Duell der Liebe
gemeinsames Leben zu reden - daß wir nach Boston zurückkehren und dort im Haus meines Vaters wohnen würden. Ich sagte, daß Jeff das Transportgeschäft meines Vaters leiten könnte. Ich redete sogar von den schönen Kleidern, die ich für Jeffrey kaufen wollte. «
Maddie sah ihre Mutter verwirrt an. Sie wußte, daß der Vater ihrer Mutter sehr wohlhabend gewesen war. Aber Maddie konnte sich nicht vorstellen, daß ihr Vater irgendwo anders als im Westen leben und etwas anderes tragen könne als Rehleder.
Amy fuhr fort: »Eine Weile glaubte ich, ich müßte ihn aufgeben. Ich hatte den Schmutz und die Krankheiten hier im Westen satt. Ich hatte es satt, tagein, tagaus immer dasselbe zu essen. Ich hatte die Männer und ihre derben Gewohnheiten satt. Ich wollte zurück in den Osten und mit den Leuten leben, die einen ganzen Satz ohne ein vulgäres Wort sagen konnten. Ich sehnte mich nach Büchern, Musik und Porzellangeschirr. Ich wollte hübsche Kleider haben. «
»Was hast du getan? «
»Ich verließ ihn. Ich wußte, was ich haben wollte, und er konnte es mir nicht geben. Ich kehrte an die Ostküste zurück und lebte dort ein ganzes Jahr ohne ihn. « Amy lächelte in der Erinnerung daran. »Aber ich hatte nicht damit gerechnet, wie sehr ich mich in einem Jahr verändert hatte. Ich war nicht mehr die gleiche junge Dame, die in den Wilden Westen aufgebrochen war. Ich ärgerte mich über meine Freundinnen, die so leicht zu erschrecken waren. Wenn du drei Tage ohne Wasser in einer Falle sitzt, während die Apachen mit Pfeilen und Gewehren auf dich schießen, bedeuten dir die Probleme der Gesellschaft nichts mehr. Und ich schockierte die Leute ständig mit meinen Bemerkungen. Ich konnte die Heucheleien einfach nicht ertragen. «
»Und du bist zu Dad zurückgekehrt? « sagte Maddie.
»Damals verkehrten bereits Dampfer flußaufwärts, und ich bestieg einen und fuhr zu ihm. «
»Und hast du ihn gebeten, dich zurückzunehmen? «
Amy lachte. »Nicht ganz. Ich sagte ihm, was er tun müsse, um mich zu behalten. « Sie lächelte. »Ich mußte ihn nicht lange fragen, um zu begreifen, daß er ohne mich genauso elend dran war wie ich ohne ihn. Ich forderte ein ordentliches Haus und bat ihn, nicht von mir zu verlangen, daß ich mit ihm im Land umherziehe. Ich sagte, daß er jederzeit verreisen könne, wenn er es wollte, aber ich würde an einem Ort bleiben.
Maddie lächelte. Es hatte bei ihren Eltern funktioniert, weil ihr Vater jeden Sommer auf Forschungsreise gegangen war, seine Indianerfreunde und einige Trapper besucht hatte, die noch in den Bergen lebten. Fünf Sommer lang hatte Maddie ihn begleitet, und Gemma war fast immer mit ihrem Vater gereist.
»Soll ich zu ’Ring gehen und ihm sagen, daß ich singen und er mich durch die Welt begleiten muß? « fragte Maddie.
»Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß ich meinen Entschluß niemals bereut habe. «
»In diesem Fall hast du nachgegeben, aber ’Ring müßte sich meinen Wünschen fügen. « Maddie schlug die Hände vors Gesicht. »Ich weiß nicht einmal, ob er noch am Leben ist. Er wollte in diese schreckliche Stadt reiten, um den Mann zur Rechenschaft zu ziehen, der Laurel entführt hat. Wenn ’Ring dort umkommt, ist es allein meine Schuld. «
Amy legte den Arm um ihre Tochter. »Du kannst dir nicht die Schuld dafür geben. Es war seine Entscheidung… «
»Er trifft immer die Entscheidungen«, sagte Maddie bitter.
In dieser Nacht schlief Maddie kaum. Sie lag wach und starrte an die Zimmerdecke. Sie fand dort keine Antworten auf ihre Fragen, aber sie stand schon im ersten Morgengrauen auf und zog sich an.
»Ich werde ihm nachgehen«, sagte Maddie. »Ich sollte das nicht tun und könnte es bedauern - aber ich werde ihn suchen. «
Ihr Vater lächelte ein bißchen. »Ich habe geahnt, daß du das tun würdest. Wir Worths holen uns in der Regel immer das, was wir uns wünschen. Du wolltest singen, und das hast du auch getan. «
»Und nun möchte ich diesen Mann haben. «
Jeff grinste seine Tochter an. »Das hast du von deiner Mutter. «
Maddie sah ihn an. ’Ring hatte geglaubt, daß Jefferson Worth ein alter Mann wäre, aber er sah noch immer sehr gut aus, und Maddie konnte sich nicht vorstellen, ohne ihn leben zu können. Sie schlang die Arme um seine Taille und drückte ihn an sich.
Jefferson strich über ihr Haar. »Wir verlieren nur Zeit. Laß uns losreiten und ihn herholen. «
Bis sie aufbrechen konnten, waren auch die Waldläufer Thomas, Bailey und
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