Yovington abgerechnet habe, muß ich ins Fort zurück. Warte dort auf mich. Wir können uns einigen. Wenn wir verheiratet sind, können wir meinetwegen jeden Sommer nach Paris oder London fahren, und du kannst dort singen. «
»Wie könnten wir uns jemals einig werden? Du kennst nicht die Bedeutung eines Kompromisses. Ich soll nachgeben. Du machst überhaupt keine Kompromisse. Wenn du beschließt, daß wir drei Tage aneinandergekettet sein sollten, ist das deine Entscheidung und deine allein! Du fragst mich nicht einmal nach meiner Meinung. Wenn du beschließt, meiner Schwester nachzujagen, dann gehst du, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Du stiehlst dich fort und hinterläßt mir einen Zettel, der nur mit deinen Initialen unterzeichnet ist. Nun erzählst du mir, daß ich dich zu heiraten habe und für den Rest meines Lebens alles machen soll, was du von mir verlangst. «
Sie funkelte ihn an und schüttelte den Kopf. »Du verstehst mich wirklich nicht, nicht wahr? « Sie schniefte, um ihre Tränen zurückzuhalten, und hob das Kinn an. »Laß es mich dir so deutlich erklären, wie ich kann. Du bist nicht die einzige Person auf der Welt, die das tut, was
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